Wir Deutsche gehören zu den Vielreisenden. Umso mehr erschüttert uns die Insolvenz des britischen Reisekonzern Thomas Cook. Denn davon sind auch über 100.000 deutsche Touristen betroffen. Doch nicht nur die Reisenden leiden aktuell unter dieser anscheinend hausgemachten Krise eines der größten Reiseunternehmens. Hotelliers, Animateure, Touranbieter, Busunternehmen und viele, viele mehr müssen um ihr Geld bangen. Doch das ist nicht alles. Denn in diesem Jahr lässt sich noch einiges retten. Doch wie sieht es mit den Reisen in den nächsten Jahren aus? So vereinbaren Hotelunternehmer meist für mehrere Jahre Bettenkontingente mit den Reiseveranstaltern. Ein Lichtblick scheint zu sein, dass das Reiseunternehmen Alltours einen großen Teil der Kontingente für 2020 gesichert hat. Doch was geschieht danach? Wie die SETE (Verband der griechischen Touristikunternehmen) in einer Studie nun herausfand, kann sich der Schaden auf rund 2,5 Milliarden Euro allein für Griechenland belaufen. Das entspricht etwa 1,3% des griechischen Bruttoinlandsproduktes. Eine Katastrophe für das durch die Finanzkrise schwer gebeutelte Land. Denn der Tourismus ist die einzige treibende Wirtschaftkraft des Landes.
Nachhaltigkeit und Digitalisierung
Damit nicht genug. Weitere Herausforderungen stehen in der Branche an. So ist künftig vermehrt auf Nachhaltigkeit und Digitalisierung zu setzen. Denn da sind nicht nur die Südeuropäer von betroffen. Auch in Deutschland hingt die Branche den Anforderungen weit hinterher. In einem sogenannten Green Tourism Camp versuchen die Teilnehmer einem Blick in die Zukunft der Branche zu werfen. Sowohl Nachhaltigkeit als auch Digitalisierung sollen zentrale Aspekte sein. Das Green Tourism Camp findet vom 21. bis zum 23. November 2019 im Schloss Hohenkammer bei München statt.
Das Green Tourism Camp etablierte sich bereits in der Vergangenheit als europäisches Event für Nachhaltigkeit und Ökologie in der gesamten Reisebranche.
Nach vier Barcamps zum Thema in Deutschland für die DACH-Region und zwei Barcamps in Skandinavien, setzen die Initiatoren die Veranstaltungsreihe nun mit weiteren Partnern fort: „Die Relevanz dieser Thematik wächst. Zahlreiche Hoteliers und andere touristische Unternehmen – gerade aus Deutschland, Österreich und der Schweiz – haben bereits seit einigen Jahren unterschiedliche Konzepte erfolgreich am Markt platziert. Nun geht es darum, das eigene Handeln stets zu hinterfragen, sich intensiv untereinander auszutauschen und neue Lösungen zu erarbeiten“, so Wolf-Thomas Karl, Mitgründer des Green Tourism Camp, Dozent für nachhaltigen Tourismus und Sporttourismus an der Hochschule Fresenius und Partner bei L&T communications.
Nachhaltiges Handeln und eine ökologische Verantwortung gewinnen im Tourismus zunehmend an Bedeutung. Dazu zählen auch die Veranstaltungsindustrie, Zulieferer sowie Hotellerie und Gastronomie.
Neues Veranstaltungsformat
Bei diesem Veranstaltungsformat eines Barcamps handelt es sich um eine Art „Unkonferenz”. Ablauf und Inhalte werden bei diesem Open-Space-Format von den Teilnehmern bestimmt. Somit findet in der Regel ein dynamischer sowie wertvoller Erfahrungs- und Wissensaustausch untereinander statt. Für die Organisatoren steht hierbei die Erarbeitung von Lösungsansätzen zum Thema Nachhaltigkeit, Ökologie und Corporate Social Responsibility in der Touristik im Vordergrund.
Für die Organisatoren, Partner und den Veranstalter InfraCert GmbH stehen hierbei die Erarbeitung von Lösungsansätzen zum Thema Ökologie und Nachhaltigkeit in der Touristik im Vordergrund. Teilnehmen können Interessierte aus der Hotellerie, der Veranstaltungsbranche, von Verbänden, Organisationen, wissenschaftlichen Einrichtungen oder aus der Zulieferindustrie.