Während der Corona-Pandemie hat der Haustierbestand in Bundesdeutschen Haushalten zugenommen. Aktuell sind wohl rund 35 Millionen Hunde, Katzen, Ratten und was sonst noch so zuhause gehalten werden kann, und deutschen Dächern wohnhaft. Das beflügelt auch die vom 20. bis 29. Januar in Berlin stattfindende Grüne Woche sich dem Thema anzunehmen, wie luckx – das magazin erfuhr.
Erlebniswelt Heimtiere
Es geht wieder tierisch zu in den Berliner Messehallen am Funkturm. Mit der 87. Ausgabe der Grünen Woche wird aus den sterilen Beton-Messehallen wieder ein Bauernhof mit allen dazugehörigen Tieren und landwirtschaftlichen Geräten. Beliebte und seltene Haus- und Heimtiere, Nutztiere sind zu erleben. Sogar ein paar Streicheleinheiten lassen sich von Tierliebhaberinnen und Tierliebhabern verteilen. Ebenfalls kommen Pferdefans und Reitsportfreunde beim Zweispänner- und Springwettbewerb auf ihre Kosten. Weitere Highlights sind zwei Bundesschauen für Sportponys und Robustponys sowie die Präsentationen von landwirtschaftlichen Nutztieren bis hin zur gefährdeten Rasse des Jahres.
Zur sechsten FN-Bundeshengstschau Sportponys werden vom 20. bis 22. Januar in Halle 25 rund 90 Hengste vertreten sein, darunter vier- bis zwölfjährige Hengste der Rassen Deutsches Reitpony, New Forest Pony, Connemara Pony und Welsh Pony der Sektionen A, B und C sowie Welsh Cob. Am 23. und 24. Januar ist dann die Bühne frei für rund 80 vier- bis zwölfjährige Hengste der Rassen Shetland Pony, Deutsches Part-Bred Shetland Pony, Deutsches Classic Pony, Dartmoor Pony, Dülmener, Fell Pony, Highland Pony und Mérens, die sich im Rahmen der FN-Bundeshengstschau Robustponys um die Titel der Bundessieger bewerben. Bei den rassespezifischen Schauwettbewerben werden das Exterieur sowie die Gangarten Schritt und Trab beurteilt. Im Rahmen der Sportwettbewerbe werden die Leistungen der Sportponyhengste im Freispringen und unter dem Sattel bewertet. Ermittelt werden jeweils ein Bundessieger der zugelassenen Rassen sowie bei den Sportponys noch je ein spring-, ein dressur- und ein vielseitigkeitsbetonter Siegerhengst sowie ein Gesamtsieger der FN-Bundeshengstschau Sportponys.
Erlebniswelt Heimtiere
Die Erlebniswelt Heimtiere präsentiert sich in Halle 26c mit beliebten, seltenen und außergewöhnlichen Heimtieren. Der Verein Berliner Pro-Kat e. V. zeigt Rassekatzen wie beispielsweise Sibirische Waldkatze, Somali Cornish Rex, Maine Coon, Ragdoll, Britisch Kurzhaar und Perser. Mit einer bunten Unterwasserwelt lockt der Deutsche Verein für Aquarien- und Terrarienkunde e. V. – Berlin-Brandenburg. Hier geben Experten hilfreiche Tipps für die artgerechte Haltung – vom richtigen Futter über geeignete Luft- und Temperaturverhältnisse bis hin zu Tricks zur Aquariensäuberung.
Tägliche Hundevorführungen auf einer Aktionsfläche erfreuen Groß und Klein. Hier werden Hunderassen wie Schäferhund, Pudel, Eurasier, Husky, ungarische Hirtenhunde, Dalmatiner und Foxterrier gezeigt. Neu mit dabei sind die Bernhardiner sowie die britischen Hütehunde. Premiere feiert auch die Hundeschule Boese mit ihrem Dogdancing. Es gibt spannende Vorträge wie beispielsweise „Welcher Hund passt zu mir?“, „Unser Hund wird ein Senior“, „Warum ein Hund vom Züchter oder aus dem Tierheim?“. Fragen zur verantwortungsvollen Hundehaltung beantwortet die Tierärztekammer Berlin. Sie informiert in Vorträgen über Gesundheitsprävention und steht auch für juristische Fragen zur Verfügung. Das private Museum für Tierkunde Berlin setzt die Besucher mit Gespensterschrecken, Gottesanbeterinnen oder Grabfrosch in Erstaunen. Vogelspinnen mit haarigen Körpern können gefahrlos in Terrarien betrachtet werden. Nager, Bartagamen und Schlangen, für jeden ist etwas dabei. Die „Esel-Freunde im Havelland e.V.“ sind mit ihren „Langohren“ zu sehen. Neu dabei sind die Spreelandalpakas. Imker aus Berlin und Brandenburg präsentieren ein großes Bienarium mit herumschwirrendem Bienenvolk. Informationen über die Imkerei in der Großstadt und über Schnupperkurse für angehende Imker gibt es on top.
Die Gefährdete Nutztierrasse des Jahres 2023 – Das Walachenschaf
Walachenschafe stammen aus dem Karpatenbogen der Länder Rumänien, Slowakei, Tschechien und Polen, wo sie noch im vergangenen Jahrhundert von den walachischen Hirten als Dreinutzungsschaf gehalten wurden. Optisch bestechen sie durch das lebhafte Erscheinungsbild, die lang abwachsende Wolle sowie die mächtigen Hörner der Böcke, die bei den weiblichen Tieren filigraner sind. Sie sind typische mittelschwere Landschafe. In Deutschland existiert eine wichtige Zuchtpopulation von circa 500 Tieren, die bei rund 30 Züchterinnen und Züchtern gehalten werden. In Deutschland werden Walachenschafe im Nebenerwerb oder als Hobby gehalten, auch in Tierparks sind die attraktiven Tiere vertreten. Einsatzgebiete sind vor allem in der Landschaftspflege, wozu sie exzellent geeignet sind. Trotz ihres eher scheuen Wesens und der Hörner werden die charakterstarken Walachenschafe zunehmend in der tiergestützten Intervention eingesetzt. Die Gesellschaft zur Erhaltung alter und gefährdeter Haustierrassen e.V. (GEH) stellt seit 1984 jeweils im Rahmen der IGW eine spezielle Nutztierrasse der Roten Liste der GEH zur Gefährdeten Rasse des Jahres vor und macht dadurch auf den stetigen Verlust der Vielfalt in der Landwirtschaft aufmerksam.