Sparen im Urlaub

Essen gehen, Freizeitangebote nutzen, Postkarten schreiben – alles geht ins Geld. Postkarten schreiben? Gibt´s das eigentlich noch? Meist werden dann SMS oder Bilder verschickt. Also ganz individuell soll es also sein. Doch meist ist so ein Bild zu versenden ziemlich teuer. Denn die meisten Smartphone Nutzer verfügen nicht über eine Flatrate – insbesondere bei einer Auslandsreise. Aber das ist nicht alles. Denn schnell wird einmal im Internet etwas gesucht ohne sich zu vergewissern, ob mit dem Hotel-Wlan eine Verbindung besteht. Aus einer Modellrechnung geht hervor, dass eine Familie mit zwei Kindern bis zu 450 Euro an Datenkosten im Urlaub haben könnte. Denn für viele Länder gelten weiterhin hohe Aufpreise beim Telefonieren und Surfen. So sollten Reisen deshalb gut vorbereitet werden. Denn bestimmt geht es bald wieder los.

Kostendeckelung

Die vierköpfige Familie käme in 14 Urlaubstagen auf einen Datenverbrauch von 4,5 Gigabyte (GB). Würde der deutsche Durchschnittsverbrauch zugrunde gelegt, wären es 6 GB – jedoch weicht die Datennutzung im Urlaub üblicherweise etwas ab. Um 4,5 GB außerhalb der regulierten EU-Zone abzudecken, wären bei der Deutschen Telekom fünf Datenpässe (WeekPass L) notwendig. Kosten: 150 Euro. Bei Vodafone fielen bis zu 240 Euro an; bei Telefonica sogar fast 450 Euro. Ohne Telefonie. Denn diese sind bei einer Kostendeckelung nicht vorhanden. Außerhalb der EU müssen auch ankommende Gespräche bezahlt werden. Für abgehende Verbindungen werden teilweise 2,99 Euro pro Minute fällig. So können sich 30 Telefonminuten bei beliebten Reisezielen wie der Dominikanischen Republik auf bis zu 89 Euro summieren.

Kostenfallen

Verbringt die Familie den Urlaub auf einem Kreuzfahrtschiff, kann es noch teurer werden. Denn auf hoher See greift weder die Roaming-Regulierung der EU, noch sind die regulären Auslandspakete der Mobilfunkanbieter buchbar. Auf der AIDA fallen zum Beispiel in den günstigsten dort verfügbaren Tarifen 265 Euro für 4,5 GB an; 30 Telefonminuten schlagen mit 90 Euro zu Buche. Würde die Familie hingegen das satellitengestützte Schiffsnetz nutzen und kein WLAN-Paket buchen, wären die Kosten immens: Sie müsste dann theoretisch fast 90.000 Euro für mobiles Surfen und Telefonate zahlen.

Deshalb sollte Reisende schon vor Betreten des Schiffes ihr Mobiltelefon in den Flugmodus schalten. Denn die teuren Bordnetze sind oft bereits im Hafen verfügbar. Wer WLAN nutzen möchte, kann das anschließend separat aktivieren.

Reisen gut vorbereiten

Zur Vorbereitung einer Reise empfiehlt es sich, vorab beim eigenen Provider zu prüfen, welche Kosten anfallen. Das gilt insbesondere für Kunden von Discount-Anbietern, die im Regelfall per verbrauchtem Kilobyte abrechnen und keine vergünstigten Pakete anbieten. Zwar greift außerhalb der EU mit Ausnahme der genannten Bordnetze für die Datennutzung ein Kostendeckel von 59,90 Euro. Doch dieser ist angesichts der hohen Nutzungspreise oft schon erreicht, wenn sich eine App im Hintergrund aktualisiert.

So wurde analysiert

Grundlage für die Modellrechnung ist eine vierköpfige Familie mit zwei Kindern (14 und 16 Jahre). Jede Person nutzt ein eigenes Smartphone. Die Kosten für 4,5 GB Datenroaming und 30 Telefonate wurden für eine Urlaubsdauer von 14 Tagen für die Reiseziele Türkei, Dominikanische Republik und Seychellen berechnet.