Kleinwagen

Klein, leicht und preisgünstig – jedenfalls nach heutigen Maßstäben waren die Autos in den 50er und 60er Jahren. Dazu gehörten natürlich der VW Käfer, der Opel Kadett, die Ente von Citroen, der NSU Prinz und der Renault 4. Um an die große Zeit der kleinen Fahrzeuge zu erinnern wird nun in der Wolfsburger Autostadt an den Renault 4 – besser bekannt als R 4 erinnert. Luckx – das magazin hat recherchiert.

Die Sammlung des Automobilmuseums ZeitHaus ist markenübergreifend und umfasst rund 260 Fahrzeuge von mehr als 60 Herstellern. Ein Meilenstein in der Automobilgeschichte der französischen Marke Renault ist der R4, das als erfolgreichstes Modell des Traditionsherstellers aus Boulogne-Billancourt maßgeblich zur Massenmotorisierung Frankreichs beitrug. Das erste Großserienfahrzeug in Kompaktbauweise revolutionierte Anfang der 1960er Jahre die Kleinwagen-Klasse. Durch den vergleichsweise geringen Neupreis sprach der Hersteller eine breite Käuferschicht an: Studierende schätzten das Raumwunder ebenso wie junge Familien und Polizeibehörden.

Einfach – aber gut

Ein Novum in diesem Fahrzeugsegment waren die oben angeschlagene, einteilige Heckklappe und die lediglich durch eine einzige Schraube befestigte Rückbank. In wenigen Minuten ließ sie sich lösen, umklappen und ausbauen, sodass auch sperrige Teile problemlos transportiert werden konnten. Ein weiteres markantes Merkmal des R4 war außerdem der unterschiedliche Radstand: Durch die in Längsrichtung versetzten hinteren Drehstäbe variierte er von links nach rechts um fünf Zentimeter. Insgesamt 8.135.424 Renault 4 entstanden im Zeitraum von 1961 bis 1992, wodurch der Kleinwagen bis heute das meist produzierte Modell der französischen Marke Renault ist.

Über 30 Jahre Produktion

Bei seinem Debüt auf der Internationalen Automobilausstellung (IAA) in Frankfurt 1961 war er noch mit einem 23-PS-starken Motor und 747 cm³ ausgestattet. Im Jahr 1963 folgte ein rund 100 cm³ größerer Motor mit 26,5 PS. Während der über 30-jährigen Bauzeit des Quatrelle (Französisch für „4L“) kamen weitere Varianten auf den Markt: 1964 eine Edel-Version „La Parisienne“ mit aufgedrucktem Flechtmuster an den Flanken, 1967 hielt das Vierganggetriebe Einzug in die Kleinwagenserie und 1978 folgte eine GTL-Version mit 1.108 cm³ und 34 PS. Die Höchstgeschwindigkeit von 110 km/h hat sich über die Zeit kaum verändert. Die Steigerung der Motorleistung wirkte sich vor allem positiv auf den Durchzug, also die Beschleunigung und den Kraftstoffverbrauch, aus.