Der Winter kommt!

Die Wettervorhersagen kündigen die ersten Schneefälle auch in der Norddeutschen Tiefebene an. Wer dann draußen unterwegs ist, wird sich wohl warm anziehen müssen. Nun ist es damit nicht getan. Denn viele wollen aufgrund der aktuell eingeschränkten Möglichkeiten aufgrund der Corona-Pandemie trotzdem sich draußen bewegen. Manch einer wird dann ein Mikroabenteuer starten. Nun ist zwar nicht mit extremen Temperaturen zu rechnen. Doch wer so etwas eher selten macht, sollte dabei einige Tipps beherzigen. Luckx – das magazin hat recherchiert.

Trinken und Essen

Regelmäßiges Trinken und Nahrungsaufnahme in ausreichender Menge sind enorm wichtig. Vernachlässigt man diesen Aspekt, steigt die Gefahr von Erfrierungen und

Unterkühlung rapide an. Sicherlich kann dabei auf Fertignahrung zurückgegriffen werden. So sind im Ausdauersport Gels und Riegel sehr beliebt. Eine gewisse Anzahl davon ist sicher sinnvoll. Sinnvollerweise sollten diese in jedem Fall mit salzigen Lebensmitteln ergänzt werden, wie zum Beispiel Trockenfleisch, Nüsse und getrocknete Früchte.

Die Nahrung bei Abenteuern in großer Kälte sollte immer in mundgerechten Portionen aufbewahrt werden. Sonst beißt man sich bei der Zwischenmahlzeit die Zähne aus. Deshalb ist es sinnvoll, die kleinen Portionen in den Innentaschen der Bekleidung zu tragen. Dann sind sie vorgewärmt und nicht gefroren.

Zur Not kann sicherlich auch Schnee gegessen werden. Empfehlenswert ist es aber nicht. Denn dadurch wird die Auskühlung des Körpers gefördert und eine Magenverstimmung riskiert. Warum: Schnee enthält keinerlei Mineralien oder Elektrolyte. Geschmolzener Schnee ähnelt deshalb sehr destilliertem Wasser.

Trinkt man destilliertes Wasser – oder isst Schnee in größeren Mengen – kommt es im

Körper zur Osmose. Dabei werden dem Körper Mineralien und Elektrolyte entzogen.

Etwas, was man bei langen Unternehmungen vermeiden sollte.

Wasser sollte immer gut abgekocht werden. Sonst können Krankheitserreger aufgenommen werden.

Bekleidungsregeln und Material

Nicht Schwitzen: Bei der Bekleidung ist ein funktionierendes Zwiebelprinzip immer

noch die beste Lösung. Denn Schwitzen sollte auf jeden Fall, so weit es geht,

vermieden werden. Auch Bekleidung mit entsprechenden Belüftungsmöglichkeiten

kann dabei behilflich sein.

Es gibt tolle synthetische Stoffe und die dürfen auch dabei sein. Sinnvollerweise lassen sich diese Stoffe durch Merino-Unterwäsche oder andere Funktionsunterwäsche ergänzen. Der Vorteil von Wolle: sie wärmt enorm gut, selbst in feuchtem Zustand, und Schweißgeruch wird stark reduziert. Das sorgt für gute Umgebungsluft.

Die eigene Ausrüstung ist immer zu sichern. Vor allem Nachts sollte man sich nicht von seiner Ausrüstung trennen. Doch wer ein paar Meter vom Rucksack weg für das große Geschäft einen Platz sucht, sollte keine Probleme beim Wiederfinden haben. Doch sollte nie die Situation eintreten, seine Sachen nicht wieder zu finden. Sonst drohen Erfrierungen oder Schlimmeres.

Jede Tour sollte gut vorbereitet sein. Insbesondere sollten die Gefahren bekannt sein. Wer schon vorab Krisenszenarios durchspielen kann, ist dann sicherlich im Vorteil. Das gilt auch für Mikroabenteuer. Denn was ist, wenn es dann wider erwarten doch zu kalt wird und der Schlafsack die versprochene Wärme nicht halten kann? In der Kälte können schon Sekunden über Leben und Tod entscheiden.

Wer plant, Wasser in erster Linie aus geschmolzenem Schnee zu gewinnen, sollte bedenken, dass das viel Treibstoff braucht und sehr zeitaufwendig ist. Deshalb sollte immer zuerst auf fließendes Wasser zugegriffen werden und nach Möglichkeit, die Vorräte immer auffüllen, wenn die Möglichkeit dazu besteht. So sollte etwas mehr Volumen/Gewicht für Thermosflaschen eingeplant werden.

Eine der wichtigsten Regeln ist: bei Pausen oder Übernachtung immer einen windgeschützten Platz suchen. Aufgrund des Windchill-Faktors entzieht Wind dem Körper sehr viel Wärme, so dass bei minus 10 Grad je nach Windgeschwindigkeit schnell zu minus 30 oder 40 Grad auftreten können.

Fazit

Wir alle wissen: Erfahrung zählt. Auch wenn Sie der Ansicht sind, eine „Camping-Aktion“ im Garten sei nichts für große Abenteurer, sollte es einfach einmal ausprobiert werden. Dann wird schnell deutlich, warum diese Tipps fürs „Leben draußen“ ganz hilfreich sein können. Und je mehr Erfahrung im Garten gesammelt werden, desto mehr Spaß macht eine Winterwanderung durch Skandinavien oder dem Harz.