Wenn es nur so einfach wäre! Die meisten Mitmenschen, die Sport und Bewegung für sich entdecken, um Fit und gesund zu bleiben, suchen nach Unterstützung. Da können Apps helfen. Oder ein Personaltrainer oder der Gang ins Fitnessstudio. Doch leider ist es nicht so einfach, wie luckx – das magazin recherchierte.

Fachkräftemangel in der Gesundheitsbranche

Nun ist es nicht unbekannt, dass in Krankenhäuser, Altenheimen und in der Pflege Fachkräfte fehlen. Die Akquise durch deutsche Minister lief bisher ins Leere. Denn auch in den hochentwickelten Ländern leben die Menschen länger und benötigen deshalb im Alter Unterstützung. Da kommen deutsche Minister mit hunderten Seiten von Antragsformularen gerade zur „richtigen Zeit“. Um eine Berufsanerkennung zu bekommen, sind weitere Formulare und Übersetzungen von Zeugnissen erforderlich. Dass insbesondere in menschenkonzentrierten Berufen die deutsche Sprache zwingend erforderlich ist, kommt erschwerend hinzu. „Deutschland muss sich auf steigende Engpässe im Arbeitsmarkt auch in den kommenden 20 Jahren einstellen,“ prognostiziert Prof. Axel Plünnecke, Leiter des Clusters Bildung, Innovation, Migration am Institut der Deutschen Wirtschaft. Mit den bisherigen Aktivitäten waren die deutschen Vertreter nicht erfolgreich. Dabei, so scheint es, bietet der deutsche Markt anscheinend noch genug Potentiale. Warum sollen sich lern- und arbeitswillige Arbeitslose sowie Flüchtlinge langweilen, wenn ihnen entsprechende Ausbildungen angeboten werden könnten. Da muss wohl so mancher Politiker noch über das eine oder andere Stöckchen springen.

Fitnessbranche

Aber nicht nur in den bisher genannten Bereichen ist der Fachkräftemangel groß. So mancher hat die Sport- und Fitnessbranche nicht im Blick. Auch hier ist der Fachkräftemangel erheblich. Genauso wie in der Pflege ist Kompetenz gefragt. Da reicht es nicht aus, schon einmal ein Fitnessstudio gesehen zu haben. Welche Bedeutung insbesondere diese Branche hat, wurde Eingangs schon festgestellt. Die Bedeutung wird bei einem Blick auf die globale Gesamtwirtschaft erst richtig deutlich: Wer in die Zukunft schaut wird den Mangel in hochqualifizierten als auch in geringqualifizierten Berufen schnell feststellen. Da hat auch schon die europäischen Kommission festgestellt. Und die Gewinnung und Bindung qualifizierter Arbeitskräfte ist noch nie so schwierig wie heute. So hatten 75 Prozent der Unternehmen weltweit im vergangenen Jahr über Talentmangel und Schwierigkeiten bei der Einstellung von Mitarbeitern geklagt. Also müssen Unternehmen schon mehr bieten, als einen Obstkorb oder einen Kicker sowie gesundes Essen in der Kantine. Das hatte schon der frühere Computer-Hersteller Nixdorf aus Paderborn erkannt und ein eigenes Sportzentrum für die Mitarbeiter gebaut und betrieben.

Lifestyle

Gerade die Fitnessbranche bietet hier gute Voraussetzung, um Arbeitskräfte von ihr zu begeistern. Die Fitnessbranche spiegelt einen gewissen Lifestyle wider und kann ein attraktives Arbeitsumfeld bieten. Doch auch hier reicht das nicht mehr aus. Die Ansprüche der Bewerber haben sich verändert. Das muss die Branche realisieren und das Arbeitsumfeld entsprechend aufbereiten. So müssen sich Unternehmen über die Gestaltung gesunder Arbeit, verbesserte und attraktivere Arbeitsbedingungen kümmern.Außerdem sind Mitarbeiter zu qualifizieren und die vielfach schwache Organisation zu optimieren. Auch neue Technologien bieten Möglichkeiten, die Arbeit attraktiver zu machen.Da junge, qualifizierte Menschen gesucht werden, können Ansprüche formulieren, denen Unternehmen oft versuchen gerecht zu werden. Dabei kommen solche Stichwörter Work-Life-Balance, flexible Arbeitszeiten und -orte, Feedback und Anerkennung, klare Strukturen, unmittelbares Feedback, Entwicklung sowie auf eine offene und transparente Kommunikation zum tragen.

Darüber hinaus kann die Fitnessbranche als eine sehr attraktive und zukunftsfähige Branche punkten. Mit viel Potenzial kann sie nicht nur sportbegeisterte und gesundheitsbewusste Kunden und Kundinnen zu gewinnen, sondern auch, qualifizierte Mitarbeiter ansprechen und binden. Neue Ideen und Impulse lassen sich finden.Die Möglichkeiten von Digitalisierung und Automatisierung sind noch nicht ausgeschöpft, können aber zur Entlastung der Mitarbeiter helfen; insbesondere bei der Arbeit und Organisation. Wie so etwas aussehen kann, welche Möglichkeiten zukünftig sich ergeben können, kann auf der im April stattfinden FIBO in Köln erfahren werden.