Wer in deutschen Städten auf Parkplatzsuche ist, erinnert sich schnell an Herbert Grönemeyers Lied, wo „er seit Stunden seine Runden“ dreht; ohne Erfolg. Da kann derjenige sich glücklich schätzen, der einen Parkplatz im Zentrum angemietet hat oder sogar der Arbeitgeber für einen Stellplatz sorgt.
Situation
In deutschen Städten herrscht Parkplatznot. Zwar mussten Hauseigentümer immer den Nachweis über ausreichende Stellplätze erbringen. Doch eingefordert wurden diese Nachweise immer weniger. So mancher setzte dann auf Risiko. Andererseits werden die Forderungen nach autofreien Städten immer größer. Doch bevor diese Forderungen durchgesetzt werden können, muss nun endlich der ÖPNV ausgebaut werden. Bis dahin sind Autofahrer weiterhin auf passenden Parkraum angewiesen; insbesondere dann, wenn ihr Arbeitsplatz mitten in der Stadt liegt. Doch so ein eigener überdachter Stellplatz fürs Auto ist sicher und bequem, kann aber schnell gehörig ins Geld gehen. Insbesondere in Großstädten, wo Parkflächen generell Mangelware sind, werden für Stellplätze in zentralen Tiefgaragen schnell dreistellige Summen pro Monat fällig. Spitzenreiter ist Frankfurt am Main, wo Dauerparkplätze in Innenstadtlage für bis zu 258 Euro im Monat angeboten werden. Das zeigt eine aktuelle Analyse von Immowelt, in der die Mietpreise von Stellplätzen und Garagen in den 14 größten deutschen Städten im Jahr 2019 untersucht wurden. Im Zentrum von Frankfurt konkurrieren Anwohner, Shopping-Kunden und Pendler um die raren Parkflächen – das macht feste Stellplätze begehrt und treibt den Preis. Weitaus günstiger ist es in den Randbezirken der Bankenmetropole: In Fechenheim und Bergen-Enkheim finden Autofahrer auch bereits für monatlich 19 Euro einen Stellplatz – allerdings für diesen Preis meist auf ungesicherten Außenflächen.
München und Berlin
In München kostet ein Stellplatz in der Spitze bis zu 170 Euro monatlich. Zu diesem Preis bekommt man aber auch einen Tiefgaragenstellplatz in einer gefragten Lage der Landeshauptstadt, also in Vierteln wie Schwabing oder Maxvorstadt. Weiter außerhalb, beispielsweise in Pasing oder Milbertshofen, werden indes Stellflächen im Freien schon für 15 Euro monatlich angeboten.
Das hohe Preisniveau von Frankfurt herrscht in Berlin noch nicht, aber die Spitzenpreise in München erreicht die Hauptstadt auch fast: Bis zu 160 Euro kostet in Berlin ein eigener Stellplatz. Wo viele Menschen wohnen oder arbeiten, sind die höchsten Preise zu finden: in Mitte, Prenzlauer Berg und Charlottenburg. Aber auch in Berlin gilt: Weitaus günstiger sind die Preise in den Randbezirken: In Reinickendorf oder Neukölln werden Dauerparkplätze bereits ab 15 Euro angeboten.
In Stuttgart müssen Autobesitzer je nach Lage mit 17 bis 150 Euro für einen festen Stellplatz rechnen, in Hamburg werden zwischen 21 bis 139 Euro fällig. Vergleichsweise günstig sind Dauerparkplätze im Ruhrgebiet: In Dortmund kosten sie zwischen 23 und 67 Euro, in Essen liegt die Spanne zwischen 18 und 66 Euro.
Berechnungsgrundlage:
Datenbasis für die Berechnung der Stellplatz-Mietpreise in den 14 größten Städten in Deutschland waren Garagen und Stellplätze, die im Jahr 2019 auf immowelt.de inseriert wurden.