Oma´s kleines Häuschen

Viele unserer Mitmenschen versuchen noch schnell im fortgeschrittenen Alter ihre Altersvorsorge aufzubessern. Denn gut versorgt möchte jeder gern das Rentnerdasein leben. Trotz eigener Immobilie müssen sich viele Rentner finanziell einschränken. Wie kann so etwas passieren?

Immobilienbesitz

Eigenheimbesitzer – so wird gemeinhin angenommen – haben gut vorgesorgt. Sie wohnen im Alter miet- und sorgenfrei und genießen ihren Ruhestand. Reisen, für die sie früher keine Zeit hatten, regelmäßige Theater- und Restaurantbesuche oder das Verschönern der eigenen vier Wände, stehen auf dem Programm. Eine aktuelle Studie der GfK zeichnet allerdings ein etwas anderes Bild. 1.000 Eigenheimbesitzer über 65 Jahren aus Deutschland gaben offen Auskunft über ihre finanzielle Situation und die Wünsche und Träume, die sie sich trotz Haus oder Eigentumswohnung oftmals nicht leisten können.

Zwei Drittel (67 Prozent) der Befragten gaben an, sich nicht alle Wünsche erfüllen zu können. Etwas mehr als 33 Prozent erklärten, dass sie mit dem im Haushalt zur Verfügung stehenden Geld zwar auskommen, aber jede Ausgabe abwägen müssen. Für knapp 3 Prozent reicht das Einkommen nicht für das tägliche Leben aus. Ein Verkauf des Eigenheimes kommt für die meisten (82 Prozent) dennoch nicht in Frage: Eine wichtige Rolle spielt dabei der Wunsch vieler Eigenheimbesitzer (27 Prozent), eines Tages ihren Kindern das Haus zu hinterlassen. Dieses zu verkaufen, um selbst mehr erleben zu können, ist für viele Senioren unvorstellbar.

Altersbescheidenheit

Die Studie zeigt, dass die Immobilie im Rentenalter nur noch bedingt ihren Zweck zur Altersvorsorge erfüllt. Viele Rentner benötigen finanzielle Flexibilität, ihr Vermögen ist jedoch gebunden. So scheint, dass Immobilienbesitz als Ideallösung für jede Lebensphase überschätzt wird. Von Altersarmut trotz Eigentum kann man in vielen Fällen sicher nicht sprechen, von einer erzwungenen Altersbescheidenheit aber durchaus. Dabei haben sich viele Senioren ihre Träume für den Ruhestand aufgespart. Einmal nach Italien zur Olivenernte, ein Theater-Abo, das Haus altersgerecht einrichten oder regelmäßiger die Enkelkinder am anderen Ende der Republik besuchen – die Wünsche sind in der Regel gar nicht so groß.

Auf die Frage nach ihren Wünschen gaben 60 Prozent der befragten Senioren an, als Rentner die Welt bereisen zu wollen. Es folgen: regelmäßige Restaurantbesuche (34 Prozent), Vorsorge für eventuell notwendige medizinische Maßnahmen und Pflege oder Investitionen in das Eigenheim (jeweils 27 Prozent). Zwei Drittel der Eigenheimbesitzer, die sich noch gerne Wünsche erfüllen möchten, erklären aber, dass ihnen hierfür die Liquidität fehlt. Immerhin 25 Prozent der Befragten tilgen auch im Rentenalter noch einen Immobilienkredit oder eine Hypothek. Aber auch bei den Kindern ist der Wunsch zu beobachten, dass Eltern und Großeltern ihren Ruhestand sorgenfrei genießen können. Wenn aber beispielsweise die eigenen Kinder noch in der Ausbildung sind, ist es selten möglich, die Eltern entsprechend zu unterstützen.

Keine großen Summen benötigt

29 Prozent der Befragten wären mit bis zu 1.000 Euro mehr im Monat zur freien Verfügung zufrieden, knapp ein Viertel (24 Prozent) wünscht sich lediglich bis zu 500 Euro mehr. So seien die meisten Wünsche gar nicht so groß, dass der Verkauf des Eigenheim notwendig ist, um sich diese zu erfüllen. Ein Teilverkauf – so jedenfalls die Idee eines Immobilienaufkäufers, könnte die Lösung für die finanziellen Engpässe sein. Doch aufgepasst: denn gerade ich der aktuell immer noch angespannten Immobiliensituation könnten ältere und in finanziellen Dingen überforderten Eigenheimbesitzer überfordert werden. Da ist guter Rat und gute Beratung wichtig. Manchmal hilft der Familienrat, um eine Lösung herbeizuführen. Oder dann doch der Weg zur Bank. Für denjenigen, dem die Mühe mit der eigenen Immobilie zu schwer ist, sollte auch über einen guten Verkauf nachdenken. Denn dann entfallen viele tägliche Aufgaben, es wird ein guter Preis erzielt und der Umzug in eine – kleinere – Mietwohnung erspart viel tägliche Hausarbeit.