Corona-Schnelltest

In Krisensituationen sind Menschen zu Höchstleistungen fähig. Das zeigt nicht nur in der Corona-Pandemie die Entwicklung von Impfstoff. Auch bei der Viren-Analyse können nun die Ergebnisse schneller bereit gestellt werden. Das hat immense wirtschaftliche Vorteile. Denn je früher erkannt wird, ob jemand mit dem Virus infiziert wurde, desto früher kann er oder sie sich in Quarantäne und weniger Menschen infizieren. Andererseits kann eine Quarantäne schneller abgebrochen werden, wenn keine Infektion vorliegt.

Schnelltest

Bosch hat nun eine weiterentwickelte Software für das Analysegerät Vivalytic vorgestellt, die auf Basis der Polymerase-Kettenreaktion (PCR) ein noch schnelleres Ergebnis liefert. Luckx – das magazin hat darüber schon früher berichtet. Dahinter stecken optimierte Auswertungsstrategien. Damit erkennt das Vivalytic-Analysegerät eine positive Probe aufgrund hoher Virenlast bereits in unter 30 Minuten am Ort der Probenentnahme. „Bei der Eindämmung der Corona-Pandemie zählt vor allem Schnelligkeit. Unsere IT- und Software-Kompetenzen haben geholfen, den Bosch Corona-Test für positive Proben in kurzer Zeit noch schneller zu machen“, sagt Dr. Volkmar Denner, Vorsitzender der Geschäftsführung der Robert Bosch GmbH. Diese Weiterentwicklung ist Teil eines Forschungs- und Entwicklungsvorhabens, das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert wird. Das BMBF stellt insgesamt 4,97 Millionen Euro für die Corona-spezifische Entwicklung zur Verfügung. Ziel ist eine Erweiterung der Nachweismöglichkeiten akuter Infektionen mit dem Coronavirus. Dabei versprechen Tests vor Ort, bei denen die Probe vollautomatisiert mittels PCR analysiert wird, gleichzeitig zuverlässige und schnelle Ergebnisse.

Die Durchlaufzeit für negative SARS-CoV-2-Proben beträgt weiterhin 39 Minuten. PCR-Tests gelten als Goldstandard. Die Bosch Corona-Schnelltests haben eine Sensitivität von 98 Prozent und eine Spezifität von 100 Prozent. Sie sind bereits in 26 hauptsächlich europäischen Ländern verfügbar. „Um der großen Nachfrage nachzukommen, haben wir im Dezember zwei neue Produktionslinien an unserem Hauptsitz in Waiblingen in Betrieb genommen“, erzählt Marc Meier, Geschäftsführer von Bosch Healthcare Solutions. „Insgesamt konnten wir dieses Jahr über 80 neue Arbeitsplätze schaffen, die teilweise auch mit Mitarbeitern aus der Mobilitätssparte von Bosch besetzt wurden“, berichtet Marc Meier weiter.

Update

Das neue Update ist für den SARS-CoV-2 Singleplex Test und den SARS-CoV-2 Pooling Test verfügbar. Dabei können die Vivalytic-Testgeräte einfach und unkompliziert über ein Update aktualisiert werden, das in der Bosch Cloud-Plattform Vivasuite bereitgestellt wird – einzige Voraussetzung ist eine Internetverbindung. Die Cloud-Plattform Vivasuite ist eine Entwicklung von Bosch, mit der Nutzer alle ihre Geräte von Bosch Healthcare Solutions digital verwalten und auf den neuesten Stand bringen können. Dies ist unter anderem für Vivalytic-Geräte im dezentralen Einsatz von Nutzen. Die Plattform wendet dabei höchste Sicherheitsstandards an. Zu jedem Zeitpunkt ist der Datenschutz gewahrt: So gibt es etwa keinen Remote-Zugang zu Vivalytic-Geräten; auch kann nicht auf Patientendaten zugegriffen werden.