Prickelnd

Die Champagne ist eher bekannt für perlende Weingetränke, und der Burgund für seinen roten Saft. Nun ist zu beiden noch ein Nationalpark hinzugekommen. In den Wäldern der beiden waldreichsten Regionen Frankreichs bestimmt noch die Natur und nicht der Mensch den Lauf der Dinge.Zum Schutz dieses natürlichen Reichtum wurde 2009 die Schaffung eines Nationalparks beschlossen. Zehn Jahre später ist der Plan jetzt Realität geworden. Der Nationalpark der Wälder von Champagne und Burgund ist somit der elfte Nationalpark Frankreichs. Er liegt etwa 30 Kilometer nördlich von Dijon und erstreckt sich über 242.148 Hektar in den beiden französischen Regionen Burgund-Franche-Comté und Grand Est.

Als Nationalpark kann ein Gebiet klassifiziert werden, das einen herausragenden natürlichen Reichtum besitzt. Im Nationalpark der Wälder von Champagne und Burgund stehen mehr als hundertjährige Buchen und Eichen, die zu 90% aus der Zeit der französischen Revolution von 1789 stammen. Neben zahlreichen Hirschen und Rehen kommen hier auch seltene Tierarten wie die Wildkatze und der Schwarzstorch vor. Zu den bemerkenswerten Pflanzen zählen der Gelbe Frauenschuh, eine der prächtigsten wildwachsenden Orchideenarten Europas, und die Weiße Narzisse. Das Gebiet hat eine Bevölkerungsdichte von 11 Einwohnern pro Quadratkilometer (Deutschland: 232). Hauptziele sind der Schutz der Natur, der Empfang von Besuchern und die Teilhabe an der lokalen nachhaltigen Entwicklung. Die Vorschriften sind strenger als in einem regionalen Naturpark, und es gibt einen Bereich mit besonderer Schutzfunktion. Daneben können sich aber gewisse Aktivitäten des sanften Tourismus entwickeln.

In der eindrucksvollen Natur findet man im Bereich des Naturparks in Burgund die kleine Stadt Chatillon mit dem Keltenschatz von Vix aus dem 5. Jahrhundert v. Chr, die Abtei Val des Choues mit ihrer Jagdhund Meute, das Château de Courban , das gerade seinen erste Michelin-Stern erhalten hat. Das Gebiet lädt auch zu Aktivurlaub und Entdeckungsstreifzügen ein. 20 Wanderwege, darunter der Fernwanderweg GR2, Mountainbikestrecken, Reitwege und Hochseilgärten empfangen Besucher. Im Gebiet von Chatillon wird auch ein bekannter Schaumwein hergestellt. Der Schutz der Natur ist für die Region Burgund-Franche-Comté schon seit langem ein wichtiges Anliegen. Davon zeugen bereits drei regionale Naturparks mit drei Gesichtern. Der Naturpark Morvan und sein ausgedehntes Granitmassiv im Herzen Burgunds, der Naturpark Haut-Jura und der Naturpark der Ballons des Vosges sind die „grünen Lungen“ der Region. Drei Welten, drei Stimmungen, drei Geschichten. Und jede Menge Postkartenmotive als Abbild der Region. Die kleinen Berge, die Wälder und die Seen des Morvan sorgen für eine gute Lebensqualität. Die Gebirgskulisse des Hoch-Jura macht Besucher zu Gipfelstürmern und der Naturpark der Ballons des Vosges und sein beeindruckendes Hochplateau der tausend Weiher bieten Landschaften zwischen Himmel und Erde.