Da ist er platt

Zum Glück kommt es nicht mehr so oft vor: ein platter Autoreifen. Zwar gibt es in den meisten Fahrzeugen kein Reserverad mehr, sondern ein Reifenpannenset. Doch wer im Ausland unterwegs ist, sollte möglichst ein Ersatzrad dabei haben, wie luckx – das magazin im Selbstversuch feststellte.

Reifenpanne

Es passierte unmerklich. Nach nur wenigen Sekunden Ankündigung, platze der Reifen auf der Autobahn. Das war nun nicht „um die Ecke“, sondern mitten in Serbien auf der Heimfahrt. Da war guter Rat teuer? Eigentlich nicht. Ein Anruf beim ADAC brachte die Rettung. Nach etwa einer Stunde war der Abschlepper da und nahm das Fahrzeug Huckepack. Zwar war ein Notfallkit vorhanden. Doch bei einem Reifenplatzer hilft nur ein neuer Reifen weiter.

Denn statt Reserveräder sind bei den meisten Neuwagen aus Platzgründen Reifenpannensets vorhanden. Die sind platzsparend und wiegen deutlich weniger als ein Ersatzrad – das reduziert den Kraftstoffverbrauch. Doch mitführen muss man ein Reifenpannenset in Deutschland nicht, hilfreich ist es allemal. Ein Set besteht in der Regel aus einem Reifendichtmittel sowie einem Kompressor zum Einleiten des Dichtmittels und Aufpumpen des Reifens. Ein durch ein Pannenset geflickter Reifen ist eine Not- und keine Dauerlösung. Ruprecht Müller, ADAC Reifenexperte: „Der beschädigte Reifen muss in jedem Fall so schnell wie möglich durch einen neuen Reifen ersetzt werden. Selbst eine professionelle Reparatur des mit Dichtmittel behandelten Reifens ist nicht erlaubt.” Daher sollte der direkte Weg in die nächstgelegene Werkstatt führen.

Einfache Anwendung – wenn überhaupt möglich

Gegenüber der Montage eines Reserverads ist ein Reparaturset meistens einfach anzuwenden, auch wenn die Hinweise der Bedienungsanleitung beachtet werden müssen: Zunächst die undichte Stelle suchen, um einschätzen zu können, ob sich der Reifenschaden mit dem Dichtmittel beseitigen lässt. Die Dichtmittel können Stichverletzungen nur bis zu wenigen Millimetern Größe und ausschließlich in der Lauffläche abdichten. Grundsätzlich sollte der Fremdkörper, der die Undichtigkeit verursacht, nicht entfernt werden. Anschließend muss das Auto so bewegt werden, dass das Ventil unten ist. Daraufhin muss das Reifenreparaturset mit Kompressor, Dichtmittel und Schlauch zum Befüllen nach Anleitung vorbereitet werden. Die Ventilkappe wird entfernt, der Schlauch zur Befüllung an das Ventil angeschlossen und der Kompressor in Betrieb genommen. Nachdem das Dichtmittel in den Reifen eingefüllt wurde, wird mit dem Kompressor außerdem der nötige Reifendruck hergestellt.

Direkt in die Werkstatt

Ist alles erledigt und das Reifenpannenset wieder verstaut, sollte man vorsichtig, aber zügig wieder losfahren. Wichtig: Die maximale Geschwindigkeit von 80 km/h nicht überschreiten. Details zum Vorgehen und den Einschränkungen lassen sich in der Bedienungsanleitung finden. Bei der nächsten Gelegenheit sollte zudem nochmal der Reifendruck überprüft werden, um zu erkennen, ob der Reifen die Luft hält. Und anschließend heißt es: direkt in die Werkstatt.