Länger leben?

Wollen wir alle tatsächlich länger leben? Reicht es nicht aus, mit dem Renteneintritt das Zeitliche zu segnen? Wenn wir damit der Rentenversicherungsanstalt einen Gefallen tun wollen, sollten wir unbedingt am Schlaf sparen. Denn wer wenig schläft, trägt gut zur geringen Lebenserwartung bei, meint luckx – das magazin.

Schlechter Schlaf verkürzt unser Leben

Okay, das war mal wieder ein Einstieg aus der Sarkasmusecke. Doch im Sarkamus liegt meist ein Stück Wahrheit. Denn erst wenn wir nicht mehr können, merken wir, wie wir mit unserem Körper eigentlich umgehen. Da wird Tag und Nach gearbeitet und auf Schlaf verzichtet. Frei nach irgendwelchen Wirtschaftsvorbildern. Bekannt ist: „Schlechter Schlaf verkürzt unser Leben – und zwar drastisch.“ Das besagt eine kürzlich veröffentlichte Studie der University of California. Demnach erhöht sich das Sterberisiko um 12 Prozent, wenn wir regelmäßig unter sechs Stunden Schlaf pro Nacht bekommen. Schlaf ist neben einer ausgewogenen Ernährung, regelmäßiger Bewegung und mentaler Gesundheit einer der Schlüsselfaktoren für Longevity – also ein langes und gesundes Leben. Zudem verbessern erholsame Nächte unsere mentale Gesundheit, Leistungsfähigkeit wie auch unsere Stimmung. Doch gut schlafen ist für viele leichter gesagt denn getan – übermäßiger Stress, digitale Dauerpräsenz und weitere Faktoren sorgen dafür, dass etwa 25 Prozent der Deutschen regelmäßig unter Schlafproblemen leiden. Häufiges Aufwachen, Einschlafprobleme oder allgemeine Schlaflosigkeit sind weit verbreitet. Doch Hilfe naht.

Regelmäßige Schlafenszeiten

Studien zeigen, dass Menschen, die zu festen Zeiten schlafen gehen und aufwachen, eine bessere Schlafqualität aufweisen und schneller einschlafen. Denn ein regelmäßiger Schlaf-Wach-Rhythmus hilft dem Körper, seine innere Uhr zu stabilisieren. Besonders am Wochenende sollte man versuchen, nicht zu stark vom gewohnten Rhythmus abzuweichen, um das Gleichgewicht nicht zu stören. Wie genau der Rhythmus aussieht – ob man immer um 21 oder um ein Uhr ins Bett geht – ist laut Schlafexpertin Thea Herold nicht entscheidend. „Hauptsache, man schläft regelmäßig zur selben Zeit.“

Ausreichend Bewegung

Körperliche Aktivität wirkt sich nachweislich positiv auf die Schlafqualität aus. So schlafen Menschen, die regelmäßig Sport treiben, tiefer und wachen seltener auf. Allerdings sollten intensive Trainingseinheiten nicht zu spät am Abend erfolgen, da sie den Kreislauf anregen und das Einschlafen erschweren können. Morgendliches oder frühes abendliches Training ist ideal für einen erholsamen Nachtschlaf.

Leichte Mahlzeiten am Abend

Schwere Mahlzeiten am Abend belasten die Verdauung und können sowohl das Einschlafen erschweren als auch die Schlafqualität verschlechtern. Leichte Snacks – zum Beispiel Bananen oder Mandeln – fördern hingegen die Produktion des Schlafhormons Melatonin. Das heißt konkret: „Rohkost, knackige Salate und schwere Fleischspeisen sollten wir vermeiden“, sagt Schlafexpertin Herold. Besser seien Nudeln, gekochtes Gemüse und Gemüsebrühe.

Verzicht auf Koffein und Nikotin

Koffein und Nikotin sind stimulierende Substanzen, die den Schlaf erheblich beeinträchtigen können. Da Koffein eine Halbwertszeit von etwa sechs Stunden hat, ist es ratsam, nach 14 Uhr keinen Kaffee mehr zu trinken – außer man gehört zu den Nachteulen. Ebenso stört Nikotin die Schlafzyklen, deshalb sollte man die abendliche Zigarette nach Möglichkeit weglassen.

Digital Detox vor dem Schlafen

Das Licht von Bildschirmen unterdrückt die Melatoninproduktion und stört damit den natürlichen Schlafrhythmus. Mindestens eine Stunde vor dem Schlafengehen sollten digitale Geräte wie Smartphones oder Laptops deshalb weggelegt werden. „Bauen Sie gerne noch einen Sicherheitsabstand ein“, rät Schlafexpertin Herold. Sonst sei die Versuchung womöglich doch zu groß. Die Disziplin lohnt sich: Laut der American Academy of Sleep Medicine können schon kurze Zeiten ohne Bildschirmlicht die Schlafqualität verbessern.

Natürliche Melatoninförderung

Melatonin ist das Hormon, das uns hilft, einzuschlafen. Tageslicht am Morgen und eine gedimmte Beleuchtung am Abend unterstützen die Melatoninproduktion. Untersuchungen belegen, dass Menschen, die tagsüber viel natürlichem Licht ausgesetzt sind – sei es beim Spazierengehen, auf Arbeit oder beim Gärtnern – abends leichter einschlafen und zudem eine höhere Schlafqualität erreichen. Fortsetzung.

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