Im Vergleich zu allen bisherigen Generationen wächst die Generation α (Alpha) mit einer weltumspannenden Technik – dem Internet – auf. Das lässt die früheren Generationen meist sprachlos zurück. Sie fremdeln mit der neuen Technik. Dabei liegt es doch an jedem selbst wie er mit seinem Leben und mit Technik umzugehen bereit ist.Luckx – das magazin setzt die Betrachtungen aus dem ersten Teil fort.

Global

Generation Alpha wird auch als die erste wirklich globale Generation bezeichnet. Beweise dafür sieht McCrindle in den verschiedenen „Wörtern des Jahres“, die jährlich von den Oxford English Dictionarys veröffentlicht werden. Zu Lebzeiten der Generation Alpha gehörten zu den Wörtern des Jahres die folgenden:

2011 – App, 2012 – Wolke, 2013 – Hashtag, 2014 – Selfie, 2015 – Gesicht mit Freudentränen (Emoji), 2016 – Postfaktisch, 2017 – Fake News (engl. Falschmeldung), 2018 – Giftig, 2019 – Klimanotstand.

Mit Ausnahme des Universal-Emojis handelt es sich dabei um englischsprachige Begriffe. In unserer globalisierten und digitalen Welt kommen die „Alphas“ jedoch schon früh, insbesondere online, mit englischen Ausdrücken in Berührung und verwenden diese in ihrer Alltagssprache. Emojis sind auch ein wichtiger Indikator unserer global vernetzten Welt.

Durch den Einfluss von Filmen, Musik, Prominenten und Influencern verbreiten sich Trends weltweit schneller als je zuvor. Einer dieser globalen Trends war die App „Pokémon Go“, die 2016 veröffentlicht wurde. Ziel des Spiels ist es, draußen verschiedene Pokémon-Charaktere zu finden und zu fangen. Dabei handelt es sich um Augmented Reality (AR), also virtuelle Charaktere, die sich in einer realen Umgebung befinden. Das Spiel ging innerhalb kürzester Zeit viral: Nur 19 Tage nach der Veröffentlichung nutzten bereits 50 Millionen Nutzer die App. Im Vergleich dazu brauchte Facebook drei Jahre, um die gleiche Anzahl an Nutzern zu erreichen, und das Telefon sogar 50.

„Alphas“ werden von Gleichaltrigen auf der ganzen Welt beeinflusst. Der Technologie und dem Vokabular, die sie nutzen, und den Freundschaften, die sie schließen, sind keine Grenzen mehr gesetzt.

Mobil

Das vierte Merkmal der Generation Alpha ist Mobilität: Dies hängt davon ab, wo, wie und wann sie arbeiten und wie sie studieren, reisen und leben werden. Insbesondere die Arbeitswelt wird zunehmend flexibler werden (müssen), auch aufgrund des wachsenden Fachkräftemangels in vielen Branchen. Laut einer australischen Studie bleiben Arbeitnehmer in Down Under bereits weniger als drei Jahre in einem Job oder einer beruflichen Rolle. Die berufliche Zukunft der „Alphas“ wird stark von der digitalen Transformation geprägt: Das Weltwirtschaftsforum prognostiziert, dass 65 Prozent der „Gen Alphas“, die gerade in die Grundschule kommen, in Berufen arbeiten werden, die es derzeit nicht gibt.

Visuell

Die „Alphas“ sind eine visuelle Generation. Dies erklärt, warum YouTube mittlerweile nach Google die zweitbeliebteste Suchmaschine ist. Für die Generation Alpha ist die Videoplattform sogar die beliebteste Suchmaschine. Warum sollten „Digital Natives“ etwas durchlesen, wenn sie es auch als Video ansehen können? TikTok wird auch von den Generationen Z und Alpha häufig als Suchmaschine genutzt .

Die genannten fünf Merkmale zeigen, dass „Gen Alpha“ äußerst intuitiv mit digitalen Trends umgeht. Der Chatbot ChatGPT des US-amerikanischen Unternehmens OpenAI wurde erst im November 2022 veröffentlicht. Durch den Einsatz künstlicher Intelligenz (KI) können Nutzer mit einem Chatbot interagieren und sich beispielsweise Texte zu beliebigen Themen schreiben lassen. Es dauerte nur ein halbes Jahr, bis Schüler in Hamburg dabei erwischt wurden, wie sie ChatGPT nutzten, um bei ihren schriftlichen Abiturprüfungen zu schummeln. Nicht nur im deutschen Bildungssystem werden die Chancen und Risiken von KI-Tools kritisch diskutiert: Die Stadt New York hat ChatGPT im Januar 2023 aus öffentlichen Schulen verbannt. Diese rasante digitale Entwicklung wird wohl nur kurzfristig gestoppt werden. Für die Generation Alpha sollte es eine Selbstverständlichkeit werden.