Wir leben in einer vernetzten Welt. Mit Fitness-Tracker, Raumüberwachung, Zugangsbeschränkungen und vielem mehr sind wir täglich mit der Außenwelt verbinden. Ob wir das wollen oder nicht: diese Entscheidung wird uns schon beim Kauf abgenommen. So lassen sich Fitness-Daten meist nur in einer Cloud speichern. Emails und Daten werden das sowieso schon. Und wenn wir zuhause die Lampen anschalten möchten, rufen wir irgendwelche digitale Damennamen durch den Raum. Das ist in vielen deutschen Haushalten schon gelebte Wirklichkeit.
Während fast ein Viertel der Deutschen mit einem digitalen Sprachassistenten im Haus das Fundament für ein intelligentes Zuhause gelegt hat, herrscht bei den dazugehörigen vernetzten Haushaltsgeräten noch Zurückhaltung. Doch das Interesse ist da, denn die smarten Technologien steigern die Energieeffizienz und den Wohnkomfort – jetzt und im Alter. Das zeigte die vergangene Ifa in Berlin eindeutig, wo der Weg hinführen kann. Die Kamera im Kühlschrank ersetzt den Einkaufszettel und unsere Vergesslichkeit.
Digitalisierung als Untermieter
Die Digitalisierung ist längst ins Eigenheim eingezogen: Rund 40 Prozent der Deutschen besitzen einen Smart-TV, 22 Prozent nutzen digitale Sprachassistenten. Das zeigen aktuelle Zahlen aus dem Trendmonitor Deutschland. Bei neuartigeren Technologien wie vernetzten Haushaltsgeräten sind die Verbraucher hingegen noch skeptisch, sie werden lediglich von zwei Prozent der Befragten genutzt. Dennoch ist das Interesse daran groß: Vor allem smarte Heizungssysteme und Geräte wie Staubsauger, Kühlschrank oder Waschmaschine liegen bei mehr als 40 Prozent der Deutschen hoch im Kurs.
Die Smart-Home-Systeme können beim Energiesparen helfen. So kann eine intelligente Heizungsanlage mit Thermostaten und Sensoren die Raumtemperatur überwachen und optimieren. Das garantiert eine Wohlfühltemperatur rund um die Uhr – und entlastet nebenbei die Haushaltskasse. Smarte Beleuchtungssysteme wiederum bringen ein angenehmes Ambiente in das Eigenheim und sparen Strom. Vernetzte Haushaltsgeräte wie etwa Kühlschränke können sogar selbstständig Lebensmittel ordern und beim Einkauf unterstützen. Die Geräte lassen sich über das Smartphone von überall aus steuern, etwa bequem vom Büro aus. Doch aufgepasst: sonst steht der Milchmann mit der Kuh vor der Tür.
Alles schrecklich?
Aus der Vergangenheit wissen wir, dass manche Forscher nur deshalb weiter gearbeitet haben, weil sie schreckliches (wie zum Beispiel bei der Erfindung des Schwarzpulvers) verhindern wollten und nur der gute Zweck dabei gesehen wurde. Auch heute können manche Technologie erschrecken. So ist die gezielte Anwendung in einigen Bereichen sinnvoll. Diese Technologien können schon jetzt den Alltag erleichtern. Später im Alter lässt sich auch die Sicherheit in den eigenen vier Wänden erheblich steigern. Möglich machen das zum Beispiel sogenannte Ambient Assisted Living Systeme (AAL). Diese vernetzten Assistenzsysteme ermöglichen es älteren Menschen, möglichst lange selbstbestimmt in ihrem eigenen Zuhause zu leben. Zeitschaltuhren in der Küche verhindern, dass Herdplatten überhitzen und schalten diese automatisch aus. Matratzen mit Sensoren analysieren den Schlafrhythmus und geben Aufschluss über den Gesundheitszustand. Sogar Fußböden lassen sich mit Drucksensoren ausrüsten. Sie messen im gesamten Haushalt, ob ein Bewohner gestürzt ist und ärztliche Hilfe benötigt.