Schräglage

Was gibt es schöneres für Motorradfahrer als in Schräglage die Serpentinen zu durchfahren. Doch aufgepasst: In vielen von Motorradfahrer beliebten Gegenden wird immer stärker kontrolliert. Überholverbote und Geschwindigkeitskontrollen sind Spaßbremsen. Das hat vielfach auch einen berechtigten Grund: Schwere Unfälle bereiten den Ordnungshütern erhebliche Probleme. Luckx – das magazin hat recherchiert.

Unfallfolgen

Denn wenn die Sonne scheint lockt es neben Wochenendausflüglern auch Motorradfahrer auf die Piste. Doch in Zeiten der Corona-Pandemie möchte jeder gern etwas Abwechslung. Doch aufgrund des erhöhten Verkehrsaufkommen ist die Freude bei allen Beteiligten nicht besonders groß. Da überholen gerade Motorradfahrer auf kurvenreichen Strecken im Überholverbot unerfahrene Autofahrer, denen dann der Schreck in den Gliedern sitzt. Es folgen unbedachte Bremsmanöver und wenn es schlecht für alle Beteiligte läuft, landen Motorradfahrer im Graben. Das es dann vielfach zu Vollsperrungen und umfangreichen Rettungseinsätzen kommt, ist gerade an so einem Wochenende für Polizei und Rettungsdienst eine hohe Herausforderung. Denn Verkehrslenkung durch die Polizei und Rettungseinsätze von verunglückten Wanderern bereiten allen schon genug Probleme.

Vorbereitung

Nun ist es zum Glück so, dass nur sehr wenige Motorradfahrer die Straße mit einer Rennpiste verwechseln. Doch diese fallen auf oder direkter formuliert, um. Wer jetzt nach dem Winter zum ersten Mal wieder das Zweirad aus der Garage holt, sollte es daher einem gründlichen Check unterziehen. Auch die Ausrüstung sollte kontrolliert werden, bevor es zu ersten Ausfahrt geht.

Fahrer und Motorrad müssen sich zuerst wieder aneinander „gewöhnen”. Es mag ungewöhnlich klingen, aber: Auch erfahrene Motorradfahrer sollten sich selbst auf die erste Tour innerlich vorbereiten. Hierzu zählt auch, dass die Ausrüstung dem Fahrer wirklich passt, d. h. Helm und Kleidung. Sicherheitshalber auf Passgenauigkeit sowie eventuelle Beschädigungen überprüfen. Das Visier des Helms oder die Schutzbrille sollen z. B. keine Kratzer aufweisen und sauber sein. Eine als unbequem empfundene Kleidung kann Unbehagen auf dem Motorrad verursachen und dadurch zu Unaufmerksamkeit führen.

Dann geht es an den Allgemeinzustand des Fahrzeugs. Sind die Spiegel in Ordnung, die Verkleidung noch ganz und stabil montiert, alle angebauten Teile schadenfrei? Haben Felgen oder Rahmen Schäden? Ist der Seitenständer noch funktionsfähig?

Ein wichtiger Punkt sind die Reifen. Das Profil, mindestens 3 Millimeter (Vorschrift 1,6 mm) sollten noch da sein, muss stimmen, ebenso der Luftdruck. Er muss kontrolliert und bei Bedarf angepasst werden. Das Reifenalter sollte nicht älter als sechs Jahre sein. Beim Reifenkauf gelten die Angaben zum Fabrikat aus den Fahrzeugpapieren. Andere Fabrikate bedürfen der Freigabe durch den Hersteller. Will man andere als die genehmigten Größen, braucht man entweder ein Teilegutachten oder eine Einzelbegutachtung. Eine paarweise Montage, also zwei Reifen eines Fabrikats, empfiehlt sich übrigens auch, wenn nicht explizit gefordert, bei Krafträdern ohne Fabrikatsbindung.

Bremsprüfung

Erhöhte Aufmerksamkeit gilt den Bremsen. Beläge und Scheiben müssen die vorgeschriebene Stärke aufweisen und sollten auch keinen Rost oder Schäden haben. Die Bremsflüssigkeit sollte nicht zu alt sein und muss den richtigen Stand an der Markierung im Behälter aufweisen. Sind die Dämpfer noch dicht und wie sieht es mit dem Motoröl aus? Gelenke und die Züge brauchen Fett, ebenso die Kette. Für sie gilt auch ein Spiel von zwei Fingern Breite. Die Lenkung checkt man mit einer Lenkungsbewegung von Anschlag zu Anschlag, so lassen sich auch Rastpunkte und Einschlagwinkel erkennen.

Die Energieversorgung, also die Batterie, sollte für die erste Ausfahrt fit sein. Spannung, Flüssigkeitsstand, Anschlüsse – alles muss kontrolliert werden. Die Pole sollen eingefettet sein, nicht jedoch die Kontakte zu den Klammern.

Zum Schluss noch ein kurzer Test von Licht, der Hupe und der restlichen Elektrik.

Dann kann es losgehen. Umsicht und ein vorsichtiges Herantasten an die Straße, den Verkehr und die Fahreigenschaften des Zweirades steht zuerst auf dem Programm. Dann ist der Fahrspaß garantiert und die Ausfahrt endet im Café-Garten und nicht im Krankenhaus.