Alle Rechnungen bezahlt?

Nun hat der bundesdeutsche Finanzminister seine Schatulle geöffnet und möchte die Corona-Pandemie mit möglichst geringen wirtschaftlichen Verlusten überwinden helfen. Zwar gelingt das nicht reibungslos, da es zu Verzögerungen bei der Auszahlung kommt. Doch der richtige Weg wurde eingeschlagen. Doch auch wir alle können versuchen, die wirtschaftliche Situation zu verbessern. Und das lässt sich auf einem sehr einfachen Weg beschreiten, in dem wir pünktlich unsere Rechnungen bezahlen. Da stellt sich die Frage, wie nun aktuell die Zahlungsmoral ist? Luckx – das magazin hat recherchiert.

Zahlungsmoral

Vorab lässt sich schon feststellen: Trotz Corona-Krise zahlen die Menschen in Deutschland ihre Rechnungen und Kredite pünktlich zurück. Dies belegen die aktuellen Zahlen des SCHUFA Risiko- und Kredit-Kompass, der jährlich erscheint. Die Mehrheit der befragten Verbraucher hat aktuell weder Einkommenseinbußen noch Angst vor dem Verlust des Arbeitsplatzes. Zudem ist laut Studie die aktuelle Stimmungslage signifikant besser als noch im September. Hoffnung macht dabei insbesondere die Aussicht auf einen Impfstoff.

Gefragt nach ihrer Sicht auf die Zukunft geben sich zwar immer noch 51 Prozent der Bevölkerung eher sorgenvoll oder ängstlich. Im September waren es aber noch 66 Prozent. Besonders bei jungen Menschen nimmt der Optimismus zu: Während im September noch 68 Prozent der Jugendlichen pessimistisch in die Zukunft blickten, sind es im November nur noch 39 Prozent. Von den befragten Verbrauchern glauben 83 Prozent, dass sich mit dem Impfstoff die wirtschaftliche Gesamtsituation verbessern wird und fast die Hälfte vermuten das auch von ihrer persönlichen finanziellen Lage.

Fast zwei Drittel (64 Prozent) der befragten Verbraucher geben an, dass das eigene Haushaltseinkommen zum Befragungszeitpunkt nicht durch die Corona-Pandemie betroffen ist. Rund 36 Prozent der Befragten verzeichneten hingegen Einbußen im Haushaltseinkommen. Wenn es um Anpassungen des Finanz- und Konsumverhaltens geht, haben 33 Prozent im Vorfeld geplante größere Anschaffungen zurückgestellt und 23 Prozent der Verbraucher greifen auf Rücklagen zurück.

Der eigene Arbeitsplatz wird von 84 Prozent der Befragten als sehr sicher beziehungsweise eher sicher eingeschätzt.

Sicherheit?

Bei den Unternehmen ist das durchschnittliche Gesamtbild ebenfalls überraschend positiv: Erhöhte Zahlungsausfälle und Insolvenzen sind nicht festzustellen. In der Corona-Pandemie hat sich die vertragsgemäße Bedienung von Krediten seitens Gewerbetreibender, Freiberufler oder eingetragener Kaufleute bisher nicht verändert. Der Anteil der Unternehmen, zu denen die SCHUFA (mindestens) ein Negativmerkmal gespeichert hat, lag in den ersten drei Quartalen 2020 monatlich relativ konstant zwischen 10,1 und 10,3 Prozent – und damit sogar unterhalb des Vergleichszeitraum 2019 von 10,4 bis 10,6 Prozent.

Das Stimmungsbild bei Soloselbständigen und Kleinstunternehmern stellt sich differenziert dar – auch wenn der Großteil der Befragten positiv in die Zukunft blickt.

Von den befragten Soloselbständigen schätzen 62 Prozent ihre wirtschaftliche Zukunft als sehr sicher beziehungsweise eher sicher ein. Bei Kleinstunternehmen mit drei bis fünf Mitarbeitern liegt der Wert sogar bei 72 Prozent.