Wellness mit dem Wohnmobil

Den Deutschen liebstes Kind ist sein Auto. Jeden Samstag wird es gewaschen, gesaugt und poliert, dass es nur so glänzt. Doch das scheint ein Bild aus der Vergangenheit zu sein, wo Autos noch ein rares Gut waren. Sicherlich, bei einigen Autoliebhaber ist es immer noch so. Doch die meisten Autofahrer betrachten ihren fahrbaren Untersatz als reines Fortbewegungsmittel. Es geht dabei nur noch um Mobilität. So sind auch die Autokonzerne auf der Suche nach neuen Mobilitätskonzepten. Denn Führerschein und eigenes Auto stehen bei jungen Erwachsenen nicht mehr an erster Stelle.

Anders scheint es bei den Wohnmobilisten zu sein. So manches Wohnmobil hat schon über 20 Jahre unter den Rädern und wird von seinen Besitzern gepflegt und gehegt. Denn mit dem zweiten Zuhause sind sie in ganz Deutschland unterwegs. Beliebt sind dabei Ziele, wo sich Freizeit- und Erholungsbäder befinden. So zum Beispiel die Hufeland-Therme in Bad Pyrmont oder die KissSalis-Therme in Bad Kissingen. Zur CMT in Stuttgart macht der Baden-Württembergische Heilbäderverband im Rahmen seines 50-jährigen Bestehen auf die Möglichkeiten für Wellness-Aufenthalte im süd-westlichen Bundesland aufmerksam. Mit dem Thema „Erholung und Gesundheit aus, mit und in der Natur“ ist er Partner der CMT 2020 (11. – 19. Januar 2020) und greift auch das Thema Wohnmobilstellplätze an Kurorten und Heilbädern mit auf.

Kurgäste werden mobil

Bad Schönborn im Landkreis Karlsruhe hat mit dem Thermarium einen Wellness- und Gesundheitspark mit medizinischem Fitnesszentrum, zu dessen Besuchern Kurgäste, Reha-Patienten und Wellnessliebhaber gehören. Direkt neben der Bäderlandschaft befindet sich der WellMobilPark Bad Schönborn, der mit 86 Reisemobilstellplätzen viel Platz für Kurgäste und Thermenbesucher bietet. Attraktive Kombinationsangebote, bestehend aus Übernachtungsgebühr und Thermeneintritt sowie Massagen oder Anwendungen, machen den Stellplatz zu einer beliebten Anlaufstelle für Reisemobilisten. „Inzwischen verbringen Kurgäste sogar ihren ganzen Kuraufenthalt im Wohnmobil und kommen dann zu ihren Anwendungen und Behandlungen ins Thermarium“, berichtet Klaus Heinzmann, Leiter der Tourist Information Bad Schönborn.

Ähnliches wird aus Bad Dürrheim berichtet. Das Wellness- und Gesundheitszentrum Solemar mit seiner großen Bäderlandschaft, Salzgrotten und dem Therapiezentrum liegt nur wenige hundert Meter vom Reisemobilhafen Bad Dürrheim entfernt. Der Stellplatz mit über 400 Stellgelegenheiten für Reisemobile gehört zu den größten im Land und bietet ebenfalls Kombipreise mit der Therme. Auch für Bad Dürrheim sind Camper eine gern gesehene Zielgruppe. Da die Anzahl der ärztlichen Verschreibung von Kuren in den letzten Jahrzehnten immer weiter zurückging, sind Kurorte darauf angewiesen, sich neue touristische Konzepte zu überlegen. Eine Gästekarte mit Thermeneintritt und Vergünstigungen in Gastronomie und Einzelhandel für die Gäste auf dem Stellplatz anzubieten, hat sich für Bad Dürrheim bewährt.

Wellness im Kloster oder im Wald

Zwar verfügt auch Bad Wimpfen über ein Solebad mit heilendem Salzwasser, das allerdings derzeit saniert wird. Die historische Stadt am Neckar bietet aber noch ganz andere Möglichkeiten für die Erholung von Körper und Seele: Das von den Maltesern betriebene Kloster bietet eine Auszeit für Einzelpersonen oder Gruppen in spiritueller Umgebung an. Vorträge, Programme und Kurse wie das „Kloster auf Zeit“ bietet den Gästen die Gelegenheit, abseits des Alltags zur Ruhe zu kommen. Am Kloster auf einem großzügigen Parkplatz sowie am Stellplatz bei der Therme sind Wohnmobilisten ebenfalls willkommen.

Eine ganz andere Art von Wellness können Touristen im Hochschwarzwald erleben: Die Höhenklimaregion punktet mit einem besonders wohltuenden Heilklima, das eine therapeutische Wirkung auf die menschliche Gesundheit haben kann. Angenehme Kühle, frischer Wind, eine saubere Luft und natürliche Sonneneinstrahlung steigern das Wohlbefinden. Als „Waldbaden“ bezeichnen Experten das, was Spaziergänger im Wald schon immer tun, jetzt nur noch viel bewusster: Die Natur spüren, abschalten und sich erholen – das kann sogar unter Anleitung mit einem Guide gemacht werden, der dann auf bestimmte Pflanzen, Landschaften und Begebenheiten hinweist.