So eine Corana-Krise kann schon für Einsamkeit sorgen. Denn bisher waren wir sehr verwöhnt, was unser Leben anbetraf. Seit fast 70 Jahren gab es keinen Krieg in Mitteleuropa. Wir konnten nicht erfahren was eine Ausgangssperre bedeutet. Jetzt sind wir mittendrin. Zwar ist kein Krieg, es fallen keine Bomben und es werden keine Häuser, Straßen und Brücken zerstört. Doch der Weg zu unseren Freunden, Bekannten, ja zum Teil auch zu unseren Familienangehörigen, ist gestört. So ist es gut verständlich, wenn sich ein Drittel der Alleinstehenden während dieses Ausnahmezustands einen Partner an ihrer Seite wünscht. Dennoch freut sich über die Hälfte der Singles auf die gewonnene Zeit für sich allein. Das sind die Ergebnisse einer aktuellen Studie.
Studienergebnisse
Durch Ausgangsbeschränkungen und Quarantäneverordnungen verbringen alle deutlich mehr Zeit in den eigenen vier Wänden. Während viele Paare die Zeit zu zweit genießen, befürchtet etwa jeder dritte Single (37 Prozent), dass ihm/ihr sehr einsame Wochen bevorstehen. Besonders die junge Generation hat Angst vorm Alleinsein (18-29 Jahre: 45 Prozent; 50-69Jahre: 33 Prozent). Das schlägt sich auch in der Stimmung nieder: 35 Prozent der Singles erwarten, dass sie schlechter gelaunt sein werden. Auch hier ist die Laune bei den jungen Alleinstehenden betrübter (18-29 Jahre: 42 Prozent).
Statt Langeweile
Wie allen Bundesbürgern fällt es auch Singles besonders schwer, aufgrund der Restriktionen auf den persönlichen Kontakt mit Familie und Freunden zu verzichten (52 Prozent). Dennoch haben 47 Prozent der Befragten keine Angst, dass ihnen in der nächsten Zeit die Decke auf den Kopf fällt. Vor allem die 50 bis 69-Jährigen erwarten keine große Langeweile (32 Prozent). Jeder zweite Single (53 Prozent) freut sich sogar über die gewonnene Zeit und will sie nutzen, um endlich etwas herunterzukommen. Insbesondere Frauen genießen in den kommenden Wochen die Zeit für sich (56 Prozent; Männer: 49 Prozent).
Wunsch nach Zweisamkeit
Die Meinung der Singles spaltet sich beim Thema Partnerschaft: Ein Drittel der Alleinstehenden (33 Prozent) sehnt sich nach einem Partner, um die Ausnahmesituation gemeinsam zu überstehen. Vor allem die junge Generation bis 29 Jahre hätte gerne jemanden an ihrer Seite (44 Prozent). 41 Prozent der Befragten hingegen haben auch in der aktuellen Situation kein gesteigertes Bedürfnis nach Zweisamkeit.
So suchen viele Menschen jetzt erst recht nach Kontakten und Bindungen – sowieso eines der größten Bedürfnisse der Menschen. Der Wunsch nach emotionaler Nähe treibt Singles in dieser Zeit auch vermehrt zum Online-Dating. Dadurch, dass man sich nicht mehr treffen kann, sind die Gespräche und Nachrichten oft tiefsinniger geworden und Singles nehmen sich mehr Zeit, passende Partner anzuschreiben und sich auszutauschen.
Über die Studie
Für die vorliegende Studie hat Parship gemeinsam mit dem Marktforschungsinstitut INNOFACT AG 1.037 Personen zwischen 18 und 69 Jahren befragt – davon 712 in Beziehung lebend. Die Stichprobe entspricht nach Alter und Geschlecht der repräsentativen Verteilung in der deutschen Bevölkerung. Die unabhängige Online-Erhebung fand im März 2020 statt.