Nachhilfe

Nun soll ja Nachhilfe dazu führen, wenn etwas nicht verstanden wurde, dieses aufzuarbeiten um es dann besser zu machen. Anscheinend ist bei der Mülltrennung eben so ein Bedarf. Wenn wir uns dazu eine Umfrage anschauen, so wollen rund 80 Prozent der Deutschen mit einer besseren Mülltrennung aktiv zum Klimaschutz beitragen. Doch viele Verbraucherinnen und Verbraucher brauchen noch Nachhilfe in Sachen Mülltrennung: Zwar kennt sich ein Großteil der Bevölkerung zumindest grundlegend aus, fast 60 Prozent fehlt es jedoch noch an Detailwissen über die richtige Trennung von Verpackungen, Restmüll, Papier und Glas. Diese und weitere Ergebnisse einer aktuellen Online-Befragung der Kantar GmbH zeigen: Die Bereitschaft der Deutschen mit Mülltrennung einen Beitrag zum Umweltschutz zu leisten ist hoch – ebenso wie das Informationsbedürfnis.

Fehlerquote

Wer sich mit Mülltrennung nicht so genau auskennt, macht Fehler: Durchschnittlich 30 Prozent falsch entsorgter Abfall im Gelben Sack oder in der Gelben Tonne erschweren oder verhindern das Recycling wertvoller Rohstoffe. „Die Menschen wollen ihren Abfall richtig trennen, brauchen dafür aber noch viel mehr Informationen“, erklärt Axel Subklew, Sprecher der Kampagne „Mülltrennung wirkt“, die hohen Fehlwurfquoten. An Motivation fehlt es den Deutschen jedenfalls nicht: 43 Prozent der Befragten würden auf jeden Fall und weitere 36,9 Prozent vielleicht ihren Abfall häufiger richtig trennen, wenn ihnen die Wege und der Nutzen von Recycling besser erklärt würden. Aus diesem Grund klären die dualen Systeme mit ihrer Kampagne bundesweit über richtige Mülltrennung und Recycling auf.

Informationen beim Einkaufen

Den meisten Verbrauchern ist schon beim Kauf nicht bewusst, wie sie mit dem Verpackungsmüll umgehen sollen. So halten über 90 Prozent der Deutschen Aufklärungskampagnen zum Thema Mülltrennung für sinnvoll. Über die bevorzugten Informationsquellen gibt die Studie ebenfalls Aufschluss: Mehr als die Hälfte der Befragten möchten online auf einer Website mehr über die Trennung von Verpackungsabfällen erfahren. Doch auch „offline“ beim Einkaufen ist Aufklärung gewünscht: 43 Prozent der Verbraucherinnen und Verbraucher erwarten in ihrem „Supermarkt“ hilfreiche Informationen über Mülltrennung.

Verpackungstrend

Dass viele bei ihrem Einkauf mehr denn je darauf achten, ob ihre Ware umweltfreundlich verpackt ist, offenbart folgende Erkenntnis aus der Online-Befragung: Über 80 Prozent der Deutschen würden beim Einkaufen sehr wahrscheinlich (43,4 Prozent) oder sogar sicher (40,3 Prozent) ein Produkt vorziehen, dessen Verpackung zu 100 Prozent aus Recyclingmaterial besteht. Axel Subklew freut der Trend: „Damit möglichst viele Verpackungen aus Recyclingmaterial hergestellt werden können, muss im ersten Schritt der Müll richtig getrennt werden – nur so schließt sich der Kreis. Dazu kann jeder im eigenen Haushalt seinen Beitrag leisten.“

Hintergrund

Mit dem am 1. Januar 2019 in Kraft getretenen Verpackungsgesetz (VerpackG) gelten bundesweit neue Recyclingquoten, die von den dualen Systemen erfüllt werden müssen. Das Gesetz nimmt auch erstmals die Bürgerinnen und Bürger in die Pflicht, ihren Müll besser zu trennen. Falsch entsorgter Abfall im Gelben Sack oder in der Gelben Tonne ist keine Seltenheit. Von den in Deutschland jährlich rund 2,6 Millionen Tonnen über die Gelben Säcke und Tonnen gesammelten Materialien sind etwa 70 Prozent Verpackungen und durchschnittlich 30 Prozent nicht richtig entsorgter Restmüll. In manchen Gebieten liegt die Fehlwurfquote sogar bei bis zu 60 Prozent.