Die Corona-Pandemie füllte die Sparbücher der deutschen Bevölkerung. Dadurch, dass Reisen nicht möglich war, Konzerte und Feiern nicht stattfanden, die Gastronomie nicht öffnete, blieb viel Geld in den Geldbörsen liegen. Doch die Energiekrise griff dann tief hinein. Luckx – das magazin recherchierte, wie die deutsche Bevölkerung ihre finanzielle Lage beurteilt.
Liquiditätsindex
Der Liquiditätsindex untersucht die Liquidität und Konsumverhalten der deutschen Bevölkerung. Der Indexwert spiegelt die momentane und zukünftige finanzielle Situation der Bevölkerung wider. In der Studie „TeamBank-Liquiditätsbarometer“ werden seit 2013 die Ergebnisse veröffentlicht. Die aktuelle Studie liegt nun vor. Daraus wird ersichtlich, dass die Bundesbürger wieder zunehmend optimistisch auf ihre Finanzen blicken. So sind die Reallöhne der Deutschen im vergangenen Jahr erstmals seit 2019 wieder leicht gestiegen. „Die laufenden Tarifauseinandersetzungen dürften zu weiteren Steigerungen führen. Zumal die Inflation inzwischen wieder auf dem Rückzug ist. Aber: Ohne eine nachhaltige Überwindung der wirtschaftlichen Stagnation in Deutschland und der geopolitischen Unsicherheiten dürften die Konsumentinnen und Konsumenten bei ihren Ausgaben weiterhin eher zurückhaltend sein“, sagt Christian Polenz, Vorstandsvorsitzender der TeamBank AG. Obwohl die hohe Inflation von 5,9 Prozent im Jahr 2023 die Kaufkraft der Haushalte geschmälert hat, schätzen fast zwei von drei Deutschen ihre derzeitige finanzielle Lage insgesamt als „gut“ oder „sehr gut“ ein. Allerdings hat die Inflation Spuren hinterlassen. Nur für knapp jeden Vierten verbesserte sich die finanzielle Situation in den vergangenen zwölf Monaten. Jeder Dritte berichtet hingegen von einer Verschlechterung. Doch der Rückgang der Inflation sorgt für Optimismus. 34 Prozent hoffen, dass sich ihre Liquiditätssituation in den kommenden drei bis fünf Jahren verbessern wird, 29 Prozent gehen dagegen von einer Verschlechterung aus.
Unterschiede zwischen Jung und Alt
Im Generationenvergleich schätzen die 18- bis 29-Jährigen ihre momentane und zukünftige finanzielle Lage am besten ein. Allerdings hat sich die Stimmung im Vergleich zum Vorjahr etwas eingetrübt. Im Juni 2023 lag der Indexwert in dieser Altersgruppe noch bei 24,75 Punkten, aktuell sind es 21,25. Bei den 30- bis 49-Jährigen ist der Wert hingegen von 14,75 Punkten auf 17,5 Punkte gestiegen. In der Gruppe der über 50-Jährigen liegt der Wert zum dritten Mal in Folge im negativen Bereich. Immerhin hat sich die Einschätzung von -7,75 Punkten auf -4,0 Punkte verbessert. Wie groß die Kluft zwischen Jung und Alt ist, zeigt ein Blick ins Detail. Während sich die finanzielle Situation in den vergangenen zwölf Monaten für 34 Prozent der 18- bis 29-Jährigen verbessert hat, gilt dies nur für elf Prozent der 50- bis 79-Jährigen. Ein ähnliches Bild zeigt sich bei den Erwartungen für die nächsten drei bis fünf Jahre. 58 Prozent der 18- bis 29-Jährigen erwarten hier eine Verbesserung, aber nur 18 Prozent der über 50-Jährigen.
Die Studie „TeamBank-Liquiditätsbarometer“ sind die Ergebnisse einer im Februar 2024 durch das Marktforschungsinstitut YouGov im Auftrag der TeamBank AG online befragten 3.122 Personen im Alter zwischen 18 bis 79 Jahren.