Vierschanzentournee

Morgen beginnt das traditionelle Skispringen in Oberstdorf: die Vierschanzentournee. In seiner 68. Auflage. Nach etwas holprigen Anfängen nach ihrem ist diese Auflage ein weiterer Höhepunkt in der ereignisreichen Geschichte. Rechtzeitig vor dem Start sind nun die Bauarbeiten im Skisprungstadion nahezu abgeschlossen. Im Langlaufzentrum laufen die letzten Bauarbeiten auf Hochtouren. Hinter den perfekt präparierten Loipen und Schanzen steckt ein enormer Arbeitsaufwand unter massivem Zeitdruck: Im März 2019 starteten die Umbau-, Sanierungs- und Erweiterungsmaßnahmen für die Skisprung-Arena und das Langlaufzentrum. Bis Ende Dezember 2019 muss ein Großteil davon abgeschlossen sein. Insgesamt 39 Millionen Euro fließen in die Skisprung-Arena an der Schattenbergschanze und das Langlaufzentrum Ried.

Bauarbeiten

Wenn sich die weltbesten Skispringer der Welt am 29. Dezember um neue Bestmarken auf der Schattenbergschanze bemühen, steht dahinter eine Rekordzeit und logistische Meisterleistung der südlichsten Gemeinde Deutschlands. Die Schneeschmelze im Frühjahr und der neue Schneefall im Winter steckten das enge Zeitfenster für die großen Bauarbeiten, der Feinschliff folgt nächstes Frühjahr und im Sommer. So können die Sportstätten schon vor der Ski-WM im Jahr 2021 getestet werden. „Damit zum Start der Weltcup-Veranstaltungen Ende Dezember nicht Baumaschinen, sondern Sportler die Sportstätten füllen, liefen die Bauarbeiten unter hohem Zeitdruck“, erklärt Florian Speigl, Projektleiter des Bauprogramms. „Mehr als 100 Ausschreibungen galt es innerhalb kürzester Zeit durchzuführen, damit die Firmen rechtzeitig mit den Arbeiten beginnen konnten“, ergänzt Christina Dohmann, Projektpartnerin bei Drees & Sommer.

Endspurt für Arbeiten an Schanzen und Loipen

Aufgegrabene Hänge, Schotterberge und Baumaschinen – noch vor wenigen Tagen liefen die Bauarbeiten an der Skisprung-Arena. Im Langlaufzentrum laufen derzeit noch die Innenausbauarbeiten im neuen Funktionsgebäude. Pünktlich zum ersten Schnee sind die Arbeiten in den Außenanlagen abgeschlossen. Für mehr Sicherheit und Komfort für Sportler, Besucher und Personal wurden verschiedene Maßnahmen umgesetzt. Im Skisprungstadion haben Bagger den Hang aufgegraben, um die die neuen Kleinschanzen zu modellieren. Da das Arbeiten an den steilen Hängen für die großen Baumaschinen besonders schwierig ist, wurden sie mit Winden gesichert. Unter den Hängen wurde eine Unterführung für die Athleten gegraben. So müssen sie nicht mehr die anderen Schanzen kreuzen. Zwei neue Kleinschanzen ersetzen die alten. Außerdem wurden neue Banden errichtet. Sie sind mit zahlreichen Mikrobohrpfählen im Hang verankert. Der Umbau umfasst auch neue Windnetze, erweiterte Stufen an der Großschanze, den Schrägaufzug und einen neuen Athletenbereich mit Wachs-, Lager- und Aufenthaltsräumen.

Aushub und gesprengter Fels wurden im Langlaufzentrum als aufbereitetes Kiesmaterial weiterverwendet, um die Strecken neu zu modellieren. Sie sind jetzt breiter und die Abfahrten weniger gefährlich. Im Langlaufzentrum wurde ein Teich für die Beschneiung angelegt und ein Funktionsgebäude mit Athletenbereich, Umkleide-, Wachs- und Lagerräumen gebaut. Hinzu kam außerdem eine neue Trainingskalthalle. Während die beiden Sportstätten für die Profis gedacht sind, wurden auch die anderen Sportler beachtet: In einem Streckenabschnitt der Profi-Loipen wurde ein Tunnel für die Tourismusloipe angelegt.