Nordic Walking kommt vom klassischen Skilanglauf. Schon seit vielen Jahrzehnten üben Skilangläufer im Sommer mit langen Schrittsprüngen unter Einsatz der Stöcke die Skilanglauftechnik. Doch es geht auch gelassener wie Nordic Walking beweist. Warum Nordic Walking trotzdem gesundheitsfördernd ist, hat luckx – das magazin analysiert.

Positive Wirkung

Bewegung und Sport erhöht die Fitness, hilft beim Abnehmen und hat noch viele weitere positive Effekte auf Körper und Seele. Schon 150 Minuten Bewegung pro Woche reichen aus, um das allgemeine Wohlbefinden zu verbessern. Eine sanfte, aber gleichzeitig effektive Möglichkeit, sich sportlich zu betätigen, ist Nordic Walking. Das schnelles Gehen mit Stockeinsatz ist eine Allroundmöglichkeit und daher für fast jeden geeignet. Vor allem für Menschen, die bisher kaum Sport getrieben haben, ist Nordic Walking ein perfekter Einstieg. Jeder kann das Tempo selbst bestimmen. Die beiden Stöcke können den Vortrieb unterstützen, aber auch beim Straucheln eine gute Stütze sein. Darüber hinaus ist das Verletzungsrisiko sehr gering und das Training lässt sich ideal an Alter und individuelle Fitness anpassen. Durch den Einsatz der Stöcke kommt der Körper in eine aufrechte Haltung und die Gelenke werden unterstützt. Das macht Nordic Walking zu einer sanften Ausdauersportarten. Die schwungvollen Armbewegungen kräftigen Rücken, Schultern und Arme, das schnelle Gehen trainiert Beine und Po und ist gleichzeitig gut für die Kondition – ein optimales Ganzkörpertraining.

Körper und Geist

Nordic Walking hat jede Menge positive physische, aber auch psychische Auswirkungen. Bewegung an der frischen Luft reduziert Stress, hebt die Stimmung und regt die Durchblutung an. Durch regelmäßiges Ausdauertraining normalisiert sich der Blutdruck, zudem sinkt das Risiko für Thrombosen oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Außerdem wirkt sich Nordic Walking positiv auf den Stoffwechsel aus und eignet sich daher, um Blutzucker und Cholesterin zu senken. Auch das Immunsystem profitiert, da regelmäßiges, moderates Training die Abwehrkräfte stärkt. Und besonders wichtig für Vielsitzer: Durch den Einsatz der Stöcke wird auch der Oberkörpers mobilisiert und das ist gut für die Nackenmuskulatur. So lassen sich auch Verspannungen lösen.

Die richtige Ausrüstung

Um von den positiven Effekten der Sportart zu profitieren, kommt es zunächst auf die richtige Ausrüstung an. Dazu gehören neben Sportbekleidung und Lauf- beziehungsweise Trekkingschuhen vor allem die Stöcke. Sie müssen lang genug und richtig eingestellt sein, sonst drohen Verspannungen in Schulter- und Rückenmuskulatur. Für die optimale Länge gilt: Körpergröße in cm x 0,66. „Wer eine bessere Abfederung und damit eine noch geringere Belastung für die Gelenke möchte, wählt am besten leichte, vibrationsarme Stöcke. Deshalb sind Carbon-Stöcke am besten geeignet, was sich aber auch im Preis niederschlägt. Zudem lassen sich die Stöcke mit verschiedenen Aufsätzen, sogenannten Pads, an Untergrund und Einsatzart anpassen. Dadurch sind sie zum Beispiel auch fürs Trekking und Wandern geeignet. Gummipads haben den Vorteil, dass sie beim Walken auf Asphalt die Klapper-Geräusche reduzieren.

Diagonalschritt

Beim Nordic Walking ist wie beim normalen Gang als auch bei der klassischen Skilanglauftechnik die Bewegung recht einfach: linker Arm und rechtes Bein vorn und umgekehrt. Bloß nicht darüber nachdenken, wie es richtig sein soll. Einfach los gehen. Sonst endet alles im „Camel-Gang“ (linker Arm und linkes Bein vorn). Auch sollten am Anfang zuerst kleinere Schritt gemacht werden. Später kann die Schrittlänge gesteigert werden, was natürlich auch anstrengender ist.

Wie beim üblichen Gehen sollte das Knie nicht durchgestreckt werden. Ebenso sollte ein runder Rücken, Hohlkreuz, steifer Oberkörper oder hochgezogene Schulter vermieden werden. Aber das alles ist immer einfacher gesagt als getan. Deshalb empfiehlt sich für Beginner eine Schnupperstunde in einem Nordic-Walking Kurs. Darüber hinaus lassen sich immer Gleichgesinnte finden, mit denen dann der „Spaziergang“ noch mehr Spaß bringt.