Für Sportlerinnen und Sportler gibt es kein größeres Ziel als die Teilnahme an Olympischen Spielen. Das zeigt sich auch an der Berichterstattung über Sportarten, die weniger im Rampenlicht stehen. Doch diese Olympischen Winterspiele vermitteln ein völlig anderes Bild des Sports. Im Vordergrund steht die Zurschaustellung einer menschenverachtenden Diktatur, die sich mit Hilfe des Sports profilieren möchte. Unterstützung findet sie bei dem Internationalen Olympischen Komitee (IOC).
Ausreden
Die Olympiateilnahme war auch für den Schreiber dieser Zeilen ein großes Ziel. Trotz jahrelangen, intensiven Training gelang nie der Sprung in die erste Reihe. Es lag wahrscheinlich an der Leistungsdichte. Nun könnte das als Ausrede abgetan werden. Doch wer mit seiner Laufzeit nur wenig hinter dem deutschen Meister und dem späteren Olympiasieger liegt und mit gleichem Abstand vierzigster (und damit nicht letzter geworden wäre!) geworden wäre, gehört eigentlich zu den Spitzenleuten. Doch das ist alles hypothetisch. Hätte, hätte, Fahrradkette. So bleiben wir bei den Tatsachen.
Eines Tages führte der Weg unseres Möchte-Gern-Olympioniken dann in das beschauliche Lillehammer zum Skilanglaufen. Hunderte von Kilometern Skilanglaufloipen. Fast immer nur Pulverschnee. Ideale Bedingungen. Nur eine Skiwachssorte für 14 Tage Skifahren. Morgens 20 Kilometer, nachmittags 20 Kilometer und ein oder zwei oder dreimal 50 Kilometer. Abends Sauna. Training, Ruhe und Entspannung.
Doch dann sollten in dem beschaulichem Ort die Olympischen Spiele stattfinden. Das war jedenfalls die Anregung des damaligen IOC- Präsidenten Juan Antonio Samaranch. Dazu kam es dann auch 1994.
Rolle des Juan Antonio Samaranch
Dieser war nicht nur Anhänger des spanischen Faschisten Franco, sondern führte auch ein System von Korruption und Antidemokratie in das IOC ein. Ein weltweites Amigo-System überzog durch ihn die Olympische Idee. Waren Vorgänger von Samaranch ehrenamtlich tätig, so lies er sich seine Tätigkeit damals mit einer Millionen DM vergüten. Konsequent wurde der Sport kommerzialisiert. Natürlich hatte diese Kommerzialisierung auch Vorteile. So konnten Nationale Olympische Komitees (NOK) finanziell unterstützt werden. Doch dahinter standen dann u.a. auch TV-Übertragung in den hinterletzten Zipfel der Welt. Ebenso gehörten die Einrichtung eines unabhängigen Sportschiedsgerichtes und einer Anti-Doping-Agentur zu seinen Leistungen. Doch letzteres wurde nur halbherzig umgesetzt. Über 20 Jahre war er Präsident des IOC.
Doch wie kam Samaranch eigentlich zu dieser Präsidentschaft? Glauben wir den unterschiedlichen Quellen, so unterstützte der sowjetische/russische Geheimdienst KGB seine Wahl, weil er seit 1980 als Sportagent für diesen gearbeitet hatte. Bis 2001 stand er dem IOC vor. Als Abschiedsgeschenk erhielt er von keinem geringeren als als Kriegstreiber und Massenmörder Wladimir Putin den russischen Ehrenorden. Nun ist hinreichend bekannt, das der damalige und heutige russische Präsident als KGB-Offizier tätig war.
Samaranch soll sich noch 2007 für die Vergabe der Olympischen Winterspiele 2014 an das russische Sotchi stark gemacht haben.
Netzwerke
Abgelöst wurde er von Jacques Rogge 2001 – eher von zurückhaltender Natur – auf den dann 2013 der heutige Präsident Thomas Bach folgte. Nun könnte man meinen, ein Deutscher als IOC Präsident und FDP Mitglied setzt sich für mehr Demokratie und Freiheit ein. Doch auch das scheint ein Trugschluss zu sein. Schauen wir uns nur einmal die politische Verwicklungen an und lassen die finanziellen außer Betracht, so ergibt sich ein dramatisches Bild von undemokratischen Verhalten, dass sich bis heute fortsetzt. 2016 setzte sich der mit deutschen Diplomaten Pass des Auswärtigen Amtes (was sagt die Außenministerin dazu?) versehene Bach nicht konsequent gegen das russische Staatsdoping ein. Und das hat Gründe. U.a. ist er ein persönlicher Freund von Putin. Und hier schließt sich der Kreis zum weltumspannenden Netzwerk des Amigo-Systems. So wird kolportiert, dass neben Samaranch weitere IOC Mitglieder Agenten des russischen Geheimdienstes waren oder noch sind. Ob Bach dazugehört, ist nicht bekannt und wird an dieser Stelle auch ausdrücklich bestritten.
Seit 1982 ist er Mitglied des deutschen NOK und damit eingebunden in das IOC. Seit 1995 ist der studierte Jurist im Internationalen Sportgerichtshof tätig gewesen.
Ob sich hier der Kreis zur aktuellen Dopingsituation der russischen Eiskunstläuferin schließt, ist offen. Jedenfalls kann es nicht sein, dass eine Sportlerin oder ein Sportler, wo klar Doping nachgewiesen wird, weiterhin an Wettkämpfen teilnimmt. Fortsetzung folgt hier.
Alle Daten und Fakten wurden aus öffentlich zugänglichen Quellen zusammengetragen und mehrfach geprüft.