Krisen werden von Menschen gemacht. Sei es die Corona-Pandemie, die uns China gebracht hat. Oder der russische Überfall auf die Ukraine, die durch den russischen Präsidenten verübt wird. Sie wollen alle anderen damit treffen und ihren Willen aufzwingen. Davon dürfen wir uns nicht einvernehmen lassen und weiterhin – wenn auch mit einigen Einschränkungen – unser Leben leben. So sollen auch wieder Weihnachtsveranstaltungen stattfinden, meint luckx – das magazin.
Weihnachts- und Adventsmärkte
Aber auch die schönen Dinge im Leben, werden von Menschen gemacht. Ganz gleich ob der kleine gemütliche Adventsmarkt um den Weihnachtsbaum im Dorf oder der große, lautere in der Stadt – eines haben alle Märkte gemeinsam: Menschen bereiten anderen durch ihr Tun gutes. Schon im ersten Teil hat luckx – das magazin über das Erzgebirge berichtet. Auch wenn jetzt noch nichts zu riechen ist: wenn es dann soweit ist, steigt bereits von Weitem einem der Duft nach gebrannten Mandeln, deftigen Suppen oder frisch gebackenem Stollen in die Nase. Jeder Adventsmarkt ist ein Erlebnis mit seinem individuellen Charme, das alle Sinne belebt. Manchmal trifft man einen Handwerker, dem man beim Herstellen von Kunstwerken über die Schulter schauen oder sogar selbst Hand anlegen kann. Oder man erhascht staunend einen ersten Gruß und ein Lächeln vom natürlich echten Weihnachtsmann. Die Märkte sind Treffpunkt für Menschen aus nah und fern, für Freunde, Familie und Spiegelbild dessen, was zum Beispiel im Erzgebirge alles mit Weihnachten verbunden ist. Das Kunsthandwerk spielt dabei eine der größten Rollen und oft wecken die filigranen Engel, Räuchermänner, Nussknacker und Schwibbögen, die in den Buden auf ihre neuen Besitzer warten, schnell Begehrlichkeiten.
Alles kommt vom Bergbau her ….
Und dann gibt es Tage an den Adventswochenenden, an denen säumen die Straßen und Gassen viele große und kleine Menschen. Dick eingemummelt in Daunenjacken, Schal und Mütze harren sie dicht an dicht erwartungsvoll aus, bis die die ersten Klänge der Bergmusiker das Näherkommen der Bergparade ankündigen. An manch engerer Gasse bilden die Zuschauer förmlich ein Spalier für die Bergleute, die in ihren schmucken Habits voller Stolz das bergmännische Erbe präsentieren. Es sind die bergmännischen Vereine, die hier zusammenkommen und so ein bedeutendes Stück Tradition zeigen, das inzwischen zum immateriellen Kulturerbe zählt. In ihren Orten sind es die Menschen, die das ganze Jahr über dafür sorgen, das Brauchtum lebendig bleibt und das Erbe an Kinder und Enkel weitergetragen wird. Manche Vereine betreiben ein Besucherbergwerk und öffnen die Türen zu den Stollenmundlöchern, durch welche die Gäste in die spannende Untertagewelt einfahren können. Besonders begehrt sind im Advent die sogenannten Mettenschichten. So heißt die letzte Schicht vor dem Heilig Abend, in denen sich die Bergleute trafen, um gemeinsam für den reichen Segen und ihr Glück zu danken und auch, um ihren verunglückten Bergmännern im Schacht zu gedenken. Heute werden Mettenschichten in abgewandelter Form für Gäste zelebriert. In diesen Momenten spürt man besonders die große Ehrfurcht und Verbundenheit der Erzgebirger mit ihren Vorfahren, die einst mühevoll die Schätze aus dem Berg schürften.
Kleine Rituale
Jeder Ort im Erzgebirge verwandelt sich im Advent zum leuchtenden Weihnachtsberg. Und dennoch hat jeder auch eigene, kleine Rituale oder Kleinode. So gibt es ein Dorf, in dem die meisten Lichter in den Fenstern erst zu Heilig Abend zu leuchten beginnen. In einem anderen reihen sich weihnachtliche Krippen in den Fenstern wie eine Perlenschnur aneinander und führen so vom Tal den Berg hinauf. Manche Stadt scheint überzulaufen an weihnachtlicher Musik, an freudigen Menschen, Konzerten in den Kirchen und Budenzauber – über manchem Dorf liegt der Zauber der Stille, und einzig der Duft nach deftigem Gänsebraten lockt Genießer in den gemütlichen Landgasthof.
Bis Heiligabend sind es vier Wochen, in denen sich Herzen öffnen und Menschen vom Weihnachtsgefühl mitreißen lassen. Im Erzgebirge ist das ganz leicht – oder anders gesagt: hier kommt keiner an Weihnachten vorbei. Möglichkeiten, die Traditionen der Menschen hier zu erleben, sind enorm. Ganz gleich, ob schon die Jüngsten ihre schwarz gefärbten Hände beim Herstellen von Räucherkerzen bestaunen, ob man dem Stollenbäcker oder Holzschnitzer über die Schulter schaut oder bei einer winterlichen Wanderung bestenfalls Schnee und tausende Lichter leuchten sieht.
Und dann, am Heilig Abend zieht eine magische Ruhe in die Straßen ein. Nach den Christvespern in den Kirchen gehen die Menschen in ihre Stuben und ihren persönlichen, familiären Ritualen nach. Wenn 18 Uhr die Glocken läuten, kommt vielleicht das Weihnachtsessen Neinerlaa auf den Tisch. Erst jetzt beginnt die eigentliche Weihnachtszeit, die im Erzgebirge bis Lichtmess dauert. Dann am 2. Februar, gehen im Erzgebirge die Lichter aus, die Männln, Pyramiden und Schwibbögen werden wieder in ihre Kartons gut verpackt. Auch das nächste Weihnachten wird wieder voller verzaubernder Augenblicke sein. Denn nach Weihnachten ist im Erzgebirge vor Weihnachten.