Naturschönheit

Schon Johann Wolfgang von Goethe und Heinrich Heine haben bei ihren Wanderungen die Schönheit des Harzes kennengelernt. Beide haben auf ganz unterschiedliche Weise mit ihren Werken dem Harz ein Denkmal gesetzt. Sowohl mit Goethes Faust als auch mit Heines Harzreise ist Literatur entstanden, die weltweit gelesen wird. Leider ist es den Harzern nicht gelungen, daraus Vorteile zu generieren.

So wird der Harz meist auf einen Ort der Magie, Naturschönheit, frischer Luft und hohe Bäume reduziert. Doch auch diese Aspekte haben es in sich. Luckx – das magazin gibt Anreize zur eigen Harzreise.

Hohe Tannen

Um es vorweg zunehmen: Im Harz gibt es fast ausnahmslos Fichten. In den niederen Höhen sind auch Laubbäume vorhanden. Warum? Das ist ein anderes Thema. Doch wie kam der Harz zu seinen Namen? Bis ins Mittelalter hinein, hieß der Harz noch Hart. Aus dem Altdeutschen übersetzte bedeutete dies so viel wie Bergwald, auf Plattdeutsch heißt es Herz. Wer in das Herz des Harzes reisen möchte, ist überall willkommen. Ausgangspunkt des Nationalparks Harz ist Torfhaus, ein Stadtteil von Altenau. Der Heilklimatische Kurort an der Oker bietet nicht nur ein saubere Luft im Sommer. Mit vielen gespurten Skilanglaufrouten und einigen attraktiven Skipisten sowie Rodelmöglichkeiten ist er zur ganzjährigen Erholung geradezu prädestiniert.

Grenzüberschreitung

Der Nationalpark Harz ist einer der größten deutschen Waldnationalparks und der erste länderübergreifende Nationalpark Deutschlands: Der Harz erstreckt sich über die Bundesländer Niedersachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen. Durch seine Lage in der Mitte Deutschlands ist er somit aus vielen Gegenden bequem erreichbar. Im Norden bieten Goslar oder Blankenburg gute Einstiegspunkte für das Wandern im Harz, im Süden Osterode oder Bad Sachsa. 97 Prozent der Nationalparkfläche sind mit Wald bedeckt und auf nahezu 25.000 Hektar Fläche nimmt er rund 10 Prozent der Gesamtfläche des Harzes ein. Mehr als 7.200 Tier- und Pflanzenarten finden hier eine geschützte Zuflucht.

Mit dem Ende der deutschen Teilung rückte der Harz in den Mittelpunkt der neuen Bundesrepublik. Die früheren Grenzanlagen lassen sich zum Glück nur noch erahnen. Doch mit dem Dreieckigen Pfahl ist noch eine uralte Grenzmarkierung vorhanden. War es früher der Grenzpunkt zur damaligen Deutschen Demokratischen Republik (DDR), so stoßen heute Niedersachsen und Sachsen-Anhalt aneinander. Vor 1945 war hier eine Grenzmarkierung des Königreich Hannover und dem Herzogtum Braunschweig. Fährt der interessierte Harztourist der Bundesstraße 4 weiter Richtung Süden, so wird er südlich von Hohegeiß an das Dreiländereck zwischen Niedersachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen treffen.

Weltkulturerbe

Seit über 1.000 Jahren wird im Harz Bergbau getrieben. Zu den besonderen Sehenswürdigkeiten gehören das Erzbergwerk Rammelsberg in Goslar, der 19-Lachter-Stollen in Wildemann als auch die Grube Samson in Sankt Andreasberg. Sie alle zählen zu den bedeutendsten Montandenkmälern Europas. In der Grube Samson wurden von 1521 bis 1910 vor allem Silbererze gefördert. Es gehörte lange zu den tiefsten Bergwerken der Welt. Gäste können hier außerdem die weltweit einzige noch betriebsbereite „Fahrkunst“ bestaunen, die heute ein anerkanntes internationales Maschinendenkmal ist. Beeindruckend sind auch die beiden Wasserräder, das neun Meter hohe Kehrrad von 1820 und das 12 Meter hohe Kunstrad, das während der Führung wie vor Jahrhunderten mit Wasser angetrieben wird. Wer sich schon vor dem Besuch ein Bild machen möchte, der kann sich online per virtuellem Rundgang im Samson umschauen. Seit 2010 gehört die Grube Samson als Teil der Oberharzer Wasserwirtschaft zum UNESCO-Weltkulturerbe Bergwerk Rammelsberg und steht damit unter besonderem Schutz.

1.100 Meter über Meereshöhe

Sechs Vegetationszonen reihen sich vom Tiefland bis zum Brockengipfel aneinander und sind so bei einer einzigen Wanderung wie im Zeitraffer zu erleben und zu sehen. Doch das ist nicht die einzige Besonderheit: Der Harz ist das einzige deutsche Mittelgebirge mit einer natürlichen, klimatisch bedingten Waldgrenze. Sie liegt bei 1.100 Meter über dem Meeresspiegel.