Gehaltserhöhung

Neues Jahr – neues Glück. Vielleicht gehören Sie, liebe Leserinnen und Leser, gerade zu denjenigen, die gerade jetzt nach neuen Zielen streben. Das mag eine sportliche Herausforderung sein, oder eine private Veränderung, oder trotz der „unsicheren“ wirtschaftlichen Lage nach neuen beruflichen Chancen suchen. Da wir alle im Jahr der Pandemie – die uns auch noch länger begleiten wird – viel und hohe Leistung erbracht haben, kann dabei vielleicht „nur“ eine Gehaltserhöhung herausspringen. Doch wie lässt sich eine Gehaltserhöhung erzielen? Diese und andere Fragen kamen bei einer Gehaltsumfrage ans Tageslicht. Auch wurde deutlich, dass das Gehalt in Deutschland immer noch ein Tabuthema ist. Jeder zweite Beschäftigte redet nicht einmal mit der Ehepartner über die Höhe des eigenen Einkommens. So ist es nicht verwunderlich, wenn sich um das Gehalt viele Mythen ranken.

Gehaltserhöhung gibt´s nur bei Beförderung

Falsch, auch ohne Positionswechsel steigt das Gehalt. Allerdings sind die Gehaltssprünge deutlich höher, wenn man Personalverantwortung übernimmt. Bei Beschäftigten ohne Leitungsfunktion steigt das Gehalt bis zum 40. Lebensjahr im Schnitt um rund 24 Prozent – bei Managern sind es 40 Prozent. Im weiteren Karriereverlauf sind bei Arbeitnehmer ohne Personalverantwortung nur noch geringere Gehaltserhöhungen von etwa vier Prozent drin – bei Angestellten mit Managementverantwortung steigert sich das Gehalt noch um durchschnittlich 37 Prozent.

Aber auch durch Weiterbildung und Spezialisierungen in besonderen unternehmensrelevanten Themen ist man für Arbeitgeber attraktiver und hat gute Argumente für die nächste Gehaltsverhandlung.

Jobwechsler verdient mehr

Wahr. Der Wechsel zu einem neuen Arbeitgeber ist in der Regel mit einer Gehaltserhöhung verbunden. Branchenübergreifend verdienen Arbeitnehmer laut einer StepStone-Analyse nach ihrem ersten Stellenwechsel durchschnittlich 8 Prozent mehr. Auch ein zweiter Jobwechsel zahlt sich aus: Im Schnitt bringt er nochmals 7 Prozent mehr Gehalt.

Frauen verdienen weniger

Das ist zwar ein weit verbreiteter Erklärungsansatz für den Gender Pay Gap, aber eher falsch. Analysen zeigen, dass die Geschlechter sich in Punkto Gehaltsverhandlung ähnlicher sind als oft angenommen. So fragen 42 Prozent der Männer ihren Arbeitgeber regelmäßig nach mehr Gehalt. Bei den Frauen sind es mit 38 Prozent nur etwas weniger. Die Männer sind dabei am Ende jedoch etwas erfolgreicher: Während 59 Prozent der Männer in ihrem aktuellen Job auch tatsächlich eine Gehaltserhöhung gewährt bekommen haben, war das bei 54 Prozent der Frauen der Fall.

Geringere Gehaltsforderungen steigern die Jobchancen

Falsch. Allzu bescheidene Gehaltsvorstellungen können schnell als Zeichen für geringe Erfahrung verstanden werden. Selbstbewusste – aber gleichzeitig realistische Vorstellungen – sind sehr wichtig. Bewerber sollten sich im Vorfeld daher informieren, welches Gehalt im Branchen- und Positionsvergleich üblich ist

Wer häufiger fragt, gewinnt

Wahr. Allerdings fragen nur vier von zehn Beschäftigten ihren Arbeitgeber regelmäßig nach einer Gehaltserhöhung. Die Mehrheit verzichtet darauf. Dabei lohnt es sich, das Gehaltsgespräch zu suchen. 57 Prozent der befragten Arbeitnehmer haben in ihrer aktuellen Anstellung schon mindestens einmal eine Gehaltserhöhung erhalten. Der häufigste Grund dafür: Sie hatten die Gehaltserhöhung zuvor aktiv eingefordert. Die meisten (58 Prozent) argumentierten mit guten Leistungen.

Studie „Gehaltsverhandlung in Deutschland“

In der Studie untersuchte die Online-Jobplattform StepStone, wie Fach- und Führungskräfte in Deutschland ihr Gehalt verhandeln. Für die Analyse hat StepStone im Januar und im Dezember 2019 insgesamt rund 20.000 Fach- und Führungskräften in Deutschland online befragt.

Auswertung zum Thema „Jobwechsel“

StepStone hat 30.000 Datensätze aus dem StepStone Gehaltsreports 2017 ausgewertet, um herauszufinden, wie sich Jobwechsel im Laufe der Berufslaufbahn auf die Höhe des Gehalts auswirken.