So mancher Mitmensch ist schon sehr verpeilt: Da werden Schlüssel verlegt oder verloren. Regenschirme werden ständig irgendwo stehengelassen. Und dann kommen auch noch Gepäckstücke weg. Doch manchmal sind sie völlig unschuldig, weil am Flughafen gefuscht wurde, wie luckx – das magazin recherchierte.
Urlaubsfreude ade
wenn die Reise gebucht wurde, beginnt für die Meisten schon die Freude auf dem Urlaub. Da werden die Wochen und Tage gezählt, bis es endlich los geht. Wenn dann endlich der Reisetag beginnt, können sie es gar nicht erwarten, endlich in den Flieger zu steigen. Taucht am Zielort dann der Koffer nicht auf, ist die Urlaubsstimmung schnell dahin. Was zu tun ist, wenn der Koffer am Flughafen verloren geht, und welche Rechte Reisende haben, sollen die nächsten Zeilen klären.
Das haben wir alle schon erlebt: Die letzten Gepäckstücke drehen einsam ihre letzten Runden auf dem Band am Flughafen, doch der eigene Koffer ist weit und breit nicht in Sicht? Wem das passiert, sollte umgehend den Lost & Found-Schalter der Airline oder des Flughafens aufsuchen und dort eine Verlustanzeige aufgeben. Dort erhalten Betroffene eine sogenannte Property Irregularity Report (PIR)-Nummer ausgestellt, mit der sie den Suchstatus des Koffers einsehen und später Ersatzansprüche geltend machen können. Wer eine Pauschalreisen unternimmt, sollte den Kofferverlust zusätzlich dem Reiseveranstalter melden. Doch aufgepasst: Erst wenn das Gepäck nach 21 Tagen nicht auftaucht, gilt es offiziell als verloren.
Entschädigung
Erreicht der Koffer verspätet oder gar nicht sein Ziel, steht Reisenden eine Entschädigung zu. Das heißt: Sie dürfen sich vor Ort mit Ersatzkleidung, Hygieneartikeln und anderen notwendigen Dingen eindecken. Für die Kostenerstattung ist es wichtig, die Ausgaben gut zu dokumentieren und mit Quittungen zu belegen. Dabei sollten Betroffene es allerdings nicht übertreiben, sondern nur das Nötigste kaufen, was sie für ein bis zwei Tage brauchen. Viele Fluggesellschaften bieten zudem Notfall-Kits an. Taucht der Koffer noch während des Aufenthalts auf und müssen Urlauber diesen selbst vom Flughafen abholen, ist die Airline ebenfalls verpflichtet, die Fahrtkosten zu übernehmen.
Anders ist es dagegen, wenn der Koffer nicht mehr zu seinem Besitzer zurückfindet. Ist also das Gepäck auch nach drei Wochen nicht auffindbar, können Betroffene online eine offizielle Entschädigungsforderung bei der Airline stellen. Diese muss für den Kofferverlust mit einem Höchstbetrag von 1.500 Euro haften. Für die Verlustmeldung ist es hilfreich, eine Liste des Kofferinhalts inklusive des Werts zu erstellen. Wer noch Belege von Artikeln oder Fotos hat, kann diese ebenfalls beifügen. Die Höhe der Entschädigung richtet sich nach dem Zeitwert der Gegenstände.
Vorbeugen ist besser
Damit es gar nicht erst soweit kommt, gibt es einige Tipps, mit denen Urlauber die Wahrscheinlichkeit eines Gepäckverlusts reduzieren oder sich zumindest gut darauf vorbereiten können. Auffällige Anhänger oder bunte Gurte machen den Koffer leichter erkennbar, so lassen sich Verwechslungen am Gepäckband vermeidenempfehelnswert ist es auch, einige Kleidungsstücke sowie Hygieneartikel im Handgepäck mitzunehmen. Im Handgepäck sollten auch Dokumente, elektronische Geräte und Medikamente sein. Doch nicht alle Arzneien dürfen ins Handgepäck.Deshalb ist es wichtig, sich vorab über die geltenden Regelungen zu informieren. Wer jederzeit prüfen möchte, wo der Koffer gerade ist, kann das Gepäck außerdem mit einem GPS-Tracker ausstatten.