Weihnachtsgeld

In den letzten Jahren erfuhr die Bundesdeutsche Wirtschaft einen richtigen Schub. Nicht nur das die Exporte kräftig stiegen. Auch die Inlandsnachfrage führte zur deutlichen Belebung des Handels und bei der Nachfrage von Dienstleistungen. Und gerade zur Schenke-Hoch-Saison Weihnachten wird wohl wieder tief ins Portmonee gegriffen. Und das, obwohl mit der Corona-Pandemie ein wirtschaftliches Hemmnis aufgetreten ist. Überraschenderweise sind viele Geschenke „auf Pump“ gekauft.

Weihnachtsumsatzsteigerung

Der Handelsverband Deutschland erwartet im diesjährigen Weihnachtsgeschäft insgesamt einen Umsatz von knapp 104 Milliarden Euro. Das sind 1,2 Prozent mehr als im letzten Jahr. Der Großteil der Deutschen (57,3 % bzw. 39,8 Mio.) gibt in diesem Jahr laut einer aktuellen repräsentativen Umfrage bis zu 1.000 Euro für Geschenke, Feiern oder Ähnliches aus. Jeder Zehnte (11,4 % bzw. 7,9 Mio.) setzt sich kein Limit. 8,7 Millionen Deutsche (12,5 %) finanzieren die Festtags-Ausgaben in diesem Jahr ganz oder teilweise mithilfe ihres Dispokredits. Bis das Konto wieder ausgeglichen ist, zahlen Disponutzer im Schnitt knapp 10 Prozent Zinsen. Doch aufgrund der hohen Zinsen ist der Dispo keine Dauerlösung. Ein Viertel der Disponutzer nutzt ihn jedoch bis zu 12 Monate. Fast jeder zweite Disponutzer hält es zudem für möglich, dass sich die Rückzahlung verzöger. Dabei sollten Verbraucher beachten, je stärker und länger das Konto überzogen wird, desto eher sollte zu einer günstigeren Finanzierungsmöglichkeit gegriffen werden. Beispielsweise kann ein Ratenkredit eine Lösung sein. Dieser ist im Schnitt knapp 40 Prozent günstiger als ein Dispokredit.

Rückzahlungen stocken

Rund die Hälfte der Disponutzer (52,7 % bzw. 11,7 Mio.) kann ihr Konto innerhalb eines Monats ausgleichen. Dadurch bleiben die entstehenden Dispozinsen überschaubar. Jeder vierte Disponutzer (25,4 % bzw. 5,6 Mio.) nutzt den Dispokredit jedoch länger als einen Monat, teilweise für bis zu 12 Monate. Jeder Zehnte (9,7 % bzw. 2,2 Mio.) braucht sogar mehr als 12 Monate, um das Konto auszugleichen. Fast jeder zweite Disponutzer (42,2 % bzw. 9,4 Mio.) hält es für möglich, dass sich die Rückzahlung durch ungeplante Ausgaben, etwa für eine Autoreparatur oder die Anschaffung eines neuen Haushaltsgeräts, verzögert.

Ratenkredite günstiger

Je stärker und länger der Dispokredit in Anspruch genommen wird, desto teurer wird er und desto teuer werden die Weihnachtsgeschenke. Da entpuppt sich so manches vorweihnachtliche Schnäppchen als Falle. Spätestens dann, wenn es zu Verzögerungen bei der Rückzahlung kommt, sollte über günstigere Alternativen nachgedacht werden. Dazu zählen Ratenkredite. Sie sind laut Zahlen der Bundesbank und Stiftung Warentest im Schnitt knapp 40 Prozent günstiger als Dispokredite. Aber auch ein Ratenkredit sollte nicht vorschnell abgeschlossen werden. Denn aktuell unterscheiden sich die Zinssätze für Ratenkredite zwischen den Banken um bis zu 59,2 Prozent. Daher sind Verbraucher gut beraten, möglichst viele Kreditangebote verschiedener Banken zu vergleichen. Dabei helfen Kreditportale.

Die verwendeten Daten stammen aus einer Befragung der Civey GmbH im Auftrag von smava. Über 2.500 Personen über 18 Jahre wurden im Zeitraum vom 10.11. bis 12.11.2020 befragt. Die Ergebnisse sind repräsentativ für die Bevölkerung in Deutschland ab 18 Jahren. Hochrechnungen wurden auf Basis der Statistik „Fortschreibung des Bevölkerungsstandes“ des statistischen Bundesamtes zum Stichtag 31.12.2019 erstellt.