Besser Atemlos?

 

Nun ist es ja so, dass wir um zu leben, atmen müssen. Anders geht es nicht. Da helfen auch keine Pillen. Doch viele von uns haben Atemprobleme. Nicht, weil sie etwa unter Herz-Kreislauf-Problemen leiden, sondern weil sie trotz entsprechender Mundhygiene schlechten Atem haben. Doch was ist die Ursache und was kann helfen. Luckx – das magazin hat recherchiert.

Ursachenforschung

Mundgeruch ist ein echter Sympathiekiller und für die Betroffenen ebenso unangenehm wie für ihr Umfeld. Vorübergehender schlechter Atem lässt sich oft auf die Lebensweise und Ernährung zurückführen. Berühmt-berüchtigt ist zum Beispiel die Knoblauch- oder Alkoholfahne. Mundgeruch ist außerdem eine häufige „Nebenwirkung“ von Diäten: Infolge der Schmalkost stellt sich der Stoffwechsel um und der Körper bildet sogenannte Ketonkörper, das sind säuerlich riechende Verbindungen. Wer unter Stress steht oder schnarcht, muss ebenfalls mit Mundgeruch rechnen, da der Speichelfluss und die natürliche „Selbstreinigung“ des Mundraums beeinträchtigt werden.

Probleme mit den Zähnen

Wird Mundgeruch zum Dauerthema, können Zahnbelag, Karies oder der Parodontose genannte Zahnfleischschwund schuld sein, da sie mit einer vermehrten Ansammlung geruchsverursachender Bakterien einhergehen. Vorbeugen lässt sich durch regelmäßige Zahnarztbesuche sowie eine penible Mundpflege. Dazu gehört neben zweimal täglichem Zähneputzen auch der Gebrauch von Zahnseide sowie Zungenschaber, denn die leidigen Mikroorganismen machen sich besonders gern in Zahnzwischenräumen und auf dem hinteren Teil der Zunge breit.

Verändert oder verstärkt sich Mundgeruch, kann dies in seltenen Fällen auch auf Erkrankungen hinweisen. So verursachen etwa Magen- und Verdauungsprobleme sowie Mandel-, Nebenhöhlen- oder Lungenentzündungen manchmal üble Gerüche. Riecht die Atemluft nach Nagellackentferner oder gärenden Äpfeln, kann dies sogar ein Warnsignal für einen schlecht eingestellten oder unerkannten Diabetes sein. Betroffene sollten sich daher rasch an ihren Arzt wenden.

Selbsttest

Wer wissen möchte, ob der eigene Atem riecht, kann dies mit einem kleinen Selbsttest herausfinden: Dazu mehrmals mit weit herausgestreckter Zunge über das saubere Handgelenk lecken, den Speichel trocknen lassen und an der Stelle schnuppern. Verströmt sie einen unangenehmen Geruch, sollten die Ursachen ergründet und beseitigt werden.

Hausmittel

Die in Orangen, Zitronen und anderen Obstsorten vorkommenden Enzyme und Fruchtsäuren regen den Speichelfluss an und erfrischen den Atem. Doch Vorsicht: Nur in Maßen essen, da zu viel Säure den Zähnen schaden kann.

Regelmäßiges Trinken hält den Mundraum feucht und spült Keime fort. Zahnfreundlich sind Wasser oder ungesüßter Tee, von denen wir über den Tag verteilt mindestens 1,5 Liter aufnehmen sollten.

Beim Kaugummikauen werden bakterielle Beläge und Speisereste von den Zähnen entfernt. Besonders unterwegs bietet es eine Alternative zum Zähneputzen. Wichtig: zu zuckerfreien Produkten greifen, um Karies vorzubeugen.

Schwarzer Tee enthält sogenannte Polyphenole, das sind Pflanzenstoffe, die bestimmte Bakterien und damit die Hauptursache von Mundgeruch bekämpfen. Ebenfalls empfehlenswert sind Salbei- oder Kamillentee, die desinfizierend, keimtötend und entzündungshemmend wirken, was besonders bei Zahnfleischproblemen hilfreich sein kann.

Das jahrtausendealte aus dem Ayurveda stammende Verfahren soll Zähne und Zahnfleisch stärken. Und so funktioniert’s: Einen Esslöffel hochwertiges Speiseöl in den Mund geben und etwa 15 Minuten lang hin und her bewegen, sodass es in alle Zwischenräume und Nischen gelangt und Ablagerungen gründlich gelöst werden. Anschließend das Öl ausspucken und den Mund gründlich mit lauwarmem Wasser ausspülen.

Kaffeebohnen, Kardamom und Nelken sind reich an ätherischen Ölen, die schlechte Gerüche verdrängen. Dill, Minze und besonders Petersilie liefern überdies den Pflanzenfarbstoff Chlorophyll. Für einen angenehmen Atem nach einer knoblauchhaltigen Mahlzeit oder zwischendurch sollten die Gewürze oder Kräuter ungefähr zehn Minuten lang gekaut werden.

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Chlorophyll: das Multitalent für die Gesundheit

Ob Bäume, Sträucher oder Gräser – sie alle verdanken ihr kräftiges Grün dem Pflanzenfarbstoff Chlorophyll. Er trägt dazu bei, dass die Pflanzen Energie aus Sonnenlicht gewinnen können und macht so üppiges Wachstum überhaupt erst möglich. Doch Chlorophyll findet sich nicht nur in der natürlichen Fauna, sondern auch in grünem Gemüse wie Spinat, Kohl und Salat, in Sprossen, Kräutern und Gewürzen.

Schon in prähistorischen Zeiten machten sich die Menschen die erstaunlichen Kräfte von Chlorophyll zunutze. So bedeckten sie zum Beispiel Wunden mit zerriebenen Blättern, um die Heilung zu fördern. Jüngeren Untersuchungen verdanken wir die Erkenntnisse, dass Chlorophyll die Blutbildung anregen und die Zellen vor schädlichen freien Radikalen schützen kann.

Neben seinen vielen anderen Talenten kann Chlorophyll Mundgeruch von innen heraus bekämpfen. Zum einen kann das Blattgrün die Aktivität eiweißspaltender Enzyme blockieren, sodass riechende Verbindungen gar nicht erst entstehen. Zum anderen kann es das Wachstum bestimmter Bakterien, die geruchsintensive Abbauprodukte produzieren, blockieren.