Bootsshow

Was wäre eine Messe oder eine Ausstellung ohne eine Kür der Besten. So passierte es auch während der aktuell noch laufenenden Messe Boot in Düsseldorf. Wer nun zu den Gewinner gehört, hat luckx – das magazin verfolgt.

Internationale Awards vergeben

Nach dem pandemiebedingten Boom der Vorjahre folgt wie in vielen anderen Branchen aktuell ein deutlicher Rückgang der Verkaufszahlen, viele Werften strichen oder streckten ihre Entwicklungsprojekte. Dies hatte auch zur Folge, dass sich die Zahl der nominierten Neuheiten für 2025 im Vergleich zum Vorjahr nahezu halbiert hat. Aus knapp 40 Newcomern, die in diesem Jahr den Markt der Segelyachten bereichern, wählten die Jury-Mitglieder zunächst die 16 Nominierten aus. Von diesen traten aber nur zwölf tatsächlich zu den umfangreichen Tests an, die Bedingung sind für die Titelvergabe. Auch wenn es für die Jury noch nie weniger Neuerscheinungen als in diesem Jahr zu beurteilen gab, lieferten die nominierten Boote allesamt starke Vorstellungen ab.

Die Sieger bei Europas Yacht des Jahres werden in einem aufwändigen Verfahren ermittelt. Dabei müssen sich die Kandidaten bei mehrtägigen Tests auf See dem Urteil der Jury stellen – und dem Wettbewerb. Die Kieler Förde war bereits zum zweiten Mal Schauplatz der Praxiserprobung. Erstmals dagegen gastierte die Expertenjury für die zweite Textphase auf Mallorca.

Gewinner Segelboote

In der Kategorie der Family Cruiser siegt in diesem Jahr die Hanse 360 (Rumpflänge 10,60 Meter, Grundpreis ab Werft 221.220 Euro). Die Yacht aus Greifswald musste sich gegen starke Konkurrenz aus Frankreich behaupten. Zum Sieg verhalfen ihr am Ende die solide Struktur, ein präzises Steuergefühl und maximale Breitbandigkeit. Laut Jury-Urteil erfüllt die Hanse 360 nahezu alle Anforderungen an einen modernen Familienkreuzer.

Bei den nominierten Performance Cruisern gewinnt die J/40 (Rumpflänge 12,47 m, Grundpreis ab Werft 374.820 Euro) den „European Yacht of the Year“-Award 2025. Ihre zeitlose Ästhetik hebt sie schon aus der Masse hervor. Sie überzeugt mit Leistung und einer geradezu begeisternden Leichtfüßigkeit. Für die Jury ist die J/40 ein Traumboot, das unter allen Bedingungen schnell segelt. Mit einem reaktionsfreudigen und mit zwei Fingern bedienbaren Zentralruder, einem bewährten, hocheffizienten Cockpitlayout und dem fein austarierten Segelplan konnte sie im Test unter allen Bedingungen überzeugen.

Gewinner Yacht Segler

Bei den nominierten Luxury Cruisern gewinnt die Contest 63 CS (Rumpflänge 19,29 m, Grundpreis ab Werft 3.448.620 Euro) den „European Yacht of the Year“-Award 2025. Konstruiert von Judel/Vrolijk in Bremerhaven, gebaut in Medemblik in den Niederlanden, begeistert dieses Boot die Jury in jeder Hinsicht. Sie segelt mit einer Leichtigkeit, die nicht im Entferntesten auf eine Verdrängung von um die 30 Tonnen schließen lässt. Ein weiterer Pluspunkt: Auf mehr als 19 Meter Länge gibt es keinen Zentimeter, der auf der Contest 63 CS nicht sinnvoll genutzt wird.

In der Kategorie Multihulls konnte sich der Nautitech 48 Open (Rumpflänge 14,67 m, Grundpreis ab Werft 1.189.760 Euro) durchsetzen. Das Topmodell der zur Bavaria-Holding gehörenden Kat-Werft überzeugte auf ganzer Linie – nicht zuletzt unter Segeln. Der Alleskönner vereint das Beste aus den Welten der Fahrten-Katamarane und der Performance-Kats. Ein stimmiges Gesamtpaket.

Mit der Bay Cruiser 21 (Rumpflänge 6,02 m, Grundpreis ab Werft 41.350 Euro) holt dieses Jahr die Kleinste der Finalisten die Auszeichnung in der Kategorie Special Yacht. Sie ist eine echte Überraschung und gewann die Herzen und Köpfe der Jury durch ihre sympathische Praktikabilität und geniale Einfachheit. Swallow Boats aus Großbritannien hat ihre Bay Cruiser vollgepackt mit cleveren Lösungen, die das Handling auf und abseits des Wassers zum Kinderspiel machen.

Motorboote

Ebenfalls äußerst spannend verlief die Vergabe der Preise zum „European Powerboat of the Year 2025“ für Motorboote in diesem Jahr. Die Experten-Jury setzt sich auch hier aus den Chefredakteuren und Testverantwortlichen der führenden europäischen Motorboot-Medien aus Norwegen (Båtmagasinet), Italien (Boatmag.it), Frankreich (Neptune, MoteurBoat), Spanien (Nautica y Yates), Schweiz (Marina.ch), Österreich (YachtRevue) und Deutschland (BOOTE) zusammen. Für die Experten der Motorboot-Fachpresse war es kein leichtes Unterfangen, aus den mehr als 100 neuen Bootsmodellen 30 Nominierte in sechs Kategorien für den European Powerboat-Award 2025 auszuwählen. Auf die zunehmende Präsenz von Katamaranen und Elektro-Booten haben die Verantwortlichen bereits in den letzten Jahren mit eigenen Kategorien reagiert. Neben den üblichen Qualitätsmerkmalen eines Bootes, wie beispielsweise der Verarbeitung oder den Fahreigenschaften, richtet die Jury ein besonderes Augenmerk auf die Raumaufteilung, die Sicherheit und das Preis-Leistungs-Verhältnis der Kandidaten. Auch die Umsetzung innovativer Ideen und Konzepte kann am Ende ausschlaggebend sein.

Gewinner Motorboote

In der Kompaktklasse Sportboote bis 10 Meter kann sich die Axopar 29 Cross Cabin (Länge 9,31 m) einen Platz auf dem Siegertreppchen sichern. Sie zeichnet sich in erster Linie durch ihre hervorragenden Rauwassereigenschaften sowie ihren praktischen Nutzen aus. Das Boot ist in allen Belangen gut durchdacht, wobei der Sicherheit ein großer Stellenwert eingeräumt wurde. Hinzu kommt ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis. Seit fast 70 Jahren setzt die renommierte amerikanische Bootsmarke Wellcraft immer wieder neue Maßstäbe. In der Kategorie Motorboote bis 14 Meter kürt die Jury die Wellcraft 38 T-Top (Länge 11,69 m). Sie ist ein leistungsstarkes Mittelkonsolenboot, das für den Offshore-Einsatz entwickelt wurde. Dieses Modell kombiniert Robustheit mit schlankem Design und verfügt über ein markantes T-Top für Sonnenschutz, viel Platz auf dem Deck und kräftige Antriebsoptionen. Das fortschrittliche Rumpfdesign sorgt darüber hinaus für Stabilität in allen Fahrsituationen.

Die Nimbus 495 Fly (Länge 14,90 m) überzeugt in der Klasse Motoryachten bis 18 Meter. Das aktuelle Flaggschiff der Nimbus-Flotte ist das erste Flybridge-Modell der schwedischen Traditionswerft. Der Rumpf der 495 Fly wurde auf niedrigen Kraftstoffverbrauch und Hybridantriebslösungen ausgelegt, was das Boot sparsam macht. Die bekannt gute Verarbeitungsqualität und das Raumkonzept überzeugten die Motorboot-Experten außerdem und machen die Nimbus 495 Flybridge aus ihrer Sicht zum idealen Tourenschiff.

Unter den Motoryachten bis 24 Meter setzt sich die Cranchi Sessantadue 62 (Länge 20,23 m) aus Italien durch. Die Sessantadue ist eine gelungene Mischung aus modernem Design, raffinierter Raumaufteilung und traditioneller italienischer Bootsbaukunst. Sie bietet viel Platz für ihre Größe und ist mit den zwei 1000 PS starken Volvo-Penta IPS-Antrieben sehr gut zu manövrieren und mehr als ausreichend motorisiert.

In der Kategorie Powerkats sichert sich die YOT 41 (Länge 12,50 m) den ersten Platz. Sie verkörpert alles, was einen modernen Tourenkatamaran ausmacht: Außenborderantrieb und ausklappbare Bordwände machen den französischen Katamaran zum echten Raumwunder. Zusätzlich kommt der Mitteldurchgang im Salon der Raumaufteilung zugute und die zwei Kabinen in den Rümpfen bieten viel Platz für vier Personen.

Elektroboote

Die Frauscher x Porsche Fantom 850 Air steht für Engineering auf höchstem Niveau. Sie wird mit dem „European Powerboat Award 2025“ in der Kategorie Electric Boats ausgezeichnet. Rumpf und Deck des Sportbootes stammen von der österreichischen Frauscher-Werft, der neu entwickelte Antriebsstrang mit bis zu 400 kW Spitzenleistung aus dem aktuellen Porsche Macan. Die Fahrleistungen sind entsprechend, das Boot erreicht rund 45 kn.