2020 entpuppt sich immer mehr zum Forschungsjahr. Denn in Krisen kann gerade das Empfinden von uns Menschen am besten herausgefunden werden. So ist es nicht verwunderlich, dass nun eine Vielzahl von neuen Forschungsvorhaben umgesetzt werden können, die so früher gar nicht möglich waren. Auch die Hochschule Fresenius mit ihrem Studiengang Tourismus-, Hotel- und Eventmanagement startete eine empirische quantitative Studie zum Reiseverhalten der Deutschen. Insgesamt 772 Teilnehmer*innen wurden vom 22. April bis 3. Mai online befragt.
Reiseplanung
Die Reiseplanungen dieses Jahr sind für viele Deutschen im Alter von 16 bis 84 Jahren noch nicht abgeschrieben. 57 Prozent der Befragten planen, eine Reise nach Lockerungen der Beschränkungen zu buchen. Eine Reise innerhalb Europas liegt mit 80 Prozent weit voraus vor ferneren Zielen. Innerhalb Europas ist der „Urlaub daheim“ mit 40 Prozent am beliebtesten, auf Platz 2 liegt mit 16 Prozent das Nachbarland Österreich. Von einer Reise nach Italien oder Spanien wollen rund 20 Prozent der Befragten absehen.
Finanzielle Lage
Vor allem die wirtschaftliche Lage scheint vielen Sorgen zu machen. So gaben 98 Prozent der Befragten an, dass sie den Einfluss der wirtschaftlichen Lage durch COVID-19 auf das Reiseverhalten als sehr groß oder zumindest mittelmäßig einschätzen. Dies spiegelt sich auch in den Kriterien für die nächste Reise wider. Als wichtigstes Kriterium gaben 83 Prozent die persönliche finanzielle Lage an. Hierbei ist auch der Einfluss der Veränderungen durch Corona, beispielsweise im Bereich Hygiene, zu erkennen. Für 80 Prozent sind die politische Lage, die hygienischen Vorschriften sowie die medizinische Versorgung der Destination von großer Bedeutung.
Direkte Buchungen
Nur ein Drittel der Befragten planen, den nächsten Urlaub wahrscheinlich über einen Reiseveranstalter oder ein stationäres Reisebüro zu buchen. Die Buchung direkt bei dem ausgewählten Hotel (57 Prozent) oder über Onlineportale (52 Prozent) wird favorisiert. Dabei buchen die älteren Gäste vermehrt direkt im Hotel (online/offline) und weniger über Online Portale (z.B. booking.com) im Vergleich zur jüngeren Generation.
Ferienwohnungen und Selbstversorgung
Vor allem Ferienwohnungen und -häuser sind für die Hälfte der Befragten sehr wichtig oder wichtig bei der Wahl der Unterkunftsart. Ursächlich für diese Ergebnisse sind sicherlich Abstandregeln und Maskenzwang, die in den eigene vier Wänden nicht eingehalten werden müssen. Die Selbstversorgung (32 Prozent) liegt knapp vor dem Urlaub mit Halbpension (28 Prozent). All Inclusive Urlaube und Pauschalreisen sind deutlich abgeschlagen.
Das Auto als Verkehrsmittel Nr. 1
Die Bedeutung der Verkehrsmittel Schiff (87 Prozent), Bus (83 Prozent) und Bahn (59 Prozent) werden von den Befragten als gering gesehen. Dies könnte an der Maskenpflicht liegen, welche dem Reisenden das Tragen einer Maske über lange Reisezeiträume in den genannten Verkehrsmitteln auferlegt. Die meisten werden sich mit dem Auto auf den Weg zum nächsten Reiseziel machen (82 Prozent). Auch das Flugzeug schätzen 62 Prozent als relevant ein, sicherlich für längere Strecken innerhalb von Europa.
Chancen in der Krise
70 Prozent sind der Meinung, dass die Krise große oder mittelmäßige positive Auswirkungen auf die Umwelt hat. Jedoch sind nur 27 Prozent bereit, längerfristig zur Verbesserung des CO2-Fußabdrucks auf das Reisen zu verzichten. Dabei würden eher die Frauen auf das Reisen verzichten im Vergleich zu den Männern. Gleichzeitig planen fast 50 Prozent mehr Tagesausflüge von zu Hause aus, wenn sie nicht reisen werden, hiervon sind ebenfalls vor allem die weiblichen Befragten überzeugt.
Die Hochschule Fresenius mit ihren Standorten in Berlin, Düsseldorf, Frankfurt am Main, Hamburg, Idstein, Köln, München und Wiesbaden sowie dem Studienzentrum in New York gehört mit über 14.000 Studierenden zu den größten und renommiertesten privaten Hochschulen in Deutschland. Sie blickt auf eine mehr als 170-jährige Tradition zurück. 1848 gründete Carl Remigius Fresenius in Wiesbaden das „Chemische Laboratorium Fresenius“, das sich von Beginn an sowohl der Laborpraxis als auch der Ausbildung widmete. Seit 1971 ist die Hochschule staatlich anerkannt. Sie verfügt über ein sehr breites, vielfältiges Fächerangebot und bietet in den Fachbereichen Chemie & Biologie, Design, Gesundheit & Soziales, onlineplus sowie Wirtschaft & Medien Bachelor- und Masterprogramme in Vollzeit sowie berufsbegleitende und ausbildungsbegleitende (duale) Studiengänge an.