Als der Opel GT während der IAA in Frankfurt 1960 vorgestellt wurde, wurde er unter dem Slogan „Nur Fliegen ist schöner“ präsentiert. Abgewandelt kam dann „Opel ist wie wenn de fliegst“ bei den Opel-Fans für alle Fahrzeuge an. Luckx – das magazin blickt auf 60 Jahre Opel GT zurück.
Atemraubend
1965 wurde Opel mit dem GT im gleichen Atemzug wie Porsche mit dem 911 genannt. Zwar kam Porsche mit 6 Zylinder zwei Jahre zuvor um die Ecke. Doch die Leistungsunterschiede waren nicht so gravierend. Jedenfalls erregte Opel mit dem GT erhebliche Aufmerksamkeit. Mit dem Experimental GT präsentierte Opel der Öffentlichkeit 1965 das erste Konzeptfahrzeug eines europäischen Herstellers – das aufgrund des überwältigenden Echos schon bald in Serie gehen sollte. Die Studie können die Besucher im Barockgarten des Schlosses Schwetzingen genauso unter die Lupe nehmen wie das Showcar Aero GT und verschiedene Serienversionen. Darüber hinaus wird das Rekordfahrzeug Elektro GT vor Ort sein – und die Brücke von den historischen Modellen zur modernen ressourcenschonenden Mobilität schlagen. „Opel steht seit jeher für Innovationskraft und effiziente Mobilität“, stellt Opel Classic-Leiter Leif Rohwedder fest.
„Nur Fliegen ist schöner…“
Diese vier Worte reichen aus, um Sehnsüchte und pure Emotionen zu wecken. So wie der Slogan als Klassiker in die Werbegeschichte einging, so ist der Beworbene selbst zum Klassiker geworden. Der Opel GT versprüht heute noch seinen unwiderstehlichen Charme und ist für viele ein echtes Traumauto. Die Karriere des Opel GT beginnt vor genau 60 Jahren – mit einem Paukenschlag: Auf der IAA 1965 präsentiert Opel einen zweisitzigen Sportwagen, der mit seiner aufregenden Karosserielinie, dem flachen Bug mit Klappscheinwerfern, bauchigen Kotflügeln und scharfer Abrisskante am Heck die Vorstellungskraft europäischen Automobildesigns sprengt. Vielmehr erinnert sein Äußeres an die stark taillierte Form der klassischen Coca Cola-Flasche, deshalb auch „Coke Bottle Shape“ genannt. Entsprechend weisen die Verantwortlichen den Experimental GT – das erste Konzeptfahrzeug eines europäischen Herstellers – zunächst als einzelne Hochleistungsstudie aus.
Unerwartetes von Opel
Das Publikums- und Medienecho ist überwältigend: Niemals hätte man von Opel einen derart extravaganten Sportwagen erwartet. Von dem mutigen Design sind Presse und IAA-Besucher mehr als beeindruckt. Und so kommt es, dass nur drei Jahre nach der Initialzündung auf der IAA der GT-Prototyp in Rekordzeit zum Serienauto reift. Neben dem GT von 1968 wurd ab 1971 auch ein GT/J angeboten. Das „J“ steht dabei für „Junior“ – die smarte Kombination des 1900er mit der Innenausstattung des früheren 1100er GT. Darüber hinaus hatten die Designer und Entwickler Ende der 1960er/Anfang der 1970er Jahre noch mehr mit dem Opel GT vor. So schien sich bereits 1969 für die Freiluft-Fans unter den Autofahrern ein weiterer Traum zu erfüllen: Opel stellt damals den Aero GT mit elektrisch versenkbarer Heckscheibe und abnehmbaren Dach auf der IAA vor. Doch zum Leidwesen der Cabrio-Liebhaber bleibt der offene Targa-GT nur eine Studie.

Ein weiteres Exemplar, das Opel Classic im Bestand hat, ist ebenfalls kein Serien-, dafür aber ein vielfaches Rekordfahrzeug: der Elektro GT. 1971 macht Dr. Georg von Opel, jüngster Enkel des Firmengründers, den GT zum Stromer. Das mittels zweier gekoppelter Elektromotoren angetriebene, 118 kW (160 PS) starke Fahrzeug erzielt eine Höchstgeschwindigkeit von 214 km/h. Am 17. und 18. Mai 1971 wird der umgerüstete GT auf dem Formel-1-Kurs in Hockenheim einem harten Programm unterzogen. Das Ergebnis: Der Elektro GT fährt insgesamt sechs Elektroauto-Weltrekorde ein – und wird zu einem frühen Wegbereiter moderner E-Mobilität.