Was ist eigentlich ein guter Autofahrer? Wahrscheinlich hält sich jeder für einen guten Autofahrer oder eine gute Autofahrerin. Meistens jedenfalls. Nur wenige wissen von sich genau, dass sie nicht dazu gehören: sei es aus Unerfahrenheit oder weil sie schon einige Mal ein brenzlige Situationen waren, die vermeidbar sind. Doch wir erleben täglich, dass es große Unterschiede gibt. Nun, was zeichnet eigentlich vorbildliche Fahrer aus? Um diese Frage zu beantworten, hat das Meinungsforschungsinstitut Civey 10.000 Bundesbürger repräsentativ zu befragen. Die Ergebnisse zeigen, dass die Bürger ähnliche Kriterien ansetzen wie Kfz-Versicherer mit Telematik-Tarifen.
Rücksichtsvoll
Schon Paragraf eins der Straßenverkehrsordnung mahnt: „Die Teilnahme am Straßenverkehr erfordert ständige Vorsicht und gegenseitige Rücksicht.“ Es ist daher verständlich, dass über 90 Prozent der Deutschen von guten Autofahrern vor allem eine rücksichtsvolle und vorausschauende Fahrweise erwarten. Kein anderes Kriterium bekommt übereinstimmend so viel Zuspruch. Für gut die Hälfte der Befragten ist zudem gutes Reaktionsvermögen wichtig.
Fast gleichwertig beurteilen die Befragten das konsequente Einhalten der Verkehrsregeln (36,1 Prozent) und den Verzicht auf die Handynutzung beim Fahren (35,5 Prozent). Kaum eine Rolle spielen Kriterien wie spritsparende Fahrweise, gute Einparkfähigkeiten oder gar Schnelligkeit. Insgesamt zeigen sich regionale Unterschiede. So pochen die Befragten in Thüringen stärker auf die Einhaltung der Verkehrsregeln, während bei süddeutschen Landkreisen Schnelligkeit überdurchschnittlich stark gefragt ist. Und in der Region Hannover bewerten die Bürger den Handyverzicht deutlich wichtiger als im Bundesschnitt.
Die besten Autofahrer
Regional verschieden ist auch die Einschätzung darüber, ob man sich selbst für einen guten Autofahrer hält. Im Schnitt sagen 72,8 Prozent der Männer, dass sie sehr gute oder eher gute Fahrer seien. Unter den Frauen behaupten das 70,4 Prozent. Im Landkreis Niederbayern halten sich mehr als 28 Prozent der Einwohner sogar für sehr gute Autofahrer – so viele wie nirgendwo sonst. 10 Prozent weniger sind es dagegen bei den selbstkritischen Mecklenburgern.
Die Mehrheit der Deutschen ist dafür, dass gute Autofahrer weniger für ihre Kfz-Versicherung bezahlen sollten als schlechte. 58 Prozent der Männer teilen diese Einschätzung, allerdings nur rund 51 Prozent der Frauen. Die höchsten Zustimmungswerte gibt es in der Altersgruppe der 30- bis 49-Jährigen. In Sachsen-Anhalt, Thüringen und Niederbayern sagen mehr als ein Drittel der Befragten, dass die Kfz-Versicherung für gute Fahrer „auf jeden Fall“ günstiger sein sollte.
Mit Telematik-Tarif sparen
Telematik-Tarife berücksichtigen das Fahrverhalten im Preis für die Kfz-Versicherung. So bietet zum Beispiel die DEVK zum Kfz-Wechselgeschäft erstmals einen Telematik-Baustein an, mit dem Autobesitzer deutlich sparen können. Versicherte, die bereit sind, mindestens 5.000 Kilometer im Jahr von der App „Fahr clever!“ erfassen zu lassen, erhalten einen Startbonus von 15 Prozent in der Kfz-Versicherung. Möglich ist das bereits für Verträge ab 1. Januar 2021. Gute Autofahrer, deren Fahrweise positiv bewertet wurde, bekommen im Folgejahr sogar bis zu 30 Prozent Rabatt. Das lohnt sich besonders für junge Leute und für Kunden mit niedrigen Schadenfreiheitsklassen.
Dabei sollte sich jeder Versicherungsnehmer klar sein, wo es Vorteile gibt auch Nachteile entstehen können. Ob dann die Niederbayern auch die Vorteile in Anspruch nehmen können, bleibt dahin gestellt. Denn immer wieder kommt es gerade dort zu schweren Verkehrsunfällen.
Das Meinungsforschungsunternehmen Civey hat im September 2020 im Auftrag der DEVK 10.000 Personen befragt. Die Ergebnisse sind repräsentativ für die deutsche Bevölkerung ab 18 Jahren. Der statistische Fehler der Gesamtergebnisse liegt bei 2,5 Prozent.