Noch ist Zeit zur Vorsorge

Auch wenn so mancher Zeitgenosse denkt, die Wetterkapriolen geben sich schon wieder. Doch wer genauer hinschaut, erkennt eine sich stark verändernde Wetterlage: Extrem heiße Wochen wechseln mit Überschwemmungen durch Regenschauer ab. Wer seine Immobilie schützen möchte, kann jetzt noch einiges bewegen, meint luckx – das magazin.

Verschobenen Jahreszeiten?

Ob es tatsächlich Wetterkapriolen sind oder eine Veränderung des Klimas, spielt in diesem Beitrag eine untergeordnete Bedeutung. Denn egal wie wir diese Veränderungen nennen: Schäden an Immobilien sind zu befürchten und müssen vorher bewältigt werden. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) spricht im August von ungewöhnlich schweren Sturmtiefen, wo vor allem an den norddeutschen Küsten Vorsicht geboten sei. Schon im Jahr 2019 erwartete der DWD zukünftig mehr Stürme, Starkregen und Hitzewellen. „Es scheint sinnvoll, sich auf eine Zukunft mit mehr Klima- und Wetterextremen auch in Deutschland einzustellen”, betont DWD-Experte Dr. Thomas Deutschländer.

So liegt aktuell die Erwärmung bereits bei 1,1 Grad. Dies führt schon jetzt zu immer häufigeren und intensiveren Extremwetterereignissen, vermeldet der Bericht von 2023 der Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC) oder besser bekannt als Weltklimarat. Die Folgen sind im europäischen Sommer 2023 zu spüren, Hitze und Flächenbrände auf der einen Seite, Unwetter und Starkregen auf der anderen Seite. Es ist also an der Zeit, unsere Häuser unter die Lupe zu nehmen und genau zu schauen, ob sie für diese ausgeprägten Wetterkapriolen ausreichend geschützt sind.

Was müssen Hausbesitzer tun?

Um diesen extremen Verhältnis besser gewappnet zu sein, sollte ganz konkrete, überschaubare Maßnahmen vorgenommen werden, die aber große Wirkung zeigen. Angesichts heftiger Wetterereignisse empfiehlt es sich nach den gängigen Regelwerken zu bauen. Barrierefreie Schwellen an Balkon- oder Kellertüren sind darin beispielsweise nicht vorgesehen, auch wenn sie bequem sind. Besser ist es, eine Stufe von 15 Zentimetern, wenn möglich, in Kauf nehmen. Sie hält Regenwasser davon ab, ins Hausinnere einzudringen.

Bei allen Gebäuden, die älter als 30 Jahre alt sind, sollte überprüft werden, ob die Abdichtungen – Horizontalsperre gegen aufsteigende und Außenabdichtungen gegen seitlich aus dem Erdreich eindringende Feuchtigkeit – noch intakt sind oder gegebenenfalls erneuert werden müssen. Steigendes Grundwasser kann auch plötzlich gegen Kellerböden drücken. So sollten vorhandene Abdichtungen und Gebäudedurchdringungen geprüft werden, ob sie noch intakt sind. Bröckelnder Putz oder Risse in der Wandoberfläche, durch die Feuchtigkeit ins Gebäudeinnere gelangen kann, sind Indizien für einen Feuchteschaden. Ist das der Fall, sollte der Experte gerufen werden, um der Sache auf den Grund zu gehen.

Viele Häuser sind in den letzten 30 bis 40 Jahren gebaut worden. Die Abflüsse aus dieser Zeit, vor allem an den Kellerabgängen, sind häufig verstopft oder defekt und können das Regenwasser nicht mehr abführen. Eine regelmäßige Instandsetzung ist unabdingbar.

Man sollte vom Dachdecker regelmäßig die Dachflächen und die Dachrinnen inspizieren lassen um sicher zu sein, dass hier keine Undichtigkeiten von Stürmen vorliegen.

Am Übergang zwischen Gebäude und Kanalanschlüssen fehlen gelegentlich sogenannte Rückstauklappen. Nicht nur in Regionen mit einer starken Witterungsbelastung sollten Hausbesitzer eine Rückstausicherung in ihrem Gebäude einbauen. Zunehmender Starkregen überlastet die Kanalisationen, was zu Rückstauproblemen und Gebäudeschäden durch Hochwasser führen kann. Rückstausicherungen bewahren das Haus dann wirkungsvoll vor Schäden.