Nachhaltig waschen

In vielen Bereichen versuchen wir uns nachhaltig zu verhalten. Seit Jahren tauschen wir energieintensive Glühlampen gegen LED-Beleuchtung aus und freuen uns darüber, jeden Tag ein paar Watt gespart zu haben. Doch so richtig hat es uns nicht weitergebracht. Außerdem haben wir (zu-) viel Geld für die neuen Beleuchtungsmittel ausgegeben. Aber auch die berufsbedingten und Freizeit veranlassten Reisen können auch nicht so schnell wie eigentlich erforderlich umgestellt werden. Denn unsere Fahrzeuge benutzen wir etwa 10 Jahre lang. Wer erst vor wenigen Monaten ein neues Gefährt in der Garage hat, wird nicht morgen auf die Elektromobilität umsteigen können. Erstens wegen der Finanzierung und zweitens wird der Strom immer noch nicht vollständig nachhaltig produziert. Doch in vielen Bereichen unseres Leben lässt sich mit geringerem Aufwand mehr erreichen.

Wäsche waschen

Wäschepflege mit modernen Waschmaschinen und Wäschetrocknern verringert die CO2-Emission, spart Energie und damit Kosten. Doch damit nicht genug. Nachhaltige Wäschepflege geht weiter und bedeutet schonend zu waschen. Denn neuere Technologien sorgen dafür, dass Kleidungsstücke nicht so stark wie bisher beim Waschen angegriffen werden. Dadurch halten sie länger und sehen nach häufigem Waschen fast wie neu aussehen. Das erspart vielfach den Neukauf. So lässt sich mit weniger Kleidungsstücken auskommen.

Schonend waschen

Da Waschmaschinen den meisten Strom für das Aufheizen des Wassers verbrauchen, können Haushalte, die bei niedrigen Temperaturen waschen ihren Stromverbrauch deutlich senken. Die meisten Waschmittel enthalten inzwischen Enzyme, die Schmutz und Fett schon bei Temperaturen um 30 Grad aus der Wäsche lösen. Dies gilt für leicht verschmutzte Wäsche und eignet sich ebenfalls zur Auffrischung der Kleidung.

Doch diese Enzyme haben auch erhebliche Nachteile. Denn sie belasten das Abwasser und können nicht ohne Weiteres gestoppt werden. So sollte nach alternativen gesucht werden. Zumindest sollte die Waschmittelmenge erheblich reduziert werden. Wer in einem Gebiet mit geringer Wasserhärte wohnt, kommt meist mit weniger als der Hälfte der angegeben Menge aus; außer er/sie arbeit im Kohlenbergbau.

Doch wer mit 30 statt mit 40 Grad wäscht, tut den Textilien etwas Gutes und spart zudem Energie ein. Waschtechniken, die das Waschmittel besonders gut ausnutzen und wirken lassen wie z.B. das Vormischen von Wasser und Waschmittel, begünstigen einen geringen Waschmittel- und Energieverbrauch. Auch eine Vorwäsche ist nur noch in Ausnahmefällen notwendig. Beispielsweise bei Kleidung, die mit Baustaub oder Erde verschmutzt ist, die vor der Hauptwäsche ausgespült werden muss. Flecken sollten möglichst vorbehandelt werden. Doch ebenso wichtig ist, den Biofilm in der Waschmaschine zu beseitigen. So sollte mindestens einmal im Monat ein Waschgang bei 60 Grad mit bleichmittelhaltigem Vollwaschmittel (Pulver oder Granulat) erfolgen. Das ist wichtig, denn auf Dauer könne das Waschen bei niedrigen Temperaturen dazu führen, dass sich Keime und Bakterien in der Waschmaschine festsetzen. Das führt zu unangenehmen Geruch. Auch können diese auf der Wäsche übergehen. Zum Auffrischen kurz getragener Kleidung können auch Dampfprogramme eingesetzt werden. Sie verbrauchen deutlich weniger Wasser, Energie und Zeit und schonen das Textil. Die Kleidung sieht nach dem Aufdampfen wieder frisch und in Form gebracht aus.

Handwäsche in die Waschmaschine

Die Annahme, dass die Handwäsche bei empfindlichen Materialien die schonendste Art der Reinigung sei, ist in vielfacher Hinsicht falsch. Moderne Waschmaschinen haben häufig spezielle Schontrommeln mit einer besonderen Oberflächenstruktur, dank der sich ein feiner Wasserfilm zwischen Trommelwand und den Textilien bildet. Darauf gleitet die Wäsche ganz sanft und wird so optimal geschont. Hinzu kommen je nach Modell unterschiedliche Spezialprogramme, die die Fasern der Kleidung viel sanfter behandeln als eine Wäsche per Hand. Moderne Waschmaschinen verfügen über zahlreiche Sonderprogramme für besonders empfindliche und spezielle Textilien wie Seide, Daunen und Outdoor-Bekleidung. Damit lässt sich oft eine chemische Reinigung umgehen – die nicht nur die Umwelt belastet, sondern auch die Wäsche strapaziert.