Es wird mit immer weniger mit Bargeld bezahlt. Das stellt jedenfalls die Bundesbank in ihrem alle drei Jahre erfassten Zahlungsverhalten der Bundesbürger fest. Von allen erfassten Zahlungen an der Ladenkasse, in der Freizeit, im Onlinehandel und bei weiteren Zahlungsanlässen wurden demnach 30 Prozent mit einer Karte getätigt. Wie sich das Verhalten veränderte, recherchierte luckx – das magazin.
Zahlungsverhalten
In der Zahlungsverhaltensstudie von 2017 lag der Wert bei der Kartenzahlung noch 9 Prozentpunkte niedriger. Gleichzeitig lag der Anteil der Barzahlungen bei 60 Prozent, nach 74 Prozent vor drei Jahren. Zukünftig kommen noch weitere Möglichkeiten hinzu. Schon heute kann mit dem Smartphone brzahlt werden. In Zukunft könnte dann eine Smartwatch den Bezahlvorgang übernehmen. Denn solche „Wearables“ können mehr als Schritte zählen: Bezahlen zum Beispiel. Weit verbreitet ist das Bezahlen mit den Wearables noch nicht. Aber laut einer Umfrage des Bankenverbandes können es sich bereits 15 Prozent der Befragten vorstellen, solche Geräte künftig zu nutzen. Alles, was das kleine Gerät dazu braucht, ist eine Zahlungsfunktion.
Denn: Dort, wo man kontaktlos mit Karte zahlen kann, geht das häufig auch mit Wearables. Wearables sind kleine Mini-Computer, die im Gegensatz zum Smartphone direkt und dauerhaft am Körper getragen werden können. Dazu gehören heutzutage vor allem Smartwatches und Fitnesstracker.
Was wird gebraucht?
Wer mit einem Wearable bezahlen möchte, benötigt ein entsprechendes Gerät mit einer NFC-Schnittstelle und eine App (virtuelle Geldbörse), in der digital die Debitkarte (zum Beispiel eine girocard) oder Kreditkarte hinterlegt ist. Viele Banken unterstützen auch die Geldbörsen großer privater Anbieter, wie beispielsweise Google Pay oder Apple Pay. Es gibt aber auch weitere Angebote auf dem Markt, beispielsweise von Garmin, Fitbit oder Swatch. Grundsätzlich kann man mit Wearables auch per QR-Code oder Bluetooth bezahlen. In Deutschland ist aber eher die kartengestützte Variante verbreitet.
Das Bezahlen mit Ihrem Wearable basiert auf einer Technologie, die auch generell das kontaktlose Bezahlen ermöglicht: die Near-Field-Communication, kurz NFC. Aktiviert wird die NFC-Verbindung beim Bezahlen für eine einzige Transaktion, die vom Händler angestoßen wird. So ist ein „Bezahlen aus Versehen“ nicht möglich. Die erforderlichen Zahlungsdaten werden verschlüsselt übertragen. Weder die Kartendaten noch Informationen zur Identität werden an den Händler weitergegeben. Bezahlt werden kann häufig auch dann, wenn das Wearable zwischenzeitlich offline ist, das heißt keine aktive Internetverbindung hat.
So funktioniert´s
Wenn Sie bezahlen wollen, öffnen Sie die App auf Ihrem Wearable und halten es an das Händlerterminal. Sobald Sie einen Ton hören oder Ihr Wearable vibriert, wählen Sie aus, mit welcher Karte Sie bezahlen möchten. Haben Sie eine virtuelle Debitkarte (zum Beispiel eine girocard) hinterlegt, müssen Sie unter Umständen die PIN eingeben, die Sie bei Ihrer Bank eingerichtet haben. Und schon sind die Einkäufe bezahlt.
Das das wird noch nicht das Ende der Wearables sein. Smarte Jacken, Handschuhe oder Schlüsselanhänger: Beim Bezahlen ist vieles denkbar. Alles, was gebraucht wird, ist ein NFC-Chip, der in jedes beliebige Kleidungsstück oder Accessoire eingearbeitet werden kann.
Die NFC-Technologie macht das Bezahlen mit Wearables genauso sicher wie das Bezahlen mit Ihrer Kontaktlos-Karte oder Smartphone. Denn auch die Wearables selbst sind gut geschützt: So muss in der Regel einen Code eingeben werden, wenn das Wearable anlegt wird. Die Zahlungsfunktion ist solange aktiv, bis das Wearable wieder ablegt oder eine festgelegte Zeit abgelaufen ist. Wearables haben aber natürlich auch Funktionen, die über das Bezahlen hinaus gehen.
Wenn Sie loslegen: Überprüfen und aktivieren Sie die Sicherheitseinstellungen bevor Sie Ihr Wearable einsetzen.
Wie tickt das Wearable? Jeder sollte sich einen Überblick darüber verschaffen, wie das Wearable arbeitet. Welche Daten werden generiert und wo werden sie abgespeichert? Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) hat hierzu hilfreiche Informationen zusammengestellt.
Auf dem neuesten Stand bleiben: So sollten Updates für das Wearable installiert werden, sobald sie zur Verfügung stehen. Nach jedem Update sollten die Berechtigungen überprüfen werden. Hat sich durch das Update etwas geändert, so sollte eingegriffen werden.
PIN-Codes oder Passwörter sollten den aktuellen Sicherheitsempfehlungen entsprechen und sicher aufbewahrt werden. Dabei kann ein Passwort-Manager helfen. Einige Banken stellen im Onlinebanking auch einen eSafe zur Verfügung.
Dringender Hinweis: Bewahren Sie Ihr Wearable sicher auf, wenn Sie es gerade nicht am Körper tragen. So schützen Sie es vor dem Zugriff anderer.