Viel Eigeninitiative war bisher notwendig, um sich mit Mund-Nase-Schutzmasken zu versorgen. So wurden Masken in Heimarbeit gefertigt. Zum Beispiel fertigten Handarbeitsgruppen zum Teil zur kostenlosen Verteilung diese notwendige Schutzausrüstung an. Zwar war und ist sie nicht für den professionellen Einsatz vorgesehen. Doch als einfacher Schutz reicht reicht es allemal. Nun konnte der Automobilzulieferer und Elektrogerätehersteller Bosch mit der vollautomatisierten Produktion von Atemschutzmasken beginnen. Dazu wurde die erste Spezialanlage zur Fertigung von Mund-Nasen-Bedeckungen im Bosch-Werk in Stuttgart-Feuerbach in Betrieb genommen. Ziel ist es mit der Eigenproduktion die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit Masken aus Eigenproduktion auszurüsten. Somit lässt sich der Markt entlasten und die Voraussetzung für ein sicheres Wiederhochfahren der Werke und den Schutz der Mitarbeiter schaffen. Nach dem Hochlauf bis Ende Juni wird das Unternehmen mit fünf Linien an weltweit vier Standorten mehr als eine halbe Million Masken pro Tag fertigen. Entwickelt wurde das Anlagenkonzept vom Bosch-Sondermaschinenbau. Die Konstruktionspläne stellt Bosch interessierten Unternehmen kostenfrei zur Verfügung. Mehr als 30 Unternehmen haben bereits Konstruktionspläne der Spezialanlage bei Bosch angefragt.
Eigene Fertigungslinie
Atemschutzmasken sind – zusammen mit anderen Hygienemaßnahmen – ein geeignetes Mittel, um das Risiko von Neuansteckungen mit Covid-19 zu reduzieren. Die vom Bosch-Sondermaschinenbau in wenigen Wochen entwickelte vollautomatisierte Anlage zur Produktion der Mund-Nasen-Bedeckungen wird jetzt baugleich an mehreren Standorten des Unternehmens errichtet. Neben dem Industrie-4.0-Leitwerk in Stuttgart-Feuerbach – hier sind zwei Linien vorgesehen – wird auch an den Bosch-Standorten in Naganathapura, Indien, und Juárez, Mexiko, im Wochentakt die Maskenproduktion hochgefahren. Komplettiert wird der Fertigungsverbund durch eine Anlage im Rexroth-Werk in Erbach (Odenwald). Ende Juni soll dann das Produktionsvolumen der fünf Fertigungslinien insgesamt mehr als zehn Millionen Stück pro Monat betragen.
Versorgungsengpässe ausgleichen
Die Mund-Nasen-Bedeckung soll primär die Verbreitung von Erregern aus dem Nasen-Rachen-Raum des Trägers verhindern. Gleichzeitig schützt die Maske den Träger vor Kontakt mit Körperflüssigkeit von Menschen in der unmittelbaren Umgebung. Die Gesichtsmasken vom Typ I/II entsprechen der europäischen Norm DIN EN 14683. Eingesetzt werden setzt die Mund-Nasen-Bedeckungen vorwiegend zum Schutz der weltweit rund 400 000 Mitarbeiter. Etwaige Überkapazitäten will das Unternehmen extern zur Verfügung stellen, länderspezifische Zulassungen und Bedarfslagen vorausgesetzt.