In diesen Tagen zeichnet sich eine Lockerung der Kontaktsperren an: Campingplätze und Ferienwohnungen werden für Dauercamper und Wohnungsinhaber geöffnet; Restaurants sollen in den nächsten Wochen sukzessive wieder öffnen; Hotels sind danach dran. Um gut gestylt uns wieder in die Öffentlichkeit zu wagen, konnten wir seit ein paar Tagen auch Friseurtermine verabreden. Doch ob es dann zur lang ersehnten und geplanten Urlaubsreise kommt, ist noch offen. Aber der Reiseoptimismus der Deutschen lässt sich nicht unterkriegen: Immerhin jeder Zehnte plant, in diesem Jahr noch zu verreisen.
In der Vergangenheit reisten die Deutschen gerne und viel: Laut Statista haben wir 70,1 Millionen Urlaubsreisen in 2018 unternommen und dafür rund 71,2 Milliarden Euro ausgegeben. Und auch 2020 könnte es wieder losgehen. Viele Urlaubsgebiete haben dicht gemacht oder aber haben ein Einreiseverbot für Touristen aus Deutschland verhängt. Wann nun die Verbote für Auslandsreisen aufgehoben werden, bleibt offen.
Aktuelle Reisestudie
Das Virus trifft viele Branchen hart, so auch die Tourismusindustrie. Viele Reisen wurden storniert, aufgeschoben, nicht gebucht. Bei aller Unsicherheit über die Zukunft geben die Deutschen ihre Reiselust aber noch nicht ganz auf. In einer aktuellen forsa-Umfrage gaben immerhin zehn Prozent der Teilnehmer an, dass sie zwar noch keinen Urlaub für 2020 gebucht hatten, aber noch mindestens eine Reise planen. Für die kommenden Monate hatten insgesamt 45 Prozent der Befragten eine (27 Prozent) oder mehrere (18 Prozent) Urlaubsreisen gebucht. Die restlichen 45 Prozent haben nicht mehr vor, in diesem Jahr zu verreisen bzw. wussten noch nicht, wie sie sich in Sachen Urlaub verhalten sollten.
Aktuelle Reisemöglichkeiten ins Ausland
Die Nachricht sorgte für einen Paukenschlag: Donald Trump hat ein Einreiseverbot für die USA verhängt. Aber Amerika war nicht das erste Land, das Deutschen bzw. Europäern die Einreise verwehrt. So dürfen Deutsche unter anderem auch in Argentinien, Grenada, Guatemala, Indien, Jamaika, Jordanien, Kasachstan, Kiribati, Kosovo, Libanon, Marshallinseln, Nepal, Norwegen, Samoa, Saudi-Arabien, Singapur und Tschechien nicht mehr einreisen.
Einreisen nur teilweise erlaubt
In zahlreichen Ländern herrscht zwar kein generelles Einreiseverbot für Deutsche, doch es gibt verstärkte Einreisekontrollen, Gesundheitsprüfungen mit Temperaturmessungen, in Einzelfällen auch Einreisesperren. Vielerorts müssen sich Einreisende direkt in eine 14-tägige Quarantäne begeben oder ein aktuelles so genanntes SARS-CoV-2-Negativzertifikat vorzeigen. Zu Staaten mit gesonderten Einreisebestimmungen auch für Deutsche zählen beispielsweise Armenien, Bosnien-Herzegowina, Burundi, China, Georgien, Hongkong, Indonesien, Liberia, Malawi, Mali, Malta, Nordmazedonien, Rumänien, Russland, Slowakei, Slowenien, Tadschikistan, Thailand, Tschad, Uganda, Usbekistan, Vietnam, Zypern.
Keine Einreise möglich
Jegliche Einreise verboten haben zurzeit Bhutan, El Salvador, Israel, Italien, Kuweit, Malediven, Mongolei, Oman.
Wie immer im Leben gelten für jedes Land andere Ausnahmen und Einzelheiten. Daher empfiehlt luckx – das magazin, sich unbedingt vor Reisebeginn auf den Länder-Seiten des Auswärtigen Amtes über die jeweils aktuelle Situation zu erkundigen.
Corona-Infektion im Urlaub
Auch wenn es in Deutschland und viele nanderen Ländern so aussieht, dass die Virus-Infektionen abnehmen, so bleibt immer das Risiko, sich im Ausland anzustecken. Wen es im Urlaub erwischt, muss damit rechnen, von den Behörden vor Ort unter Quarantäne gestellt zu werden. Welche Maßnahmen ergriffen werden, entscheiden die Landesbehörden individuell. Infizierte Urlauber haben keine Chance auf eine Rückholung durch ihren Reiseveranstalter oder die Bundesregierung.
Die Zusatzkosten, die durch eine amtlich angeordnete Quarantäne für Kost, Logis und medizinische Maßnahmen entstehen, trägt bei Pauschalreisenden in der Regel der Veranstalter. Er kann versuchen, sich das Geld von den jeweiligen Behörden erstatten zu lassen, die die Quarantäne angeordnet haben. Darüber hinaus sind Reiseveranstalter verpflichtet, ihre Pauschalkunden mit alternativen Flügen nach Hause zu bringen. Wer seine Unterkunft allerdings individuell gebucht hat, bleibt meist auf entstehenden Zusatzkosten sitzen. Individualbucher müssen auf die Kulanz des Hoteliers oder Vermieters setzen und können zudem versuchen, sich das Geld von den örtlichen Behörden zurückzuholen, die die Maßnahmen angeordnet haben.
Zur Forsa Studie: Im April 2020 wurden 1.003 nach systematischen Zufallsverfahren ausgewählte Bürgerinnen und Bürger ab 18 Jahren in Deutschland befragt.