Mobilität

Falls es irgendwann einmal dazu kommt, dass Fahrzeuge „führerlos“ durch die Straßen fahren, sind bis dahin noch eine Vielzahl von Problemen zu lösen. So ein Beispiel ist der Fahrzeugreifen. Denn was passiert, wenn dem guten Stück die Luft entweicht? Sicherlich wir dann auch einer der „gelben Engel“ sich um das Problem kümmern können. Doch es gibt schon weitergehende Ideen, die sich bei so einem Malheur darum kümmer,n wie luckx – das magazin erfuhr.

Lösungsorientiert

Autonome Mobilitätslösungen der Zukunft benötigen nach Ansicht des Reifenherstellers Hankook eine neue Reifengeneration, die minimalen Wartungsaufwand mit maximaler Sicherheit und exzellentem Komfort vereint. Luftlose Reifen (non-pneumatic tire, NPT) sind für dieses Anwendungsfeld prädestiniert. Gemeinsam mit Hyundai Motor Company stellen sie das Ergebnis ihrer Kooperation auf der CES 2022 in Las Vegas vor: Bei der Robotik-basierten Hyundai-Plattform Plug & Drive (PnD) fahren Transportmodule autonom auf dem luftlosen Hankook Konzeptreifen i-Flex. Die vernetzte PnD-Plattform ist Bestandteil eines „Mobility of Things“-Ökosystems, in dem die Hankook-Reifentechnologie die Eigenschaften und Funktionen mobiler Objekte weiter optimiert.

Sicher und wartungsfrei

Der stetig weiterentwickelte luftlose Konzeptreifen Hankook i-Flex zeichnet sich durch sein unverwechselbares biomimetisches Design aus. Das kompakte 10-Zoll-Format, der Durchmesser von 400 mm und die Breite von 105 mm in Kombination mit dem luftlosen Aufbau machen die neueste Version zum optimalen Transportpartner. Klassische Reifenpannen durch Luftverlust gehörten mit dem i-Flex der Vergangenheit an, was die Sicherheit steigert. Da auch der Luftdruck nicht mehr regelmäßig überprüft werden muss, sinkt zudem der Wartungsaufwand. Das senkt einerseits die Kosten und macht den i-Flex anderseits zur optimalen Lösung für autonome Fahrzeuge.

Bei der Entwicklung des i-Flex haben die Ingenieure umfassende biomimetische Studien und Tests zu Grunde gelegt. Die Vorgaben lauteten, Passagiere komfortabel und Waren sicher zu transportieren sowie schwere Lasten zuverlässig zu tragen. Für optimale Stoßdämpfung und hohe Tragfähigkeit fiel deshalb die Designwahl auf eine mehrschichtige, ineinandergreifende Speiche, die von der Zellstruktur lebender Organismen inspiriert ist. Das Ergebnis ist eine dreidimensionale, robuste Struktur, die Stöße hervorragend abfedert. Zudem vereint sie hexagonale und tetragonale Zellelemente unterschiedlicher Steifigkeit, um eine stabile Lastaufnahme sicherzustellen. Weiteres Merkmal der jüngsten Evolutionsstufe des i-Flex-Konzeptreifens: Das C-förmige, konkave Profil ermöglicht eine größtmögliche Aufstandsfläche und trägt damit ebenfalls zum sicheren Fahren bei. Die für multidirektionale Fahrzeugbewegungen ausgelegte Lauffläche nimmt das charakteristische Wabendesign des Reifenkorpus auf.

Hankooks Forschung am luftlosen Reifenkonzept begann 2010 – das Ergebnis ist der i-Flex, der in seinen verschiedenen Ausprägungen die Anforderungen an Sicherheit, geringen Wartungsaufwand und Nachhaltigkeit gleichermaßen erfüllt. Zudem ermöglicht er schon heute einen konkreten Ausblick, wie die ideale Reifenlösung für morgen aussehen könnte.

Aber auch andere Reifenhersteller wie Michelin arbeiten an solchen Konzepten. Ebenso wie Continental und Bridgestone. Für gewerbliche Anwendungen zum Beispiel Gabelstapler ist so etwas schon verfügbar. Wann solche Reifen dann auch als PKW-Zubehör im Handel sein werden, ist heute noch offen.