Es genügt bei manchen Mitmenschen nur ein kleines Ereignis, was den gesamten Urlaub vernichten kann. Nörgelnde Kinder, Streit mit dem Partner – und Flugverspätungen. Nun wollen wir von luckx – das magazin nicht schwarz malen. Doch ein wenig Vorbereitung hilft, das Chaos zu überstehen oder zu meinen.
Warten statt sonnen
Die Vorfreude auf den Urlaub ist riesig und die Koffer sind gepackt. Aber statt Sonne tanken am Strand heißt es erst einmal stundenlanges Warten am Gate. Kommen dann vielleicht noch quengelnde Kinder dazu, ist die Urlaubsstimmung erst einmal weg. So gibt es nach Ansicht verschiedener Fluggesellschaften wohl nichts herrlicheres, am Gate zu warten als am Strand zu sonnen. So jedenfalls lassen sich die Bestrebungen verstehen, die Fluggastrechte einzuschränken (siehe: Verbraucherrechte). Dabei haben sich insbesondere die Hauptreisezeiten als besonders anfällig für Flugverspätungen herausgestellt. Das Risiko einer Flugverspätung für den Sommerurlaub ist der Juli. Im vergangenen Jahr hob beinahe jedes zweite Flugzeug (44 Prozent) an deutschen Airports in diesem Monat mehr als 30 Minuten später als ursprünglich geplant ab. Wer mit seinem Sommerurlaub flexibel ist, der sollte lieber auf den Juni (Anteil an verspäteten Flügen: 39 Prozent) oder August (37 Prozent) ausweichen. Wenn möglich, sollten Urlauber die deutschen Flughäfen am 6. und 7. Juni sowie dem 1. und 2. August meiden, weil diese voraussichtlich besonders voll sein werden. Außerdem steigen mit hoher Nachfrage in der Regel auch die Ticketpreise.
Pünktlich fliegen eher am Morgen
In den frühen Morgenstunden heben Flugzeuge in der Regel besonders pünktlich ab. Um 6 Uhr in der Früh lag der Anteil an verspäteten Maschinen im vergangenen Jahr lediglich bei 14 Prozent. Ganz anders hingegen sieht es bei Abflügen um 23 Uhr aus. Mehr als jedes zweite Flugzeug (58 Prozent) hob zu später Stunde mit mehr als 30 Minuten Verspätung ab. Auch 15 Uhr ist keine gute Uhrzeit für einen Start in den Urlaub, wenn man pünktlich loskommen möchte. Hier lag der Anteil an verspäteten Abflügen im vergangenen Jahr bei 54 Prozent.
Die meisten Flugverspätungen gibt es an den größeren deutschen Airports. Spitzenreiter ist München. In der bayerischen Landeshauptstadt war im vergangenen Jahr beinahe jeder zweite Abflug (49 Prozent) verspätet – im Durchschnitt um 35 Minuten. Aber auch in Köln (45 Prozent verspätete Abflüge – im Schnitt um 36 Minuten) und Frankfurt am Main (44 Prozent verspätete Abflüge – im Schnitt um 33 Minuten) mussten sich Reisende auf längere Wartezeiten einstellen. An kleineren Flughäfen starten Flieger in der Regel pünktlicher; zum Beispiel in Bremen. Hier waren im vergangenen Jahr nur 17 Prozent aller Abflüge verspätet und das um lediglich 18 Minuten im Schnitt.
Auch die Rückreise erfordert viel Geduld
Was ist fast genauso schlimm, wie auf dem Weg in den Urlaub am Gate Zeit totschlagen zu müssen, weil der Flieger verspätet ist? Richtig: die Flugverspätung auf dem Weg nach hause. Unter den Lieblingszielen der Deutschen für den Sommer 2025 ist die Gefahr eines verspäteten Rückflugs im türkischen Antalya am größten. 53 Prozent der Flüge waren dort im vergangenen Jahr verspätet – im Durchschnitt um 38 Minuten. Auch an den Airports in Lissabon und auf Mallorca müssen Reisende häufig Geduld mitbringen. Der Anteil der verspäteten Flüge betrug im vergangenen Jahr 45 Prozent. Und mit durchschnittlich 40 Minuten Verspätung war die Wartezeit in Miami 2024 besonders lang – bei einem Anteil von 43 Prozent an verspäteten Abflügen.
Die Flugverspätungen basieren auf Daten von Aviation Edge. Für die Jahresanalyse wurden Flüge vom 1. Januar 24 bis 31. Dezember 2024 erfasst. (Stand der Auswertung: 28. Januar 2025). Die geschäftigsten und teuersten Abreisedaten basieren auf KAYAK-Flugdaten von Flugsuchen zwischen dem 1. Januar 2025 und dem 10. Februar 2025 für Reisen zwischen dem 1. Juni 2025 und dem 1. Oktober 2025.