Experten raten immer wieder dazu, sehr oft die bewohnten Räume zu belüften. So wird empfohlen, mindestens neun Mal am Tag die bewohnten Räume zu lüften und für intensiven Luftaustausch zu sorgen. So muss Luft zirkulieren, um in Gebäuden und Räumen für ein gutes Klima zu sorgen. Bei modernen Gebäuden mit ihrer hohen Luftdichtheit muss ausreichend gute Luft geplant werden. Mit dem Online-Tool des Spitzenverbandes der Gebäudetechnik VdZ lässt sich schnell prüfen, ob die eigene Immobilie lüftungstechnisch nachgebessert werden sollte.
Luftdicht?
Was war es früher doch einfach: da zog es durch Türen und Fenster, es gab Baulücken im Haus, wo der Wind durch pfiff. Nicht nur aufgrund hoher Heizkosten sondern auch aus Umweltschutzgründen wurden Fenster und Türen erneuert, Dächer und Wände isoliert. So schließen vor allem Neubauten, aber zum Teil auch sanierte Gebäude, nach außen hin nahezu luftdicht ab. Das wirkt sich auf das Gebäude und dessen Bewohner aus. Wird die Luft zu selten ausgetauscht, können weder Feuchtigkeit noch Schadstoffe nach außen entweichen. Dadurch steigt zum einen das Risiko für Schimmel und andere Feuchteschäden am Mauerwerk, zum anderen leiden das Wohlbefinden und die Gesundheit der Bewohner darunter. Der Spitzenverband der Gebäudetechnik VdZ hat nun in Zusammenarbeit mit führenden Fachverbänden für Wohnraumlüftung den kostenlosen OnlineCheck Wohnungslüftung entwickelt. Er zeigt Immobilienbesitzern, ob eine Lüftungsmaßnahme bei ihrem Gebäude erforderlich ist oder nicht.
Notwendigkeit der Wohnraumlüftung online prüfen
„Das Online-Tool liefert eine Ersteinschätzung dazu, ob der Feuchteschutz zur Vermeidung von Schimmelbildung in einem Gebäude ohne zusätzliche Maßnahmen gewährleistet ist“, erklärt VdZ-Geschäftsführerin Kerstin Vogt. Ist das nicht der Fall, sind lüftungstechnische Maßnahmen nötig. Bei Neubauten, die nach der Energieeinsparverordnung (EnEV) geplant werden, ist der natürliche Luftwechsel oftmals zu klein, um den notwendigen Mindestluftaustausch zu garantieren. Deshalb sind bei Neubauten in der Regel Maßnahmen zur Wohnraumlüftung erforderlich. Aber auch bei sanierten Gebäuden kann der Einsatz von Lüftungsgeräten oder anderen Maßnahmen sinnvoll oder gar notwendig sein.
Mit dem Lüftungstool lässt sich der Status einer Wohnung oder eines Hauses in wenigen Schritten überprüfen. Dazu gibt man zunächst die Größe der Wohnung und die geografische Lage ein. Die Abfrage ist für Ein- und Zweifamilienhäuser sowie für Mehrfamilienhäuser mit einzelnen Wohneinheiten möglich. Ergibt das Online-Tool, dass eine lüftungstechnische Maßnahme nötig ist, können Immobilienbesitzer zum Beispiel einen Fachhandwerker, Ingenieur für Heizungs- und Lüftungstechnik oder Architekten mit der Planung von Lüftungsmaßnahmen beauftragen. „Nur ein Experte kann die notwendigen Maßnahmen den individuellen Bedürfnissen entsprechend auswählen, planen und dimensionieren“, betont Ralf Hengherr, der das Projekt zur Entwicklung des Tools geleitet hat und als Geschäftsführer beim Bundesverband Wohnungslüftung tätig ist. Die PDF mit den Ergebnissen aus dem OnlineCheck, die das Tool generiert, kann dafür als Grundlage dienen.
Möglichkeiten für die Wohnraumlüftung
Von einfachen Luftdurchlässen in der Fassade über Einzelraum-Lüftungsgeräte bis zu Komfortlüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung stehen eine Vielzahl an Möglichkeiten zur Wohnraumlüftung zur Verfügung. Wichtig ist, dass die gewählten Lüftungsmaßnahmen dazu führen, dass der von der Norm DIN 1946-6 angegebene Mindestluftwechsel zu jeder Tages- und Nachtzeit gegeben ist – und zwar unabhängig vom Nutzer und ohne zusätzlich die Fenster öffnen zu müssen. Einen Überblick über verschiedene Lüftungssysteme sowie ein Interview mit Ralf Hengherr zum Online-Tool finden Verbraucher auf dem Serviceportal „Intelligent heizen“ einem Informationsangebot der VdZ.