aber noch nicht gelöst! Es scheint beruhigend zu sein, dass ein Teil der Politik das Problem der Standortnachteile erkannt hat. Doch zur Lösung der hohen Kosten des Luftverkehrs auf deutschen Flughäfen ist mehr zu tun, meint luckx – das magazin.
Urlaubsreisende stark betroffen
Natürlich ist weniger Flugverkehr sinnvoll für unsere Umwelt. Die CO2- und Lärm-Belastungen betreffen viele Menschen. Besonders in der Nähe von Flughäfen. Doch der Flugverkehr ist nur nur eine örtliche Belastung. Er strahlt über eine Region, ein Land, einen Kontinent und über unsere gesamte Erde hinaus. Denn, wir können es drehen und wenden wie wir wollen, wenn nicht von einem deutschen Flughafen geflogen wird, dann eben von einem in einem unserer Nachbarländer. Um dahin zu kommen, sind weitere Verkehrsmittel – mit weiteren Emissionen – erforderlich. So entwickelt sich eine nur auf den Umweltgedanken fixierte Entscheidung zu einem klaren Standortnachteil. Davon sind Urlaubs- als auch Geschäftsreisende betroffen. Und wenn der Geschäftspartner nicht zu einem deutschen Kunden oder Lieferanten reisen kann, wird er darüber nachdenken, ob es andere Möglichkeiten gibt. Das könnte auch deutsche Unternehmen dazu veranlassen,sich nach einem anderen – europäischen – Standort umzuschauen. Da haben politische Entscheidungsträger wieder einmal nicht bis zum Ende gedacht und die Konsequenzen nicht im Blick.
Wettbewerbsbedingungen
Nun haben die Ministerpräsidentinnen und Ministerpräsidenten der deutschen Bundesländer sich um die Wettbewerbsfähigkeit des Luftverkehrs- und Flughafenstandorts Deutschland beschäftigt. Während Flughäfen in den europäischen Nachbarländern prosperieren, ziehen immer mehr Airlines ihre Flugzeuge an deutschen Flughäfen ab, da Fliegen in Deutschland schlicht nicht mehr rentabel ist. Gemeinsam richten die Ministerpräsidenten einen eindringlichen Appell an die Bundesregierung. Wichtigste Botschaft: Die hohen, regulativ bedingten Standortkosten müssen abgesenkt werden, damit Fliegen von deutschen Flughäfen für Airlines wieder attraktiv wird. Auch werden in dem Beschluss konkrete Maßnahmen benannt. Als zentrales Handlungsfeld fordern die Ministerpräsidenten die Absenkung der Luftverkehrsteuer. Ebenso soll auf die zum Januar 2025 vorgesehene Anhebung der Luftsicherheitsgebühren verzichtet werden.
Anscheinend wissen die Ministerpräsidentinnen und Ministerpräsidenten mehr um die Bedeutung des Luftverkehrs für Wirtschaftswachstum und Arbeitsplatzsicherung in den Regionen. Für die nächste Bundesregierung stellen die Beschlüsse eine ideale Vorlage für den neuen Koalitionsvertrag dar. Die Abschaffung der Luftverkehrsteuer ist ein notwendiger Schritt, um die Wettbewerbsfähigkeit der Luftverkehrsbranche zu sichern. Nur durch eine gezielte finanzielle Entlastung kann sichergestellt werden, dass Airlines an deutschen Flughäfen wieder neue Strecken ins Programm nehmen und dass Privat- wie Geschäftsreisende von einem verbesserten Flugprogramm profitieren können. Ebenso begrüßen die deutschen Flughäfen die Aufforderung der Regierungschefs an die Bundesregierung, die Konnektivität durch Aufnahme von Luftverkehrsverhandlungen mit Airlines aus Drittstaaten zu verbessern.
Weitere Kostentreiber im Visier
Die Ministerpräsidentenkonferenz analysiert auch weitere Kostentreiber im Vergleich zu anderen europäischen Ländern und fordert die Abschaffung der rein deutschen Power-to-Liquid Beimischungsquote. Um die Konnektivität großer Wirtschaftsregionen zu gewährleistet, sollen Luftverkehrsabkommen mit Drittstaaten abgeschlossen und fair ausgestaltet werden. Unter dem Stichwort einheitliche Wettbewerbsbedingungen drängen die Länderchefs auf eine Anpassung der ReFuelAviation-Verordnung der Europäischen Union.