Klassische Momente gibt es in Griechenland zuhauf. Es wäre also wie Eulen nach Athen tragen, Klassik nach Griechenland zu transportieren. Doch eine Gruppe von deutschen Musikfreunden hat dieses Experiment gewagt. Um es vorweg zu nehmen: es ist gelungen. Doch von Anfang an berichtet.In Griechenland und Deutschland gibt es viele Gruppen und Organisationen, die die deutsch-griechische Beziehung fördern und die persönlichen Beziehungen zwischen den Menschen vertiefen möchten. Dazu gehört auch die Deutsch-Hellenische Wirtschaftsvereinigung (DHW). Ebenso hat die Deutsche Bundesregierung mit dem Parlamentarischen Staatssekretär Hans-Joachim Fuchtel die deutsch-griechische Beziehung auf ganz hoher Ebene angesiedelt. In beiden Ländern finden sich immer wieder Menschen zusammen, die diesen verbindenden Gedanken mit Leben füllen. So suchten Persönlichkeiten der Politik, Wirtschaft, Kultur und Wissenschaft aus Griechenland und Deutschland eine Möglichkeit, den europäischen Gedanken im Leben ihrer Völker zu festigen. Sie gründeten die Initiative „Unterstützer der deutsch-griechischen Partnerschaft“.
Bereits im Juni 2015 organisierten die Initiatoren mit großem Erfolg einen Sommernachtstraum in Berlin. Bei einer Schifffahrt auf der Spree, vorbei an Sehenswürdigkeiten des historischen Berlins, genossen 150 Gäste die Virtuosität junger Künstler aus Griechenland und Deutschland. Was liegt da näher als klassische Musik an antiken Orten zu erleben?
Also wurde ein Flugzeug gechartert, Busse organisiert und 200 Liebhaber klassischer Musik, griechischer Antik und Unterstützer der deutsch-griechischen Partnerschaft machten sich auf den Weg zu den Ursprungsstätten der Demokratie. Mit einem gemeinsamen Begrüßungsabend griechischer Freunde wurde am Fuße der Akropolis von Mykene eine hellenische Xefantoma gefeiert. Deutsch-griechische Künstler bereiteten mit Ihrer Virtuosität den Teilnehmern wunderschöne Stunden. Der Genuss griechischer Spezialitäten sowie die sprichwörtliche griechische Gastfreundschaft, begleitet von einer traditionellen Folkloretanzgruppe, ließen keine Wünsche offen. Der krönende Abschluss des Abends: Ein Feuerwerk, welches den griechischen Himmel in den schönsten Farben erleuchtete.
Am nächsten Morgen ging es zum UNESCO-Weltkulturerbe Epidauros. Es ist die bedeutendste antike Kultstätte für den Heilgott Asklepios in Griechenland. Sie liegt auf dem Gebiet der heutigen Ortschaft Lygourio, ca. 30 km von der Stadt Nafplio entfernt. Seit 1988 hat sie den Status des Welterbes. Erste menschliche Spuren wurden hier schon im 3. Jahrtausenden v.Chr. nachgewiesen. Es ist das älteste antike Theater Griechenlands mit einer unvergleichlichen Akustik sowie einer atemberaubenden Aussicht auf die Berglandschaft der Argolis.
Als krönenden Abschluss gaben junge deutsche und griechische Künstler am Abend ein klassisches Konzert am Eingang zur Akropolis von Mykene, wo Heinrich Schliemann bei Ausgrabungen 1876 die Goldmaske des Agamemnon entdeckte. Sie soll nach Meinung Schliemanns den sagenhaften König Agamemnon, einen Helden des Trojanischen Krieges, darstellen. Genauso glänzend wie die Goldmaske waren die Leistungen der Künstler. Erst weit nach Mitternacht endet bei hochsommerlichen Temperaturen das musikalische Highlight. Mit vielen bewegenden Eindrücken traten die deutschen Gäste ihre Heimreise an. Ob eine Fortsetzung folgt, darauf darf gespannt gewartet werden. Weitere Infos unter http://klassik-trifft-antike.de/