Die Herbstferien stehen vor der Tür. Deshalb sollten Flugreisende aufpassen. Was bis vor einigen Jahren eher die Ausnahme war, wurde diesen Sommer zur Regel: Das Gepäck war weg! So klagten viele Flugreisende über ihr fehlendes Reisegepäck. Manchmal kam es erst nach Tagen oder gar nicht am Urlaubsort an. Was dann zu tun ist, hat luckx – das magazin recherchiert.

Personalmangel

Alle Reiseprofis, die die üblichen Reiseanalyse gelesen hatten, wussten ganz genau, dass 2022 wieder eine gute Reisesaison werden wird. Und das spätestens im Januar. Doch anscheinend gehören die deutschen Flughäfen nicht zu den Reiseprofis. Denn sonst hätten sie sich rechtzeitig um Personal gekümmert und wären nicht dem dusseligen Vorschlag des Bundesarbeitsministers nach Erdogans Sicherheitspersonal zu rufen auf dem Leim gegangen. Denn wer so einen Vorschlag unterbreitet, setzt das Leben von Flugreisenden aufs Spiel.

Also verlief die Flug-Reisesaison in diesem Sommer chaotisch. Das Chaos an den deutschen Flughäfen versaute so manchem Reisenden den Urlaub bereits vor der Ankunft im Hotel. Doch Urlauber haben bei Gepäckverspätung oder -verlust ein Recht auf Entschädigung.

Fast jeder Fünfte in Deutschland hatte in diesem Jahr vor, mit dem Flugzeug in den Sommerurlaub zu reisen – und musste sich dabei auf lange Warteschlangen beim Check-in und an der Sicherheitskontrolle gefasst machen. Im Bestfall kam aber zumindest das Gepäck mit und der verdiente Urlaub konnte losgehen.

Guter Start ist wichtig

Die Vorbereitung auf einen möglichen Gepäckverlust beginnt schon zu Hause. So sollte bereits beim Packen genau überlegt werden, was man auf keinen Fall verlieren möchte oder sollte. So gehören wichtige Dokumente, Wertgegenstände und elektronische Geräte wie das Handy ins Handgepäck. Zudem ist es für die spätere Feststellung des Gepäckwertes hilfreich, eine Liste der eingepackten Gegenstände sowie ein Foto des Kofferinhaltes anzufertigen.

Wenn das aufgegebene Gepäck verspätet, beschädigt oder gar nicht am Reiseziel ankommt, ist die Fluggesellschaft die erste Anlaufstelle für betroffene Reisende. Sie muss den entstandenen Schaden bis ca. 1.500 Euro ersetzen. Bei einem Komplettverlust des Koffers auf der Hinreise schließt das auch Ersatzkäufe von Kleidung und Toilettenartikeln ein. Wichtig sind die einzuhaltenden Fristen: Beschädigtes oder verlorenes Gepäck muss der Airline innerhalb von sieben Tagen schriftlich gemeldet werden, verspätetes Gepäck innerhalb von 21 Tagen. Doch nicht lange warten. Denn gerade, wer am Ankunftsflughafen Kontakt mit der Fluggesellschaft aufnimmt und die entsprechenden Formulare ausfüllt, kann die Sache beschleunigen. Außerdem: Der Gepäckbeleg vom Check-in sollte unbedingt aufgehoben werden, weil dieser für die Nachverfolgung wichtig ist.

Gut versichert

Wer sich Sorgen um die finanziellen Folgen von beschädigtem, verlorenem, gestohlenem oder verspätetem Gepäck macht, sollte eine Reisegepäckversicherung in Betracht ziehen. Diese springt nicht nur dann ein, wenn die Fluglinie für den Verlust verantwortlich ist, sondern auch bei Vorfällen am Urlaubsort, und ersetzt dann den Zeitwert des Gepäcks. Dabei kann die vereinbarte Versicherungssumme deutlich höher als der Schadenersatz von der Airline liegen. Wer nun denkt, da muss ich nicht sonderlich auf meinen Koffer aufpassen, irrt gewaltig. Denn es sind solche Fälle ausgeschlossen, in denen sich der Reisende fahrlässig verhält und zum Beispiel das Gepäck unbeaufsichtigt stehen lässt. Und noch ein Tipp für alle Flugreisenden: Manche Reisegepäckversicherungen unterstützen auch dann finanziell, wenn das Gepäck „nur“ verspätet ist und 24 Stunden später nachgeliefert wird. Es lohnt sich also, die Tarife genau zu vergleichen.

Zur bevölkerungsrepräsentative Umfrage „Sommerurlaub 2022“ des Meinungsforschungsinstituts forsa im Auftrag von CosmosDirekt wurden im Juni 2022 wurden in Deutschland 1.504 nach einem systematischen Zufallsverfahren ausgewählte Bürgerinnen und Bürger ab 18 Jahren befragt. Die Fehlertoleranz der ermittelten Ergebnisse liegt bei +/- 3 Prozentpunkten.