Flucht durchs Wandern

Slow_Travel 08-10-19Wer sich nur selten körperlich betätigt, für den kann es schon sehr anstrengend sein. Die Konzentration auf die „einfache“ Bewegung des Gehens beim Wandern ist für Ungeübte schon eine richtige Herausforderung. Wenn dann noch Rucksack und Schuhe drücken, wird alles zur Qual. Doch wer dieses erste Stadium bewältigt hat stellt schnell die Vorzüge dieser monotonen Bewegung fest: Schritt für Schritt lässt sich der Hektik des Alltags „entfliehen“ und der Wanderer nähert sich der Erholung. Wer dann mehrere Tage wandert kann sich aufgrund der Monotonie der Bewegung mehr und mehr sich seinem Körper und seiner Psyche widmen. Gerade dann ist ein Wanderurlaub die ideal Möglichkeit zur Flucht aus der Hektik des Alltags. Darüber hinaus kann so eine eine ausgewählte Region intensiv erwandert werden. Luckx – das magazin hat einige Wanderreisen gesammelt, bei denen die Kunst des langsamen Reisens per pedes im Mittelpunkt steht.

Genusswandern an der Algarve

Die Algarve ist mit ihrem milden, atlantischen Klima eine der beliebtesten Regionen Portugals und lockt gerade in der Nebensaison Wanderliebhaber an ihre Küste. Von dem gemütlichen Küstenort Carvoeiro aus lassen sich in einer einwöchigen, geführten Wanderreise täglich neue landschaftlichen Highlights entdecken: Küstenpfade entlang von Klippen, Grotten und verwunschenen Badebuchten oder Ausflüge ins üppig grüne Hinterland. Aber auch kulturelle, historische Sehenswürdigkeiten wie die Städte Olhão und Tavira liegen auf der Route. In Ergänzung des Aktivurlaubs kommt natürlich auch der Genuss regionaltypischer Spezialitäten aus Küche und Keller nicht zu kurz.

Zu Fuß auf Madeira

Auf der Blumeninsel Madeira gibt es schon von alters her ein besonderes Bewässerungssystem: die Levadas, ein Netz aus über Tausend Kilometer langen Kanälen, das die gesamte Insel durchzieht. Hier entlang zu wandern, offenbart einige der schönsten und spektakulärsten Trails des portugiesischen Inseljuwels im Atlantik. Sechs Tage lang kann zu Fuß Madeiras Regenwald, verborgene Täler mit üppiger Vegetation und terrassierten Anbauflächen bis hin zur Hochebene mit unzähligen Wasserfällen erwandert werden.

Panoramawandern entlang der Rota Vicentina

Die „Rota Vicentina“ ist das größte Wanderwegnetz Portugals und erstreckt sich zwischen der Kleinstadt Santiago do Cacém im Alentejo und dem südwestlichsten Punkt Kontinentaleuropas, dem Cabo de São Vicente an der Algarve. Bestehend aus dem „Historischen Weg“, dem sogenannten „Fischerpfad“ und mehreren abzweigenden Rundwegen beträgt die Gesamtlänge rund 450 km. Einzelne Etappen lassen sich ebenso gut planen, wie eine einwöchige Tour auf eigene Faust. Zum Beispiel eignet sich der erste sehr abwechslungsreichen Abschnitt von Almograve bei Vila Nova de Milfontes bis Zambujeira do Mar mit seinen 25 Kilometer als eigenständige Tour. Wer auf den Geschmack gekommen ist, folgt dem idyllischen Fischerpfad am nächsten Tag einfach weiter. Und von dort wieder weiter und weiter bis Carrapateira.

Azoreanisches Winterhoch

Vulkankrater erklimmen, im Dschungel wandern, über Weinanbaugebiete und Teeplantagen spazieren oder in Thermalquellen baden: diese Erlebnisse im ozeanisch-subtropischen Winter auf den Azoren sind erwärmend für Körper und Seele. Schon allein das Farbenspiel der Natur von blau-grünen Seen und dunkelblauen Meer bis hin zu schwarzer Lava und üppig grüner tropischen Pflanzenvielfalt sorgen für abwechslungsreiche Momente und Entspannung. In elf Tagen lernen die Urlauber nicht nur bei fünf Wanderungen die Naturschönheiten der beiden Inseln São Miguel und Faial kennen, sondern entdecken auch kulinarische, kulturelle und traditionelle Highlights.

El Hierro: vom Märchenwald zum Lavapool

Die kleinste bewohnte Kanareninsel El Hierro bietet viel Abwechslung: Vulkankrater und -kegel, Felsküsten und Hochebenen, nebelverhangene Wälder, Ananasplantagen und wildromantische Badestellen. Das Ganze bei angenehmen, frühlingshaften Temperaturen über das ganze Jahr und einer himmlischen Ruhe. Während einer siebentägigen Reise lässt sich bei drei geführten Wanderungen in kleinen Gruppen die Insel wunderbar zu Fuß erkunden. An den anderen Tagen bleibt Zeit zur Erholung sowie zu eigenen Entdeckungen von Land- und Leuten rund um das Inselstädtchen Frontera, wo man sich sonntags auf dem Wochenmarkt trifft.

Inselkombi: Teneriffa, La Gomera und La Palma

Drei Inseln in elf Tagen. Mit Fähren, Mietwagen und zu Fuß lassen sich diese drei Schönheiten der Kanaren entspannt auf eigene Faust erkunden. Vom majestätischen Vulkan Teide auf Teneriffa, über die faszinierenden Landschaften La Gomeras und die schwarzen Lavastrände auf La Palma. Die Route umfasst rund 900 Kilometer, die bequem mit dem Auto zurückgelegt werden. Doch immer wieder sind landschaftliche, kulturelle und ortstypische Stationen eingebaut, die am besten zu Fuß zu erkunden sind.