Hilfe in der Not

Schon seit Jahren wurde immer wieder auf der IFA in Berlin das Thema Hausnotrufsystem betrachtet. Es wurden sehr unterschiedliche Systeme präsentiert. Dabei wurden Kontaktschleifen unter dem Teppich verlegt, Lichtszenarien betrachtet und vieles mehr. Denn eines ist klar: Wenn ältere Menschen, die leben allein, zum Beispiel im im Falle eines Sturzes oder eines anderen Notfalls per Knopfdruck Hilfe rufen können, kann Leben geschützt und gerettet werden. Luckx – das magazin hat recherchiert.

Notlage

Viele ältere Menschen und auch Menschen mit Behinderung wollen ihr Leben selbst gestalten. So leben sie in einem eigenen Haushalt. Das ist zwar nicht immer einfach. Doch das selbst bestimmte Leben wiegt viele Nachteile auf. Wichtig ist für alle dabei, Hilfe zu bekommen, wenn sie in einer Notsituation sind. Das kann ein Sturz in der Dusche, auf der Treppe oder im Garten sein. Meist ist das Telefon nicht griffbereit. Gerade in so einer Situation kann ein Hausnotrufsystem schnell Hilfe herbeiholen.

Funktion

Ein Hausnotrufsystem besteht aus zwei Geräten: einem wasserfesten Funksender mit Notfallknopf und einer Basisstation mit Freisprechanlage. Diese wird an die Telefondose und ans Stromnetz angeschlossen. Den wasserdichten Funksender trägt man ständig am Körper, etwa als Kette oder Armband. Drückt man den Knopf, wird die Basisstation aktiviert und ein Sprechkontakt mit der Notrufzentrale aufgebaut. Neben den häuslichen Notrufsystemen gibt es auch mobile Varianten, die außerhalb der eigenen Wohnung funktionieren. Anbieter solcher Systeme sind meist Hilfsorganisationen.

Dabei richtet sich das Notrufsystem nicht nur an ältere Personen, sondern auch an jüngere Menschen, die wegen bestimmter Erkrankungen gefährdet sind, das Telefon rechtzeitig zu erreichen – etwa bei einem epileptischen Anfall. Sinnvoll ist das Angebot auch für Risikoschwangere, die tagsüber allein zu Hause sind. Eher ungeeignet sind die Hausnotrufsysteme hingegen für Menschen mit fortgeschrittener Demenz. Alternativen sind hier intelligente Systeme wie etwa Fußmatten, die Bewegungen registrieren und Hinweise geben, ob die Person aufgestanden ist oder das Haus verlassen hat.

Entlastung

Diese Systeme bieten Betroffenen und deren Angehörige meist eine große Entlastung. Denn im Notfall wird entweder zu Angehörigen, zur Notrufzentrale oder zum Rettungsdienst ein Kontakt aufgebaut. Mit Kosten für das Hausnotrufsystem zwischen 23 und 29 Euro pro Monat ist zu rechnen. Sie beinhaltet, dass im Notfall der Kontakt zur Notrufzentrale aufgebaut wird und diese einen Angehörigen oder den Rettungsdienst alarmiert. Die Pflegekasse zahlt einen Zuschuss von monatlich bis zu 23 Euro (bei Pflegegrad 1) – unter der Bedingung, dass der Pflegebedürftige die meiste Zeit des Tages allein ist. Der Bundesverband Hausnotruf setzt sich allerdings dafür ein, diese Regelung aufzuheben. Denn bekanntermaßen entlastet das System auch die pflegenden Angehörigen.