Draußen die Gesundheit stärken

Das Einfache liegt so nah. Doch meist kommen wir nicht sofort auf diese, einfache Lösung. So scheint es auch mit der Erholung und Gesundheitsförderung zu sein. Ein paar Schritte in die Natur gegangen und schon fühlen wir uns besser. Warum das so ist? Ein Blick in die Farbenlehre zeigt, dass wir Menschen besonders auf Grün reagieren. So gibt es gute Gründe, weshalb regelmäßiger Aufenthalte im Wald nicht nur spürbar gut tun, sondern auch nachweislich gesund sind.

Staub filtern

Wälder sind natürliche Staubfilter, binden CO2 und produzieren Sauerstoff. Was macht das in Zahlen und Fakten aus? Ein Auszug des BAYSF, Bayerische Staatsforsten, zeigt die Waldleistung auf:

Ein Hektar Laubwald produziert 15 Tonnen Sauerstoff pro Jahr, Nadelwälder sogar 30 Tonnen pro Hektar/Jahr.

Ein Hektar Wald filtert pro Jahr bis zu fünfzig Tonnen Ruß und Staub aus der Atmosphäre. Verglichen mit der Stadtluft sollen die Werte um mehr als 90% besser sein.

Wälder sind gigantische Kohlendioxidspeicher. Die genaue Speichermenge ist abhängig von der Baumart und dem Umfeld vor Ort. Wälder mit einem mittleren Alter von 55 Jahren binden 10,6 Tonnen CO2 pro Hektar und Jahr.

Bäume geben sogenannte Terpene und ätherische Öle ab, die dem Wald nicht nur seinen typisch-würzigen Geruch verleihen, sondern auch heilsam für die Bronchien sind. Das liegt an der Fähigkeit von ätherischen Ölen, Bakterien, Keime und sogar Viren zu bekämpfen.

Folgen verunreinigter Luft

Saubere Luft ist von essenzieller Bedeutung für ein gesundes Leben. Atmen wir zu viele Schadstoffe ein, kann dies gesundheitliche Folgen haben; wie zum Beispiel Reizungen der Bronchien. Aber auch in tieferen Atemwegen können Gewebeschädigungen und Entzündungen entstehen, so dass Schäden im Herz-Kreislaufsystem und Schäden an den Lungenbläschen auftreten können.

Maßgeblich verantwortlich für Schadstoffe in der Luft, insbesondere Feinstaub und Stickoxide sind Emissionen aus Industrie, Landwirtschaft, Verbrennungsprozessen und Verkehr. Die Deutsche Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP) rät deshalb eine „Kultur der Luftschadstoffvermeidung“ gezielt zu fördern – für eine weitere nachhaltige Verbesserung der Luftqualität.

Vor allem in Städten an hochbefahrenen Straßen ist die Belastung höher als in der Natur. Folgt man der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald, so wirken sich große, zusammenhängende Waldflächen in der Nähe von Städten förderlich auf das Klima aus. Die Temperaturunterschiede zwischen Wald und Stadt von 4° bis 8°C bewirken einen permanenten Luftaustausch.

Grüne Wirkung

Das Grüne scheint eng mit dem Menschen verbunden, angefangen bei der Farbe selbst: „Aus Sicht der Evolutionsbiologie ist es einleuchtend, dass es ein besonderes Verhältnis zwischen Menschen und Natur gibt. Die herausragende Rolle von grüner Natur wird des Weiteren auch dadurch unterstrichen, dass das menschliche Auge die Farbe Grün in extrem hoher Auflösung, detektieren kann. Das allein ist ein deutlicher Hinweis, warum Menschen speziell von einer grünen Umgebung immer abhängig sind.“ so Prof. Dr. Joachim Heinrich, Leiter globale Umweltmedizin an der Ludwig Maximilian Universität München.

Die erstaunliche Wirkung allein vom Blick ins Grüne: Allein der Fensterblick ins Grüne hilft Menschen nach einer Operation schneller gesund zu werden. Zudem benötigen sie weniger Schmerzmittel als Patienten, die auf graue Wände schauten. Zu dem Ergebnis kam eine wissenschaftliche Arbeit des schwedischen Mediziners Roger Ulrich, veröffentlicht bereits 1984 im Magazin Science.