Gebrauchtwagen-Check

Ob Neuwagen oder Gebrauchtwagen: Aktuell ist es schwierig, überhaupt ein Fahrzeug zu bekommen. Das lässt sich auch an den gestiegenen Gebrauchtwagenpreisen feststellen. Im Jahresverlauf sind die Preise um rund 10 Prozent gestiegen. Allein im November 2021 stiegen die Preise im Jahresvergleich um 18 Prozent. Deshalb ist besondere Vorsicht geboten, wie luckx – das magazin erfuhr.

Durchblick mit Fotos

Wer einen Gebrauchtwagen kaufen will, der sollte sich das Auto unbedingt von unten anschauen. Denn dort können sich Schäden verstecken, die später teuer werden: von Rost bis zu Schäden an Aufhängung und Federung. Doch wenn man keine Bühne verfügbar hat, dann kann man sich auch mit einer Fotokamera behelfen. So lassen sich Unterboden, Radkästen und einzelne wichtige Bauteile fotografieren und anschließend auswerten. In ihrer neuen Ausgabe zeigt die Zeitschrift auto motor und sport, worauf man beim Check per Kamera achten muss.

Kamera

Nur bei guten Lichtverhältnissen genügt das Smartphone. Generell ist eine kompakte Digitalkamera zu empfehlen, die auch über einen stärkeren Blitz verfügt. Sie sollte sich mit einer Hand bedienen lassen. So lassen sich auch dunkle Ecken ausleuchten. Da man mitunter blind fotografiert, sollte man immer mehrere Bilder von einem Objekt aufnehmen.

Nässe

Voraussetzung für aussagefähige Fotos ist ein trockener Unterboden. Bei Regen sollte der Check mit der Kamera also stets vor einer Probefahrt stattfinden, da Nässe und Reflexionen den Eindruck zu sehr verfälschen können. Allerdings gibt es Autos mit großflächig verkleidetem Unterboden. In solchen Fällen lassen sich zumindest verräterische Details wie verrostete Schraubenköpfe, Schellen, Halteklammern, Auspuffanlagen oder Achskomponenten aufspüren.

So geht ein Check

Bei der Besichtigung geht man systematisch vor, beginnt am besten vorn und fotografiert dann bis nach hinten alle relevanten Bereiche. Dazu gehören Antrieb (Öl-/Kühlwasserverlust?), Vorderachse links und rechts mit Federbeinen, Querlenkern, Manschetten, Gelenkbuchsen und den Bremskomponenten (Sättel, Abschirmbleche, Bremsschläuche). Dafür sollte man die Räder unbedingt ganz einschlagen, um die Kamera auch an versteckte Stellen führen zu können. Danach den Unterboden mit Längsträgern, Bremsleitungen und Schwellerkanten zunächst großflächig aufnehmen, dann alle Wagenheberaufnahmen und die Abgasanlage mit Kat und Vorschalldämpfer. Zum Schluss sind die Hinterachse mitsamt Bremsen und Federung sowie der Endschalldämpfer dran.

Auswerten

Die Bilder sollte man gezielt nach Schäden auswerten. Bei der Preisverhandlung kann sich das lohnen. Wer dem Verkäufer die festgestellten Mängel großformatig auf dem Laptop präsentieren kann, hat bei den Preisverhandlungen gute Argumente, um abgehobene Forderungen abzuwehren.