Als vor 50 oder 70 Jahren Einfamilienhäuser und Garagenhöfe entstanden, war der NSU Prinz, der Opel Kadett oder der VW Käfer das Standardfahrzeug deutscher Bauherren („Baufrauen“ gab es noch nicht im Sprachgebrauch). Klein und schnuckelig kamen sie daher. Und heute? Luckx – das magazin wagt einen Vergleich.
Wo sind die passenden Auto?
Gerade wer stolzer Besitzer eines älteren Einfamilienhauses geworden ist und sich somit seinen Traum erfüllte, steht mit entsetzen vor der Garage: Der neue Golf, das Volksauto der Deutschen, passt nicht hinein. Was tun? Die Suche nach einem passenden neuen Auto wird dabei eine immer größere Herausforderung. Denn viele Modelle sind mit der Zeit deutlich breiter geworden. Dennoch finden sich in einigen Fahrzeugkategorien auch schmale Modelle. Das ist das Ergebnis einer Auswertung der ADAC Autodatenbank. Der Club hat eine Liste aller aktuellen Modelle zusammengestellt, die inklusive Außenspiegel nicht breiter als 1,90 Meter und nicht länger als 4,70 Meter sind. Berücksichtigt wurden Neuwagen sowie gebrauchte Modelle ab dem Baujahr 2010.
Die schmalsten verfügbaren Neuwagen unter 1,90 Meter Breite sind in vielen Fällen Elektro-Autos. Das schlankeste Fahrzeug überhaupt ist der zweisitzige, offene Renault Twizy mit einer Breite über Außenspiegel von nur 1396 mm. Dass mit Modellen wie dem Fiat 500 3+1 (1900 mm) oder dem Suzuki Swift (1875 mm) tendenziell eher Klein- und Kleinstwagen die gestellten Anforderungen erfüllen, ist wenig verwunderlich. Aber selbst SUV wie der neue Dacia Spring Electric oder Geländewagen wie der Suzuki Jimny bleiben innerhalb der gesteckten Grenzen.
Nur Kleinwagen
Abgesehen vom Renault Twizy ist das schmalste Auto seit 2010 der Daihatsu Copen, ein winziger Roadster mit 1644 mm Breite. Auch die Chevrolet-Modelle Matiz und Spark sind mit 1725 mm Breite sehr schmal. Alle drei Modelle sind jedoch nur noch auf dem Gebrauchtwagenmarkt verfügbar und haben mindestens schon etwa zehn Jahre auf dem Buckel.
Wie sehr Fahrzeuge in der Vergangenheit in die Breite gewachsen sind, lässt sich am Beispiel des VW Golf beobachten: Die erste Generation – allerdings mit nur einem serienmäßigen Außenspiegel – war weniger als 1,80 Meter breit, der aktuelle Golf VIII ist auf mehr als 2,07 Meter Breite angewachsen. – Aufgepasst bei Autobahnbaustellen! – Der ADAC fordert Hersteller auf, das kontinuierliche Größenwachstum zu bremsen. Selbst als Zweitfahrzeuge gedachte Kleinwagen sind heute bereits so groß, dass sie oft vollkommen erstwagentauglich sind.
ADAC Empfehlung
Verbraucher sollten darauf achten, dass in den technischen Daten der Hersteller die Breite in der Regel nicht inklusive Außenspiegel angegeben wird. Daher ist es im Zweifel ratsam, die maximale Breite an den Außenspiegeln mit einem Meterstab bei geöffneten Seitenfenstern selbst zu messen. Grundsätzlich empfiehlt der ADAC, ein Auto nur so groß wie unbedingt nötig zu wählen und das Fahrzeug nicht auf Basis eines eventuellen Maximalbedarfs auszusuchen.