Wir Menschen beschäftigen uns mit den Folgen des Klimawandel täglich. Der Schadstoffausstoß von Fahrzeugen, Industrieanlagen und Heizungen auf unsere Gesundheit und Umwelt steht dabei im Vordergrund. Bei vielen scheinen diese Veränderungen in den Köpfen angekommen zu sein. Doch wie sieht es gerade mit dem Auswirkungen auf unsere geliebten Zwei- und Vierbeiner aus? Denn auch unsere Haustiere leiden unter den Klimaveränderungen.
Sonne satt
Denn Hitze, Trockenheit und Sonne satt ist für manchen unserer Mitmenschen der „Himmel auf Erden“. Doch unseren Vierbeiner hängt die Zunge aus dem Hals. Und die Hitzerekorde in diesem Jahr in Deutschland ergaben laut Deutschem Wetterdienst den wärmsten Juni seit Beginn der Aufzeichnungen. Zwar ist der Sommer mit dem Herbstanfang am 23. September offiziell vorbei. Doch die Zeckensaison ist es noch lange nicht, wie Wissenschaftler des Instituts für Parasitologie der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover (TiHo) nun warnen. Denn durch das hierzulande immer mildere Klima bleiben die Parasiten ganzjährig aktiv – und das überall in Deutschland.
„Der Holzbock, die häufigste Zecke in Deutschland, wird aktiv, sobald die Lufttemperatur 7-10°C beträgt“, erläutert Prof. Dr. Christina Strube, Leiterin des Instituts für Parasitologie der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover. „Zum Beispiel unter Laub, können Zecken gut und gerne auch lange Frostperioden überleben“, so die renommierte Fachtierärztin.
Entsprechend wichtig ist, dass Hunde- und Katzenbesitzer sich selbst und auch ihre vierbeinigen Lieblinge ganzjährig vor Infektionen durch Zeckenstiche schützen, so Dr. Strube.
Zahl der Infektionen durch Zecken auf Rekordhoch
„Zecken übertragen eine Vielzahl an Erregern“, weiß Dr. Strube. Buntzecken, auch Auwaldzecken genannt, können die Erreger der Babesiose (im Volksmund auch Hundemalaria genannt) übertragen. Der Holzbock kann Borreliose, Anaplasmose und Frühsommer- Meningoenzephalitis (FSME) übertragen. Vergangenes Jahr ist die Zahl der Infektionen mit FSME beim Menschen auf ein Rekordhoch gestiegen.
Auch tropische Zecken verbreiten sich in Deutschland
Das immer mildere Klima begünstigt nicht nur die Ausbreitung von heimischen Zecken. Auch Arten, die bisher nur in Südeuropa oder Afrika vorkamen, treten hierzulande häufiger auf. Die Braune Hundezecke etwa, die als Überträger von Babesiose und Ehrlichiose gilt. Experten vermuten, dass sie durch Urlauber, die mit ihren Hunden im Ausland waren, nach Deutschland gelangte.
Zecken-Schutz für Hund und Katze
„Viele Menschen wissen oft nicht genau, in welchen Regionen welche von Zecken übertragenen Krankheiten vorkommen können oder wie häufig sie auftreten“, so Dr. Strube. „Folglich schützen sie sich und ihre Haustiere nicht immer optimal vor den Parasiten.“
Hunde- und Katzenbesitzer können ihre Lieblinge schützen. Präparate gegen Zecken gibt es in Form von Spot-ons, Halsbändern, Kautabletten und Sprays, darunter auch langanhaltende Mittel. Tierärzte können bei der Wahl des richtigen Präparats beraten.